Zug 94 II Trainer Julien Manenti: «Für mich gibt es nur gut oder schlecht»

Julien Manenti bei der Trainingsvorbereitung (Bild: Zug 94).

Julien, unsere 2. Mannschaft hat ein grosses Ziel: Sofortiger Wiederaufstieg in de 3. Liga. Wie siehst du das?
Das Ziel ist ganz klar der Aufstieg. Allerdings müssen wir auch realistisch sein. Unser Team hat einen Altersdurchschnitt von knapp über 18 Jahren. Wir sind damit wohl das jüngste Team in der Gruppe. Es wird sicher einige starke Teams geben, die dank ihrer Erfahrung besser sind. Wir werden aber hart trainieren, mit einem guten Plan in die Spiele gehen und uns von Spiel zu Spiel steigern. So wollen wir bis zum Ende der Vorrunde möglichst viele Punkte holen. Dann werden wir die längere Winterpause nutzen und hart weiterarbeiten.

Es sind nur mehr wenige Spieler der ‘Abstiegsmannschaft’ dabei. Wie sieht das Team heute aus?
Drei Spieler sind noch da vom letzten Jahr. Jetzt haben wir ein sehr junges, dynamisches Team zusammengestellt, mit diversen Spielern aus dem eigenen Nachwuchs. Einige Spieler sind zudem von extern neu zu uns gekommen. Wir haben eine Mannschaft, die aus willigen Spielern besteht.

Es ist geplant, auch eng mit der 1. Mannschaft zusammenzuarbeiten. Was erhoffst du dir davon?
Die Zusammenarbeit mit Vural Oenen funktioniert ausgezeichnet. Vural und ich kennen uns schon lange. Wir haben in unseren Aktivkarrieren auch schon gegeneinander gespielt. Ich freue mich natürlich, wenn Spieler, die mit der 1. Mannschaft trainieren, uns ab und zu verstärken und bei uns als Leader vorangehen.

Das Team ist jung. Ist das ein Vor- oder Nachteil?
Für mich gibt es nicht jung und alt. Es gibt nur gut oder schlecht. Am Liebsten habe ich junge Spieler, die lernen wollen und offen für Inputs sind. So können sie sich zusammen mit der Mannschaft weiterentwickeln.

Wie lief die Vorbereitung? Auf was hast du den Schwerpunkt gelegt?
Ich habe die Planung zusammen mit Vural gemacht und wende auch das Pyramidensystem an. Jetzt so kurz vor dem Meisterschaftsstart arbeiten wir noch an der Spritzigkeit.

Du bist bekannt als Trainer, der viel Energie in ein Team bringen kann. Welchen Fussball willst du aber mit der Mannschaft spielen?
Meine Trainervorbilder sind Antonio Conte und Roberto de Zerbi. Ich spiele deshalb gerne einen aggressiven, zweikampfbetonten Fussball. Mein Ziel ist es immer, hoch zu stehen und den Gegner in die eigene Hälfte zu drängen. Das wird mit dem jungen Team nicht immer machbar sein. Wir spielen deshalb wohl zwei Systeme, unter anderem auch ein 4-5-1, das ein wenig defensiver ist.

Allgemein wird eine ausgeglichene Meisterschaft erwartet. Wie schätzt du unsere Gruppe ein?
Man darf keinen Gegner unterschätzen. Jeder Spieler kann rennen, hat ein Herz. Ich geben meinen Spielern mit auf den Weg, dass wir nicht immer alles mit unserer Technik lösen können. Ich erwarte eine harte Saison. Wir müssen physisch noch viel machen. Es wird also wohl eine ausgeglichene Meisterschaft.

Mit wie vielen Punkten gibst du dich nach fünf Runden zufrieden? Würdest du für 10 Punkte unterschreiben?
Damit gebe ich mich nicht zufrieden. Wir trainieren und wollen in den Matches das Beste davon umsetzen. Mein Ziel ist es, unterwegs keine Punkte liegen zu lassen. Ich schlafe besser, nach einem Spiel, wo wir drei Punkte geholt haben (lacht).

Gibt es sonst noch etwas, das dir wichtig ist im Hinblick auf den Saisonstart?
Absolut wichtig ist das Commitment im ganzen Verein. Man darf nicht nur immer auf seine Mannschaft schauen sondern auf den ganzen Verein. Das Soziale ist auch wichtig. Ich bleibe immer nach den Trainings noch da, um mit den Spielern und anderen Leuten aus dem Verein zu reden. Ich gehe auch viele Spiele und manchmal auch Trainings der Junioren schauen. Mein Motto: Ein Verein, eine Farbe. Um als Verein Erfolg zu haben, braucht es jede und jeden, der mithilft.