SG Stans mit unnötiger Niederlage

Duell im Spiel zwischen der SG Stans-Engelberg und Frauenfussball Seetal (Bild: Barbara Reber).

Die SG Stans-Engelberg zieht einen durchzogenen Abend ein und muss erstmals in dieser Saison als Verlierer vom Platz.

Dank drei Siegen aus drei Partien blickt die SG Stans-Engelberg auf einen geglückten Saisonstart zurück. Obwohl die Resultate jeweils knapp ausfielen, gelang es den Nidwaldnerinnen, sich von Spiel zu Spiel zu steigern. Diese Serie wollte man auch gegen den bis dahin wohl stärksten Gegner, das Team Seetal, fortführen. Aber auch die Seetalerinnen legten einen Überzeugenden Saisonstart hin mit zwei Siegen aus drei Partien. Im Wissen, dass beide Teams gut in Form sind und sie sich bereits bei den beiden Duellen in der letzten Saison, die beide Unentschieden ausgingen, nichts schenkten, durfte man sich auf eine umkämpfte Partie freuen.

Kaum war die Partie angepfiffen, zeichnete sich auch schon ab, dass die Gäste aus dem Seetal kein Interesse daran hatten, die Spielgestaltung zu übernehmen. Stattdessen bauten sie ein Abwehrbollwerk auf, das die Räume für die Stanserinnen äusserst eng machte. Trotz deutlichen Ballbesitzvorteilen und grossen Freiheiten im Spielaufbau hatte das Heimteam Mühe, die Seetalerinnen ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. So waren es dann auch tatsächlich die Gäste, die nach rund einer Viertelstunde mit ihrer ersten Offensivbemühung in Führung gehen konnten. Einen Eckball führten sie kurz aus, so dass eine Spielerin an der Strafraumgrenze frei zum Abschluss kam. Der Ball wurde abgefälscht und landete im Fünfmeterraum vor den Füssen zweier Seetalerinnen, die problemlos zum 0:1 einschoben. Das Heimteam versuchte sofort zu reagieren. Nach einem Abstoss von Leandra Litschi nahm Angelina Leder die Kugel an der Mittellinie an. Sie drehte sich gekonnte um ihre Gegenspielerin und lancierte ihre Sturmpartnerin Katja Rohrer mit einem perfekt getimten Steilpass. Rohrer zog allein auf die Torhüterin los, versuchte diese zu umkurven und zum 1:1 einzuschieben. Die Seetaler Schlussfrau reagierte jedoch glänzend und stibitzte Rohrer die Kugel vom Fuss.

Praktisch im Gegenzug brillierte auch die Stanser Keeperin, die einen gefährlichen Abschluss stark parierte. In der 27. Minute bewies Leder, wie eine ungefährliche Situation gefährlich gemacht werden kann. Sie setzte die gegnerische Torhüterin vehement unter Druck, so dass diese sich den Ball abluchsen liess und Leder zum 1:1 einschieben konnte. Kaum war der Jubel aber verstummt, stellten die Gäste die Führung wieder her. Erneut stimmte die Zuteilung in der Stanser Defensive nicht, so dass Seetal dankend auf 1:2 stellte. Trotz des erneuten Rückschlags liess die Antwort nicht lange auf sich warten. Jil Trottmann setzte sich auf dem linken Flügel gegen ihre Gegenspielerin durch, zog zur Mitte und fasste sich ein Herz. Ein toller Reflex der Gäste-Keeperin verhinderte den Ausgleich. Dass die Stanserinnen sich mit diesem Zwischenresultat nicht zufriedengeben wollten, zeigte sich kurz vor der Pause noch einmal. Nach einem kurz gespielten Eckball drehte sich Rohrer an der Grundlinie gekonnt um ihre Gegenspielerin und legte die Kugel optimal zur Mitte. Trottmann haute das Leder jedoch übers Tor und liess damit eine der besten Stanser Gelegenheiten liegen.

Obwohl die Stanserinnen in der ersten Spielhälfte nicht wirklich zu brillieren wussten, konnten sie sich ein kleines Chancenplus erspielen. Nichtsdestotrotz sah man sich mit einem Rückstand konfrontiert. Dass dieser so schnell wie möglich wettgemacht werden sollte, zeigte die erste Aktion nach Wiederanpfiff. Die zur Pause in die Partie gekommene Tamara Steiner tauchte allein vor der Seetaler Keeperin auf, spitzelte das Spielgerät jedoch knapp am Tor vorbei. Fünf Minuten später war es dann endlich soweit. Der pikfein herausgespielte Ausgleich war Tatsache. Die rechte Aussenverteidigerin Anna Dahinden spielte die Kugel zur Mittelfeldpspielerin Lya Gut, diese wiederum lancierte Flügelspielerin Corin Flühler. Mit einem tollen Steilpass setzte Flühler Teamkollegin Rohrer in Szene, die zum 2:2 einnetzte. Aber auch die Freude über diesen Treffer war nur von kurzer Dauer. Einen ungenauen Rückpass schnappte sich die Seetaler Stürmerin und zog allein Richtung Tor. Litschi reagierte bärenstark und hielt ihr Team vermeintlich im Spiel. Der Abpraller landete jedoch in den Füssen einer mitgelaufenen Seetalerin, die ihre Gegenspielerin mit einem Hacken stehen liess und aus der Distanz ins halbleere Tor zum 2:3 einschob.

Auf diesen Treffer hatten die Nidwaldnerinnen keine Antwort mehr. In den verbleibenden 30 Minuten plätscherte das Spiel vor sich hin. Seetal musste nicht mehr und die SG Stans-Engelberg konnte nicht mehr. Der grösste Aufreger ereignete sich rund zehn Minuten vor Schluss, als Flühler ihrer Gegenspielerin enteilte und den Ball in den Sechzehner flankte. Dass die Abwehraktion der Gäste-Verteidigerin nicht wirklich sauber war und ihr der Ball an die Hand sprang, liess der Schiedsrichter durchgehen. So brachte auch diese Aktion nichts Zählbares und die SG Stans-Engelberg musste sich knapp mit 2:3 geschlagen geben.

Auch wenn die Stanserinnen nicht ihren besten Tag einzogen, ist diese Niederlage ärgerlich. So waren sich diese beiden Teams mindestens ebenbürtig. Mit unnötigen Eigenfehlern schenkte man den Gästen jedoch drei Tore zu viel, auf die man nicht mehr reagieren konnte. Nach einem spielfreien Wochenende trifft die SG Stans-Engelberg am Sonntag, 28. September um 15 Uhr auswärts auf die SG Root/Adligenswil.

Telegramm SG Stans-Engelberg – Frauenfussball Seetal 2:3 (1:2)
Tore: 20. Hübscher 0:1. 27. Leder 1:1. 32. Wicki 1:2. 53. Rohrer 2:2. 56. Gyarmati 2:3. – SG Stans-Engelberg: Litschi; Käslin, Arnold, Christen, Spieler; Trottmann, Gut, Odermatt, Flühler; Rohrer, Odermatt. (Steiner, Mathis, Vujinovic, Dahinden).