SCK betroffen: Vevey-Sports sorgt erneut für Irritationen in der Promotion League

Unbespielbares Terrain: Das Stade de Peupliers in Bavois am Samstag, 27. September (Bild: zVg).

Der FC Vevey-Sports steht erneut im Fokus der Kritik – diesmal wegen der kurzfristigen und fragwürdigen Absage des Heimspiels gegen den SC Kriens am vergangenen Samstag. Die Partie hätte zuerst im Stade de Copet in Vevey stattfinden sollen, wurde jedoch drei Tage vor der Austragung nach Bavois verschoben und dort dann am Samstag wenige Stunden vor dem Anpfiff abgesagt.

Seit Sommer wird das Stade de Copet von Naturrasen auf Kunstrasen umgebaut. Aus diesem Grund absolvierte Vevey-Sports die ersten fünf Ligaspiele auswärts. Für das Cupspiel gegen Biel am 27. August wich der Klub ins Stade de Lussy in Châtel-St-Denis aus. Der Umbau des Heimstadions hätte inzwischen abgeschlossen sein sollen. Anscheinend fehlt noch die Platzfreigabe durch die Gemeinde.

Dennoch wurde erst drei Tage vor dem geplanten Heimspiel gegen Kriens mitgeteilt, dass das Spiel nicht in Vevey stattfinden könne. Als Ausweichort wurde das Stade des Peupliers in Bavois mit Anspielzeit neu um 16:30 Uhr bestimmt – ein Platz, der bekannt dafür ist, selbst bei moderaten Regenfällen schwer bespielbar zu sein.

Am Samstagmorgen sagte Vevey-Sports das Spiel in Absprache mit dem FC Bavois zuerst eigenständig ab. Der Fussballverband griff daraufhin ein und veranlasste eine Überprüfung vor Ort. Um 10:30 Uhr erfolgte die offizielle Spielabsage mit der Begründung, der Platz sei unbespielbar – obwohl in der Region an diesem Tag trockenes und sonniges Herbstwetter (im Gegensatz zur Deutschschweiz) herrschte.

Besonders brisant: Um 14:30 Uhr fand dann auf derselben Anlage ein Spiel der B-Junioren statt, und um 19:00 Uhr trat die dritte Mannschaft des FC Bavois an – beide Partien konnten in Bavois auf derselben Anlage problemlos durchgeführt werden. Dies wirft Fragen zur Glaubwürdigkeit der Absage auf. Zudem wird auf den Nebenplatz im Stade de Copet in Vevey bereits auf dem neuen Kunstrasen gekickt.

Weiter deuten Beobachtungen darauf hin, dass der Umbau des Stade de Copet in Vevey bereits abgeschlossen ist und auch der Hauptplatz grundsätzlich bespielbar wäre. Die Ereignisse rund um die kurzfristige Absage werfen somit erneut ein kritisches Licht auf die Organisation und Kommunikation von Vevey-Sports – und sorgen innerhalb der Promotion League für anhaltenden Diskussionsstoff. Wie die zwei folgenden Abschnitte zeigen.

Punkteabzug Vevey-Sports
Der FC Vevey-Sports hat in der Saison 2024/25 gegen finanzielle Auflagen der Ersten Liga verstossen. Bereits im Mai wurde dem Klub ein 3-Punkte-Abzug wegen fehlender Nachweise über Lohn- und Sozialabgaben im ersten Quartal (Januar–März) auferlegt. Trotz dieses Abzugs konnte sich Vevey sportlich in der Promotion League halten – mit drei Punkten Vorsprung auf den FC Baden, der dadurch abstieg. Dann wurde bekannt, dass Vevey auch im zweiten Quartal (April–Juni) gegen dieselben Bestimmungen verstossen hat. Die Liga hat daraufhin einen weiteren Punktabzug von 3 Punkten, jedoch erst für die neue Saison 2025/26, ausgesprochen. Die Tabelle der abgelaufenen Saison bleibt davon unberührt. Diese Regelung bedeutet, dass Verstösse gegen finanzielle Auflagen nur prospektiv, nicht aber rückwirkend sanktioniert werden – selbst wenn sie sportliche Auswirkungen auf andere Vereine hatten.

Schwerwiegende Probleme bei Vevey-Sports
Beim Fussballclub Vevey-Sports spitzt sich die Krise zu. Trainer Metin Karagülle hat seinen Rücktritt erklärt – nach nur kurzer Zeit im Amt. Als Gründe nennt er interne Unstimmigkeiten, organisatorische Probleme und den Weggang mehrerer Spieler. Zuvor hatten bereits wichtige Teammitglieder wie Kapitän Marvin Louisius und Allan Eleouet den Verein verlassen. Auch im Vorstand gab es Bewegung: Fünf Mitglieder sind zurückgetreten, darunter offenbar zentrale Personen. Übrig bleiben der Vizepräsident, der Sportdirektor und Präsident Fatlind Rama, der trotz Gerüchten im Amt bleiben will. Zusätzlich wurde der Club von der Disziplinarkommission der 1. Liga mit einem Abzug von drei Punkten bestraft, weil ein Dokument zu Lohnzahlungen verspätet eingereicht wurde. Zwar behauptet die Clubführung, alle Gehälter seien bezahlt, doch laut internen Quellen fehlen noch rund 110’000 Franken aus der letzten Saison. Eine Zahlung von 50’000 Franken an den kantonalen Fussballverband erfolgte offenbar erst in letzter Minute (Quelle: 24heures). Bereits Anfang des Jahres wurde ein mögliches Insolvenzrisiko öffentlich gemacht. Die aktuelle Entwicklung lässt Zweifel an der Zukunftsfähigkeit des Clubs aufkommen.