Schüpfheim verspielt sichergeglaubten Sieg in Wauwil

Umkämpfte Partie mit 8 Toren zwischen Wauwil und Schüpfheim (Bild: Nikola Stoiljkovic).

Der FC Schüpfheim zeigte beim Tabellenersten einen starken Auftritt in Halbzeit eins und lag zur Halbzeit mit 4:0 in Führung. Die Gastgeber legten unmittelbar nach dem Seitenwechsel eine Schippe zu und Konnten dank der individuellen Klasse tatsächlich in letzter Minute die Partie noch ausgleichen. Das acht Tore Spektakel endete 4:4 unentschieden.

Für die Gäste aus dem Entlebuch war klar, dass man mit einer ansprechenden Leistung auch beim Leader aus Wauwil-Egolzwil etwas Zählbares mitnehmen kann. Schüpfheim legte schon zu Beginn los wie die Feuerwehr, Wauwil hatte Mühe mit der Pace mitzugehen und ihr Spiel aufzubauen. So war es in der 10. Spielminute Kilian Wicki welcher das 1:0 für die Gäste auf dem Fuss hatte. Im Gegenzug kam dann auch der Gastgeber zur ersten Möglichkeit. Die Wauwiler Offensivspieler kombinierten sich souverän durch die Schüpfheimer Hintermannschaft, bei Noah Unternährer war jedoch Schluss: Er parierte den Abschluss in der 15. Spielminute souverän.

Vier Tore in 15 Minuten
In der 30. Spielminute belohnten sich dann die Rot-Weissen für den betriebenen Aufwand. Kilian Wicki wurde in die Tiefe lanciert, dieser um dribbelte den Wauwiler Torwart gekonnt und schob zum 1:0 für Schüpfheim ein. Nur zwei Minuten später gelang Schüpfheim gleich das 0:2. Ein toller Steckpass von Manuel Emmenegger fand den Weg zu Michael Tellenbach – dieser flankte in die Mitte, wo Kevin Vogel nur noch den Fuss hinhalten musste und einschob.

Die Wauwiler schienen komplett von der Rolle zu sein und dem FCS gelang in diesem Moment alles. Einen Freistoss in der 37. Spielminute wurde von Julian Eicher in Richtung Wauwiler Tor getreten. Der Schuss wurde von einem Wauwiler entscheidend abgelenkt und fand den Weg zum dritten Mal an diesem Abend ins Tor des Tabellenersten. Nur fünf Minuten später wurde es dann noch einmal aufregend. Arbinas Binaku fiel im Schüpfheimer Strafraum und wollte einen Elfmeter zugesprochen erhalten, die Schüpfheimer schalteten blitzschnell um. Wauwil war weiterhin mit reklamieren beschäftigt als Manuel Emmenegger den Gegenstoss mit einem absoluten Traumtor aus rund 25 Metern vollendete. Sein Schuss ins Lattenkreuz zum 4:0 war zugleich das Pausenresultat.

Wauwil mit Reaktion nach Seitenwechsel
Unmittelbar nach dem Seitenwechsel legten die Wauwiler einen Gang zu. Bereits in der 48. Spielminute trafen sie das erste Mal an diesem Abend. Zeljko Karajcic hob den Baall sehenswert ins weite Eck. Nur drei Minuten später zeigte der Unparteiische auf den Punkt. Schüpfheims Defensive brachte den Ball nicht weg, der Offensivspieler der Wauwiler war nur noch mit einem Foul zu stoppen. Eduard Nikmengjaj traf souverän vom Punkt. Nun traf genau das ein, wo Schüpfheim unbedingt verhindern wollte: Die Wauwiler waren mit diesem Doppelschlag wieder im Spiel. Nahc dem Schock fingen sich die Gäste wieder und kamen zu zwei weiteren Möglichkeiten. Kilian Wicki und Kevin Vogel hatten den fünften Schüpfheimer Treffer auf dem Fuss. Was in der ersten Halbzeit einfach rein fiel, wollte nun nicht mehr so einfach ins Netz.

