FCL mit unglücklicher Niederlage in Bern

YB jubelt - die FCL Spieler sind niedergeschlagen nach der Last-Minute-Niederlage (Bild: FC Luzern).

YB setzt sich am 36. Spieltag der Super League dank Cedric Ittens Tor in der 91. Minute zuhause mit 2:1 gegen Luzern durch. Zuvor gleicht Luzern die Partie nach einer dominanten 1. Halbzeit von YB nach dem Seitenwechsel aus.

Just als es im Berner Wankdorf schien, als würden sich die beiden Teams langsam aber sicher mit einem Unentschieden abfinden, kam YB doch noch zum Lucky Punch. Ismajl Beka brachte in der Luzerner Verteidigung in der 91. Minute den Ball nicht weg und Cedric Itten stand dort, wo ein Stürmer stehen muss. Der 28-Jährige netzte mit einem strammen Schuss in die nahe Ecke zum umjubelten 2:1-Siegtreffer ein.

Der Treffer fiel etwas aus dem Nichts und eher entgegen dem Spielverlauf. Denn Luzern-Trainer Mario Frick hatte in der Pause die richtigen Worte gefunden und seine Mannschaft wachgerüttelt. Nach 45 Minuten mussten sich die Innerschweizer nämlich glücklich schätzen, nur mit einem 0:1 in die Kabine zu gehen. Nach dem Seitenwechsel zeigte sich der FCL aber plötzlich hellwach und drückte sogleich auf das 1:1.

Keller rettet YB mit dem Kopf
Gleich 2 Mal bewahrte Marvin Keller kurz nach Wiederanpfiff sein Team vor dem Gegentreffer. In der 66. Minute konnte dann aber auch der YB-Schlussmann nichts mehr ausrichten. Levin Winklers präziser Abschluss aus 17 Metern schlug in der rechten Ecke zum verdienten Ausgleich ein.

Luzern wollte den Schwung gleich mitnehmen und suchte gegen verunsicherte Berner, die wie schon am Sonntag nach einer überzeugenden 1. Halbzeit stark nachliessen, das 2:1. Und beinahe wäre dieses auch gefallen. Pius Dorn kam in der 80. Minute zur grossen Chance, hämmerte seine Direktabnahme aus 5 Metern aber an Kellers Kopf, von wo die Kugel übers Tor flog.

YB drückt in der Startphase
Zum Start in die Partie hatte YB die deutlich besseren Chancen. In der 7. Minute scheiterte Chris Bedia mit seinem Abschluss von der Strafraumgrenze an der Latte. Nur 3 Minuten später verpasste auch Ebrima Colley das 1:0 nur knapp, als sein Schlenzer aus aussichtsreicher Position knapp am Tor vorbeischrammte.

In der 26. Minute konnten die 26’043 Fans im Wankdorf ihren Augen dann kaum trauen. Pascal Loretz im Luzerner Tor entschärfte einen Kopfball Christian Fassnachts mit einer starken Parade, musste aber nach vorne abprallen. Dort musste Bedia nur noch einschieben, doch der Ivorer brachte es fertig, aus weniger als 5 Metern den am Boden liegenden Keeper abzuschiessen.

Kurz vor der Pause belohnten sich die Berner dann aber für die dominante 1. Halbzeit. Jaouen Hadjam setzte sich nach einem Energieanfall auf dem linken Flügel durch und brachte den Ball flach ins Zentrum. Dort wurde Colley von der Luzerner Hintermannschaft nur mässig angegangen, legte sich den Ball zurecht und netzte mit einem satten Schuss in die linke Ecke zum 1:0 ein.

Mit dieser Niederlage liegen die Luzerner noch immer auf dem vierten Rang, der zur Qualifikation für die Conference League berechtigen würde. «So nah waren wir noch nie an einem Sieg im Wankdorf», bilanziert FCL-Trainer Mario Frick in der «Luzerner Zeitung». «Es ist extrem frustrierend.» Der emotionale FCL-Trainer ist bedient.

Telegramm BSC Young Boys – FC Luzern 2:1 (1:0)
Stadion Wankdorf, 26043 Zuschauende. – SR Fähndrich. Tore: 42. Colley 1:0. 65. Winkler 1:1. 91. Itten 2:1.
Young Boys: Keller; Blum (82. Athekame), Lauper, Benito, Hadjam (82. Conté); Males (68. Tsimba), Raveloson, Ugrinic, Fassnacht; Colley (82. Virginius), Bedia (68. Itten).
Luzern: Loretz; Dorn, Stankovic, Knezevic, Fernandes (46. Ciganiks); Winkler; Beloko, Owusu (46. Beka); Rrudhani (70. Spadanuda); Klidje, Grbic (70. Villiger).
Bemerkungen: 7. Lattenschuss Bedia. 43. Tor von Fassnacht zählt wegen Handspiel nicht. Verwarnungen: 54. Males. 62. Beka (beide Foul). Young Boys ohne Camara (gesperrt), Monteiro, Conte und Seiler (alle verletzt). Luzern ohne Bung Meng Freimann, Löfgren und Chader (alle verletzt).