FC Rotkreuz II: Entlassenes Trainerduo im Interview

Die zweite Mannschaft des FC Rotkreuz und mit den zwei Trainern Mirza Krizevac (links) und Alen Krizevac (rechts) (Bilder: FC Rotkreuz).

Nach der Vorrunde hat sich der FC Rotkreuz sich von seinem Trainerduo der 2. Mannschaft getrennt. Seit Sommer 2020 stand das Trainerduo an der Seitenlinie dieser Mannschaft.

REGIOfussball.ch hat mit mit Alan und Mirza Krizevac über die vergangenen Vorrunde in der 3. Liga Gruppe 1 und die überraschende Entlassung gesprochen.

Wie verlief aus sportlicher Sicht die Herbstrunde in der 3. Liga Gruppe 1 für den FC Rotkreuz II?

Nach dem grossen Umbruch mit 9 Abgängen und 7 Neuverpflichtungen sowie einer kurzen Sommervorbereitung war es unser Ziel, eine eingespielte Einheit zu bilden. Nach einer intensiven und teils holprigen ersten Saisonhälfte stehen wir zur Winterpause auf dem 7. Tabellenplatz. In den ersten Spielen hatten wir mit einigen Startschwierigkeiten und unverdienten Punktverlusten zu kämpfen, doch wir haben uns zunehmend stabilisiert. Besonders in der zweiten Hälfte der Vorrunde haben wir unsere Leistung gesteigert und konnten in den letzten vier Partien drei Siege einfahren. Unser Ziel blieb klar: Wir wollten in der Rückrunde weiter an Konstanz gewinnen, um am Ende der Saison unser gesetztes Ziel, unter die ersten fünf zu erreichen.

Weshalb hat sich der Verein aus Ihrer Sicht trotz guter sportlicher Leistungen vom Trainerteam getrennt?

Die Entscheidung zur Entlassung hat uns Trainer sehr überrascht, insbesondere nach einer stabilen Vorrunde, in der wir den 7. Platz belegten, und einer Mannschaft, die immer mehr zusammenwuchs. Der Draht zwischen den Spielern und uns als Trainern harmonierte sehr gut, was eine positive Entwicklung auf und neben dem Platz zur Folge hatte. Leider gab es immer wieder negative Impulse und Eingriffe von Vereinsfunktionären – darunter der Juniorenobmann, ein Jukomitglied und der Präsident – in die Belange der zweiten Mannschaft. Dies beinhaltete auch wiederholte Einmischungen und Kritiken zu taktischen Entscheidungen. Bei unserer Entlassung am 7. November wurde uns mitgeteilt, dass diese nicht aus sportlichen Gründen erfolgt, sondern dass der Vorstand (Juniorenobmann, Jukomitglied und Präsident die Entscheidung bereits nach dem zweiten Saisonspiel getroffen hatte.

Bis heute wurde uns oder der Mannschaft der genaue Entlassungsgrund jedoch nie kommuniziert, was zur Folge hatte, dass einige Spieler mit dieser Entscheidung nicht einverstanden waren, und freiwillig die Mannschaft wie auch den Verein verlassen haben. Entlassungen oder Tiefschläge im Sport gehören dazu, jedoch fällt es uns als langjährige Rotkreuzer – als wohnhafte Rotkreuzer, ehemalige Fussballspieler des FCR, darunter Alen als Kapitän der ersten Mannschaft, sowie als Trainerduo der zweiten Mannschaft, die den historischen Aufstieg in die 3. Liga erreicht haben – auf eine solche Art und Weise entlassen zu werden besonders schwer. Zudem haben wir als Trainerduo, ehemalige Spieler des FCR wieder in ihren Stammverein FCR zurückgeholt. Umso enttäuschter sind wir, dass wir nun eine erfolgreiche 3. Liga-Mannschaft, bei der wir grösstenteils alle Neuzugänge mitgeprägt und transferiert haben, nicht weiter betreuen dürfen.

Sie haben in der Herbstrunde immer wieder Spieler aus der 1. Mannschaft im Team gehabt. Wie lief die Zusammenarbeit mit dem Fanionteam? Wie sah der Austausch aus?

Die Zusammenarbeit zwischen uns und dem Trainerduo der ersten Mannschaft harmonierte ausgezeichnet. Die Spieler, die bei uns zum Einsatz kamen, waren stets hoch motiviert und haben ihre Leistungen regelmässig übertroffen. Darüber hinaus haben einige Spieler in wichtigen Partien den Unterschied ausgemacht und entscheidend zum Erfolg beigetragen. Da das Kader der ersten Mannschaft jedoch nicht gross war, konnten wir nicht in jedem unserer Spiele auf Unterstützung zählen, was auch für uns verständlich war.

Rückblickend: Wie verlief die Arbeit beim FC Rotkreuz?

Bis zum Aufstieg in die 3. Liga war die Zusammenarbeit im Verein sehr gut. Nach dem Aufstieg wurde die zweite Mannschaft zunehmend attraktiver, was sich unter anderem in einer teils höheren Zuschauerzahl als bei der Erstligamannschaft widerspiegelte. Diese Entwicklung führte dazu, dass sich plötzlich einzelne Funktionäre, die sich zuvor nie für die zweite Mannschaft interessiert hatten, immer wieder in deren Angelegenheiten einmischten, und dies dazu geführt hat, dass wir auf eine solche Art und Weise entlassen wurden.

Wie geht es jetzt weiter für Sie und ihren Bruder Alen?

Die Entlassung ist zwar schmerzhaft, doch sie nimmt uns nicht die Freude am Fussball. Wir blicken positiv in die Zukunft und sind offen für neue sportliche Herausforderungen.

Wir wünschen euch viel Erfolg mit einer neuen Herausforderung.