Der Lastminute Ausgleich war Tatsache
So kam es wie es kommen musste. Wauwil verkürzte in der 76. Zum 3:4 und schon war hier wieder gewaltig Feuer unter dem Dach. Schüpfheim versuchte den sichergeglaubten Sieg noch irgendwie über die Zeit zu retten und tat dies ziemlich gut. Doch in der letzten Spielminute der regulären Spielzeit schienen die Schüpfheimer am Druck zu zerbrechen. Ein Steckpass von Arbinas Binaku fand den Stürmer Ivan Bijelic. Dieser lief alleine auf Noah Unternährer zu und schob zum 4:4 ein.

Dies war gleichbedeutend mit dem Schlussresultat. Bitter für den FCS, dass man dieses Polster noch aus den Händen geben mussten. Die Wauwiler rochen mit dem Doppelpack unmittelbar nach dem Seitenwechsel Lunte und konnten so immensen Druck auf den FC Schüpfheim ausüben. Der FCS seinerseits war etwas unverhofft mit einem so grossen Polster in die Pause gegangen und muss nun diesen Punkt mitnehmen.

Unschöne Szenen nach dem Schlusspiff
Zu Ende der Partie überschlugen sich die Ereignisse auf dem Sportplatz Moos. Nach diversen Gelben Karten wurde Arbinas Binaku vorzeitig unter die Dusche geschickt. insgesamt musste der Unparteiische 14-mal zum Karton greifen – alleine die Wauwiler wurden neun Mal verwarnt. Zudem wurde der Schiedsrichter nach der Partie vom Heimpublikum aufs übelste Beleidigt. Eine unschöne Szene, die definitiv nicht auf den Fussballplatz gehört und das Acht Tore Spektakel für einen Moment in den Hintergrund rücken liess.

Nächstes Spiel bereits am Dienstag
Der FC Schüpfheim spielt an diesem Dienstag bereits wieder um die nächsten drei Punkte. Das mehrmals verschobene Spiel gegen den FC Eschenbach wird nun definitiv über die Bühne gehen. Eschenbach grüsst momentan vom Tabellenplatz zwei, der FC Schüpfheim seinerseits ist auf Zählbares angewiesen. Die Spiele der aktuellen Saison hat die Qualitäten der Rot-Weissen mehrmals aufzeigen lassen – mit einem kämpferischen und einheitlichen Auftritt, kann man auch bei den Seetalern Punkte einfahren kann. Los geht es an diesem Dienstag um 20:00 Uhr auf dem Sportplatz Weierhus. Schüpfheim freut sich auf lautstarken Support aus der Heimat.

Telegramm FC Wauwil-Egolzwil – FC Schüpfheim 4:4 (0:4)
Zuschauer: 200
SR: Pascal Gärtner
Tore: 30. Kilian Wicki 0:1, 32. Kevin Vogel 0:2, 37. Julian Eicher 0:3, 43. Manuel Emmenegger 0:4, 48. Zeljko Karajcic 1:4, 51. Eduard Nikmengjaj 2:4 (Penalty), 76. Albert Rudaj 3:4, 89. Ivan Bijelic 4:4
Schüpfheim: Noah Unternährer, Nathan Stalder, Joel Zihlmann, Patrick Emmenegger, Raphael Lustenberger, Michael Tellenbach, David Emmenegger, Julian Eicher, Kilian Wicki, Kevin Vogel, Manuel Emmenegger (Joshua Zemp, Sandro Hodel, Nick Bieri)
Wauwil-Egolzwil: Nikolai Gut, Linus Christen, Lukas Achermann, Sascha Kokanovic, Noah Tschopp, Albert Rudaj, Mirsolav Marjanovic, Arbias Binaku, Zejnulla Nexhipi, Zeljko Karajcic, Ivan Bijelic (Eduard Nikmengjaj, Jonas Grüter).