Willisau im Cup-Halbfinale zu stark für Gunzwil-Sempach

Die Willisauerinnen feiern den Einzug in den Cupfinal (Bild: FC Willisau).

Spielbericht FC Gunzwil-Sempach:

Gegen eine starke 2. Liga-Frauenmannschaft vom FC Willisau ist für die Gastgeberinnen schlussendlich nichts zu holen. Nach einer ansprechenden 1. Halbzeit legen die Gäste in der 2. Halbzeit zu und spielen im Finale Anfang Juni jetzt gegen die SG Stans/Engelberg.

Gunzwil/Sempach hält gut mit im ersten Durchgang
Bei trockenen, aber kühlen Bedingungen und vor einer schönen Kulisse pfiff die souveräne Schidesrichterin Muralitharan Tharmini pünktlich diesen mit Spannung erwarteten Cup-Halbfinal an. In der Startviertelstunde tasteten sich beide Teams ab und es kam in dieser Spielphase kaum zu nennenswerten Torchancen. Die beiden Arnold’s im Tor der Gastgeberinnen und im Tor der Gäste wurden noch nicht gepürft. Auch danach war vorerst nicht ein grosser Klassenunterschied zu erkennen, obwohl Willisau ab und zu seine spielerischen Möglichkeiten andeutete. Mitte der 1. Halbzeit hatte sogar das unterklassige Gunzwil/Sempach leichte Vorteile und es deutete zu diesem Zeitpunkt noch nichts auf einen klaren Auswärtserfolg hin. Dies änderte sich nach knapp einer halbe Stunde, als Nadja Egli mit einem Lattenschuss ein erstes offensives Ausrufezeichen setzte. Die Partie wurde dadurch lanciert und Willisau kam in der 34. Minute zur nächsten Topchance. Nur eine Zeigerumdrehung später war es dann soweit. Lanz war bei einem Eckball hellwach und köpfelte ihre Farben dank einem präzisen Kopfball in Führung. Die Führung war zu diesem Zeitpunkt dank zunehmender Leistungssteigerung verdient. Nur drei Minuten später konnte aber Gunzwil/Sempach beinahe umgehend reagieren, doch Arnold verhinderte mit einer Glanzparade den Ausgleich. Bis zur Pause passierte dann nicht mehr allzu viel und es war mit dem 0:1-Pausenstand weiterhin alles offen.

Willisau deutlich besser nach der Pause und verdient im Finale
Die Willisauerinnen waren offenbar nicht ganz zufrieden mit der ersten Halbzeit und kamen wie die Feuerwehr aufs Spielfeld zurück und schnürrten die Gastgeberinnen gleich von Beginn weg in die eigene Platzhälfte zurück. In der 52. Minute zog Laura Spiess über die rechte Seite mit viel Tempo einen Angriff an und ihre scharfe Hereingabe provozierte mit einem Eigentor das 0:2 für die Gäste. Willisau war nun eindeutig tonangebend und mittlerweile war ein klarer Klassenunterschied zu erkennen. Die omnipräsente Lanz erhöhte nach einer Stunde Spielzeit auf 0:3 und damit war vermutlich die Vorentscheidung gefallen. Gunzwil/Sempach war auch danach nicht direkt zu einer Reaktion fähig und das Spiel plätscherte ein wenig vor sich hin. In der 72. Minute kam dann Bachmann aus dem nichts zu einer präzisen Weitschuss-Chance und dieser Ball schlug hinter Arnold zum umjubelten 1:3-Anschlusstreffer im Netz ein. War hier doch noch was möglich? Tatsächlich kam Gunzwil/Sempach in der 80. Minute nochmals zu einer Topchance, vergab diese Möglichkeit um das Spiel nochmals spannend zu machen aber leider. Danach war die Luft draussen und Willisau setzte in der Schlussphase zum Schaulaufen an. Dissler und Lanz, Spielerin des Tages, sorgten kurz vor Schluss mit einem Doppelschlag für den klaren 1:5-Auswärtssieg. Somit durften sich die Willisauerinnen verdientermassen über den Cupfinal-Einzug freuen.

