Trotz vorzeitig gesichertem Platz in den Aufstiegsspielen kassierte der FC Sins am Wochenende eine überraschende Heimniederlage gegen Schlusslicht SC Menzingen. Die Oberfreiämter unterlagen mit 1:3 und müssen den Kampf um den Gruppensieg nun bis zur letzten Runde vertagen.
Die erste Mannschaft des FC Sins hatte bereits vor dem Spiel Grund zu Freude. Denn: Der FC Altdorf, einer der Mitaspiranten auf einen Aufstiegsplatz, patzte am Freitagabend. Mit einer Niederlage der Urner gegen den ESC Erstfeld (Eigentor in der 88. Minute) standen die Sinser also bereits vor Matchbeginn sicher in den Aufstiegsspielen.
Zuhause auf dem Letten empfingen die Sinser als Führende der Gruppe 1 den Tabellenletzten, SC Menzingen. Eine klare Sache also, war man geneigt zu denken. Beide Mannschaften starteten zögerlich in die Partie und fuhren sich im Mittelfeld fest. Nach etwas mehr als zehn Minuten gelang dem Heimteam für einmal ein schneller Vorstoss. Gut herausgespielt verfehlte Yanick Kreienbühl den Führungstreffer knapp. In der Hälfte der ersten 45 Minuten setzte sich Ramon Burkard zentral vor dem Tor gegen die Menzinger Abwehr durch, sein Abschluss wurde jedoch vom gegnerischen Schlussmann pariert. Und dann ging es plötzlich blitzschnell. Der Abpraller von Burkards Schuss landete in den Füssen von Arno Wigger (Menzingen), der mit dem Ball ohne grosse Gegenwehr vom eigenen Strafraum bis vors Sinser Tor stürmte. Mit einem Schuss in die weite Ecke liess Wigger auch Marco Peterhans im Tor keine Chance und brachte seinen Verein mit 0:1 in Führung. Und als wäre das noch nicht genug, doppelten die Gäste direkt nach. Kaum war das Spiel wieder angelaufen, Stand der SC Menzingen schon wieder im gegnerischen Strafraum. Das 0:2 – der Schuss von Wigger in die weite Ecke – war beinahe eine exakte Kopie des ersten Treffers. Der FC Sins war in der Folge bemüht, verzettelte aber mehrmals im Abschluss. Bis zur 32. Spielminute, als Kreienbühl kurzerhand auf 1:2 verkürzte und damit den Pausenstand einläutete.
Kampf um Tabellenspitze vertagt
Wie bereits zu Spielstart begann auch die zweite Hälfte harzig mit umkämpften Duellen im Mittelfeld. In der 54. Minute kombinierten sich die Platzherren zu einer Torchance. Nicolas Schetty suchte mit seiner Flanke in den Strafraum den Kopf von Nick Bühlmann. Dieser hatte vor dem Gehäuse fast zu viel Zeit, sich die Ecke auszusuchen und köpfte den Ball schlussendlich neben den Torpfosten. Eine knappe Stunde der Partie war um, als die Gäste einen Eckball treten konnten. Eckball, Kopfball, Tor – ein Standard wie aus dem Lehrbuch. Ümit Celik versenkte den Ball trocken zum 1:3. Die Heimmannschaft versuchte vehement, der drohenden Niederlage etwas entgegenzusetzen, sollte aber erfolglos bleiben. Ein kurzer Hoffnungsschimmer blitzte auf, als Verteidiger Jonas Villiger eine Viertelstunde vor Schluss die Torumrandung traf. Bis zum Ablauf der 90 Minuten konnte im Anschluss aber keines der Teams mehr offensive Akzente setzen und im Duell «David gegen Goliath» ging der vermeintlich schwächere SC Menzingen als strahlender Sieger hervor.
Zwar hat die Mannschaft von Trainer Michael Hohl den Schritt in die Aufstiegsspiele geschafft, mit der gezeigten Leistung in diesem Spiel kann man aber dennoch nicht zufrieden sein. Im Kampf um den Aufstieg in die 2. Liga braucht es mehr als das gezeigte und auch der Kampf um den Gruppensieg gegen den SC Schwyz wird erst in der letzten Spielrunde entschieden.
Telegramm FC Sins – SC Menzingen 1:3 (1:2)
Tore: 22. Arno Wigger 0:1, 24. Arno Wigger 0:2, 32. Yanick Kreienbühl 1:2, 58. Ümit Celik 1:3
FC Sins: Peterhans, Villiger, Von Flüe (32, Niederberger), Leu Andrin, Bütler (74. Bucher), Schetty (66. Leu Maurice), Hohl, Burkard, Bühlmann, Kreienbühl, Völker
SC Menzingen: Schelbert, Sönmez, Staub, Celik, Morina (55.Mete), Wigger, Meyer, Müller (89. Benz), Saygili, Kälin (69. Mehidic), Beran.