Gunzwil scheitert im Cup an Steinhausen

Die Gunzwiler vor dem Cupspiel in Steinhausen (Bild: Marc Müller).

Die Michelsämter scheitern im Cup 2025/2026 zum frühestmöglichen Zeitpunkt und müssen damit eine herbe Enttäuschung in Kauf nehmen. Die Bolliger-/Erni-Elf kam auch am heutigen Abend nicht in die Gänge und der Sieg für den Drittligisten aus Steinhausen geht in Ordnung.

Gunzwil trotz früher Führung nicht richtig im Spiel
Bei besten Bedingungen an einem wunderbaren Abend startete die Partie zwischen Steinhausen und Gunzwil pünktlich. Eines vorweg. Das Spiel hätte vor allem aus Sicht des Heimteams einen grösseren Zuschaueraufmarsch verdient und die heimischen Fans bekamen auch durchaus was geboten. Die Partie startete recht ausgeglichen mit Präzisionsschwierigkeiten auf beiden Seiten. Den ersten Abschluss hatte Steinhausen nach knapp acht Minuten. In der 12. Minute überraschte dann Furrer auf der Gegenseite den Steinhauser Schlussmann, welcher bei diesem Loop vermutlich nicht die beste Figur machte und die Gäste damit früh in Führung brachte. Gunzwil probierte nun Ruhe ins Spiel zu bringen, machte sich aber das Leben immer wieder selbst schwer mit vielen hohen, ungenauen und unkontrollierbaren Bällen nach vorne.

Einer davon gipfelte beinahe im raschen 1:1-Ausgleich in der 19. Minute. Zuerst war Süess mit einer Glanzparade zur Stelle und danach rettete ein Gunzwiler auf der Linie. Steinhausen blieb am Drücker und kam folgerichtig in der 22. Minute zum 1:1-Ausgleich. Bei einem Eckball setzte sich Messeri gegen alle Akteure durch und nickte souverän ein. In der Folge entwickelte sich ein richtiges „Geknorze“. Die Michelsämter kamen spielerisch nie richtig in die Gänge und brachten sich mal für mal beinahe selbst in die Bredouille mit Fehlzuspielen und Ungenauigkeiten. Bis kurz vor der Pause gab es auf beiden Seiten keine Offensivaktionen zu verzeichnen. Vor dem Pausentee entwickelten sich dann je noch zwei Halbchancen, welche jedoch die beiden Schlussmänner nicht zu beunruhigen vermochten. So ging es korrekterweise mit einem Unentschieden in die Pause.

Gäste aus dem Michelsamt agieren ohne die nötige Cleverness
Die ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit starteten ohne nennenswerte Aktionen, beide Teams waren zuerst einmal darauf bedacht, keine weiteren Fehler zu machen. In der 57. Minute hatte dann Steinhausen eine Topchance, welche durch eine starke Intervention von Süess zunichte gemacht wurde. Gleich im Anschluss kam Gunzwil zur ersten Halbchance in der 2. Halbzeit und nur eine Aktion später zeigte der Unparteiische auf den Punkt im Strafraum der Gastgeber. Isler übernahm Verantwortung und brachte die Gäste mit 1:2 in Führung. Die nächste Viertelstunde hatten die Gäste aus Gunzwil dann die Partie einigermassen im Griff, obwohl die Michelsämter auch in dieser Phase nicht vollends zu überzeugen wussten und aus Sicht des Schreiberlings offensiv zu wenig Akzente setzen, um die Partie womöglich frühzeitig zu entscheiden. So wurde die Partie Richtung Schlussphase immer hektischer und es schlichen sich auf beiden Seiten Diskussionen ein und die Gangart wurde spürbar härter. In der 79. Minute folgte dann die Quittung auf dem Fusse und Rancic sorgte mit dem 2:2-Ausgleich ein erstes Mal für Jubelstürme auf dem Eschfeld.

Gunzwil war danach zwar bemüht, aber eine echte Torchance konnte auch bis zur Verlängerung nicht notiert werden. Somit war die Verlängerung Tatsache und Steinhausen glaubte vermutlich immer mehr an seine Chance. Die Michelsämter taten sich auch in der Extrazeit unheimlich schwer im Spiel nach vorne und kreierten sich kaum Möglichkeiten. In der 100. Minute wurde dann der Zuger Routinier Tadic sträflich allein gelassen und bekundete keine Mühe das 3:2 für das Heimteam zu erzielen. Gunzwil probierte nun nochmals eine Reaktion zu zeigen, tat sich aber weiterhin schwer offensiv in Erscheinung zu treten. Die beste Gelegenheit hatte man in der 111. Minute. Kurz darauf durfte man von Glück reden, dass Steinhausen nicht die Vorentscheidung gelang. Fünf Minuten vor Schluss war es dann einmal mehr Routinier Kronenberg, welche seine Farbe vermutlich doch noch auf Kurs brachte und mit dem 3:3 die Weichen für ein mögliches Penaltyschiessen stellte. Doch die Michelsämter hatten die Rechnung ohne Igor Tadic gemacht. Tadic zeigte in der 120. Minute nochmals seine ganze Klasse und erzielte mit der letzten gefährlichen Aktion im Spiel den 4:3-Siegestreffer. Der Jubel beim Heimteam kannte danach keine Grenzen.

Schwerer Gang nach Luzern
Die Bolliger-/Erni-Elf schlittert nach einem soliden Saisonstart immer mehr in die sportliche Krise. Die letzten drei Pflichtspielen wurden allesamt zur Beute für die Gegner. Vor allem die Spielweise und das fehlende Kreieren von Tormöglichkeiten muss dem Staff und der Mannschaft zu Denken geben. Daran muss jetzt zwingend gearbeitet werden, damit in diesen Bereichen wieder mehr Schwung in die Auftritte der Michelsämter kommen. Am kommenden Samstag folgt nun der schwere Gang zu einem äusserst formstarken FC Kickers Luzern. Auf dem Papier und mit dem aktuellen Trend geht Gunzwil als klarer Aussenseiter in diese Partie. Allerdings darf man die Gunzwiler weiterhin nicht unterschätzen, trotz aktueller Formbaisse. Anpfiff zur Partie ist am Samstag, 13. September 2025 um 17.15 Uhr auf der Tribschen. Wir freuen uns auf zahlreiche Unterstützung vor Ort. Hopp Gonzbu!

Telegramm Steinhausen (3.) – Gunzwil (2.) 4:3 n.V. (3:2, 2:2, 1:1)
Eschfeld – 80 Zuschauende.
Tore: 12. Furrer 0:1. 22. Messeri 1:1. 59. Isler 1:2 (Foulpenalty). 79. Rancic 2:2. 100. Tadic 3:2. 115. Kronenberg 3:3. 120. Tadic 4:3.
Bemerkungen: Gunzwil ohne Fankhauser, Marco Rogger, Stocker, Martini, Koch (alle verletzt), Jurt, Borges (beide gesperrt), Dätwyler (abwesend).
Steinhausen: Hubler; Bosshard, Baumann, Messeri, Aires; Draskovic, Fetaj, Michienzi, Jaggy, Yosief; Stutzer. (Kolb, Marques, Beutler, Tadic, Krienbühl, Rancic)
Gunzwil: Süess; Imbach, Kronenberg, Till Fleischli, Bucher; Furrer, Thimo Fleischli, Ramundo, Friedli; Isler, Schumacher. (Iwan Rogger, Pervorfi, Tamang, Nascimento, Nurmi).