Der Cupfinal findet am Samstag, 07. Juni 2025 somit zwischen Willisau und der SG Stans/Engelberg statt. Für die Frauen von Gunzwil/Sempach geht es in der Meisterschaft am Sonntag, 11. Mai um 12.00 Uhr mit einem Heimspiel in Gunzwil gegen das Team Menzigen/Aegeri weiter.

Spielbericht FC Willisau: Finale ohhh ohhh

Am Mittwoch trafen die Frauen des FC Willisau im Halbfinale des IFV-Cups auf das Team Gunzwil / Sempach aus der 3. Liga. Nach der erfolgreichen Hauptprobe am vergangenen Samstag wollten die Willisauerinnen ihren Traum vom Cupfinal wahr werden lassen.

Alles war angerichtet auf dem Sportplatz Linden in Gunzwil. Die Kulisse passte, der Duft von Bratwurst stieg einem in die Nase und die Zuschauer aus beiden Lagern waren bereit für einen Cupfight. Alles oder nichts hiess es für beide Mannschaften und es war klar, dass ein Team heute glücklicher nach Hause ging als das andere.

Zu Beginn der Partie tasteten sich die beiden Teams gegenseitig ab. Das Spiel fand vor allem zwischen den Strafräumen statt und lange Ballstaffeten oder gefährliche Torszenen waren Mangelware. Man merkte beiden Teams an, dass es um viel ging und dass keines früh einen Fehler machen möchte. Die Willisauerinnen agierten noch zu ungenau und entsprechend konnten sie kaum nennenswerte Vorstösse verbuchen. Gleichzeitig musste man in der Defensive stets bereit sein, da die Gastgeberinnen vor allem mit langen Bällen versuchten vors Tor zu kommen, was allerdings wenig bis gar nicht gelang. Mit der Zeit erspielten sich die Gäste mehr Spielanteile und konnten erste Torchancen verbuchen. Nadja Egli hatte dabei die beste Chance, sah ihren guten Abschluss jedoch von der Latte pariert. Nach einer guten halben Stunde ging Willisau dann doch in Führung. Nach einer Ecke mit Gewühl im Strafraum konnte das Heimteam zwar klären, doch Corina Sidler fing die Kugel ab und flankte nochmals vors Tor. Dort fand sie den Kopf von Nadja Lanz, die ihre Farben jubeln liess. Kurz darauf hatten die Gunzwilerinnen eine gute Chance auf den Ausgleich, als eine Spielerin an der Strafraumgrenze frei zum Abschluss kam, doch Arnold konnte diesen Schuss parieren. Bis zur Pause gelang keinem Team mehr einen Treffer. Entsprechend gingen die Willisauerinnen mit einer knappen, jedoch verdienten, Führung in die Kabine.

Nach Wiederanpfiff übernahmen die Frauen aus Willisau sofort das Zepter und agierten viel entschlossener als noch in den ersten 45 Minuten. Beinahe im Minutentakt starteten die Willisauerinnen Angriffe auf das gegnerische Tor. Vor allem die rechte Seite mit Julia Imbach und Laura Spiess konnte oftmals gefährlich in den Strafraum eindringen oder reinspielen. Wenig überraschend fiel der nächste Treffer über diese Seite. In der 52. Minute schickte Julia Imbach Laura Spiess auf die Reise. Diese lief mit viel Zug in Richtung Tor und konnte auf 0:2 stellen. In der Folge pressten die Gäste weiter uns suchten die Vorentscheidung. Nach einer Stunde Spielzeit doppelte Nadja Lanz nach. Bedient von Corina Sidler liess sie sich die Chance nicht nehmen und erhöhte das Skore auf 0:3. Die Gastgeberinnen waren nun gefordert. Sie versuchten mit diversen Systemumstellungen mehr Power in die Offensive zu bringen und tatsächlich konnten sie so die Gäste leicht verunsichern. Da das Team Gunzwil / Sempach praktisch nur noch mit langen Bällen agierte, war die Defensive der Willisauerinnen stark gefordert, konnte vorerst jedoch alles wegverteidigen.

Etwas mehr als 70 Minuten waren gespielt, als die Angriffsbemühungen des Heimteams fruchteten und sie durch Martina Bachmann den Treffer zum 1:3 erzielen konnten. Obwohl es in der Schlussphase hektisch zu und her ging, geriet das Resultat nicht ernsthaft in Gefahr. Zu konsequent verteidigten die Gäste und liessen sich nicht von einem der vielen langen Bälle überrumpeln. In den letzten Minuten fingen die Willisauerinnen wieder an Kombinationsfussball zu spielen und konnten so prompt nochmals für Furore sorgen. In der 90. Minute spielte Nadja Lanz auf Karin Dissler. Diese liess sich die Chance nicht nehmen und schoss ihr allererstes Tor im Dress des FC Willisau und wurde entsprechend dafür gefeiert. Spätestens jetzt war der Sieg der Frauen aus Willisau besiegelt und dennoch hatten sie nicht genug. Kaum war die Partie wieder angespielt landete der Ball bei Noemi Meyer, die auf der rechten Seite viel Platz vorfand und ungestört eine Flanke auf Nadja Lanz schlagen konnte. Diese veredelte ihren gelungenen Auftritt, versenkte den Ball akrobatisch in den Maschen und durfte sich über einen Hattrick freuen. Kurz darauf war Schluss und der Jubel sowie die Erleichterung auf Seiten der Willisauerinnen war gross.

Der 5:1-Sieg sieht auf dem Papier deutlicher aus, als es auf dem Platz war. Das Team Gunzwil / Sempach forderte den Willisauerinnen alles ab und erwies sich als würdiger Halbfinalgegner. Mit einer geschlossenen Teamleistung, viel Wille und grosser Leidenschaft ziehen die Frauen des FC Willisau verdient in den IFV-Cupfinal ein. Nach der bitteren Halbfinal-Pleite im Vorjahr, machte man es dieses Jahr besser und erspielt sich somit ein weiteres Saison Highlight.

Zuletzt standen die Frauen des FC Willisau im Jahr 2017 im Cupfinal. Damals setzte es gegen die SG Stans-Engelberg eine Niederlage ab. Acht Jahre später kommt es zur Neuauflage dieses Duells. Die Nidwaldnerinnen setzten sich im anderen Halbfinale mit 2:1 gegen die SG Obwalden durch. Der Final findet am Pfingstsamstag, 7. Juni 2025 statt. Dabei dürfen sich die Willisauerinnen auf ein Spektakel auf dem heimischen Schlossfeld freuen!

Telegramm Frauen Gunzwil/Sempach (3.) – Frauen Willisau (2.) 1:5 (0:1)
Linden – 120 Zuschauende. SR: Muralitharan Tharmini.
Tore: 35. Lanz 0:1. 52. Eigentor 0:2. 60. Lanz 0:3. 72. Bachmann 1:3. 90. Dissler 1:4. 91. Lanz 1:5.
Bemerkungen: Gunzwil/Sempach verpasst den erstmaligen Einzug in ein Cupfinal in der Frauenfussball-Geschichte vom FC Gunzwil. Halbzeit Lattentreffer FC Willisau, 2. Halbzeit gelbe Karte Team Gunzwil / Sempach.
Gunzwil/Sempach: Noelia Arnold; Leupi, Kronenberg, Bühler, Nurmi; Zuber, Wildisen, Garcia, Steiger; Vanessa Arnold, Petersen. (Räber, Galliker, Bachmann, Huwiler, Manuela Ruoss)
Willisau: Arnold; Imbach, Merz, Mirakaj, Emmenegger; Spiess, Schürmann, Laura Egli, Sidler; Lanz, Nadja Egli. (Meyer, Meier, Graber, Dissler, Burch).