Die grösste Herausforderung nach dem Spiel in Bulle wartet nun auf den Materialchef des SC Kriens, Chregu. Bis Mittwoch muss er es schaffen, die Trikots wieder in ihr ursprüngliches Weiss zu verwandeln. Nach 96 intensiven Minuten auf einem Untergrund, der eher einem «Open-Air-Frauenfeld» ähnelte, hatten sich die Trikots in einen erdigen Braunton verfärbt.





Dass es kein Spiel für Schönwetterfussballer werden würde, war bereits vor dem Anpfiff klar. Es regnete in Strömen, und der Schiedsrichter überliess es den Teams, ob sie antreten wollten. Beide Mannschaften entschieden sich dafür. Die rund 30 mitgereisten SCK-Anhänger sorgten daraufhin für eine Heimspielstimmung im Stade de Bouleyres.
Der FC Bulle dominierte die erste Halbzeit klar. Der SC Kriens fand kaum Zugriff aufs Spiel und war mehrfach auf die Paraden von Torhüter Dario Wälti angewiesen. Das 1:1 zur Pause war aus Sicht der Gäste schmeichelhaft. Die Führung gelang dem SC Kriens mit einem von nur drei gelungenen Angriffen in der ersten Hälfte.
Bereits nach drei Minuten lancierte Nico seinen Mitspieler Nando, der alleine vor Torhüter Aymon traf – ein perfekter Start unter schwierigen Bedingungen. Doch das frühe Tor wirkte eher lähmend als beflügelnd. Bulle übernahm das Spielgeschehen, kam immer wieder über die Flügel und setzte den SC Kriens unter Druck. Die Gäste kämpften gegen Wind, Wetter und einen technisch versierten Gegner, der selbst in Unterzahl – Captain Mulliqi sah in der 39. Minute nach einem Ellbogenschlag gegen Ale die Rote Karte – die Oberhand behielt.
Das Siegestor im Video
Nach dem Seitenwechsel gestaltete sich das Spiel ausgeglichener. Céli kam für Martin in die Partie, und der SC Kriens arbeitete sich zurück ins Spiel. Es gelangen längere Ballbesitzphasen und einige gute Angriffe. Das Duell auf dem matschigen Terrain des Stade de Bouleyres blieb jedoch bis zum Schluss offen. Auch Bulle hatte Chancen, doch entweder war ein Krienser Bein dazwischen oder Torhüter Wälti parierte stark. In den Schlussminuten bediente Céli Nando, der wiederum Timo lancierte. Dieser entwischte der Abwehr, wurde jedoch kurz vor dem Strafraum von Kuzmanovic regelwidrig gestoppt. Bulle war fortan nur noch zu neunt. Der SC Kriens drängte auf den Sieg, vergab jedoch mehrere hochkarätige Chancen und musste sich fast schon mit einem Punkt zufriedengeben.
Doch wie schon beim letzten Auftritt in Bulle im Mai gelang dem SC Kriens ein Last-Minute-Tor. Nach 94 Minuten kam der Ball zu Juli, der ihn auf den Flügel zu Nico spielte, in den Strafraum sprintete und den Ball zurückerhielt. Juli schloss hoch ins lange Eck ab – 1:2 für den SC Kriens. Die Jubeltraube am Spielfeldrand, inklusive Sportchef, war die logische Folge. Kurz vor dem Abpfiff sah auch Dennis Wyder die Rote Karte, nachdem Timo erneut schneller war als alle anderen und vom letzten Verteidiger zurückgerissen wurde.
Der SC Kriens sichert sich damit den sechsten Sieg in Folge – oder besser gesagt: erkämpft ihn sich. Weiter geht es am Mittwoch auf der Allmend mit dem Duell gegen den FCL-Nachwuchs. Anpfiff ist um 20:00 Uhr.
Telegramm FC Bulle – SC Kriens 1:2 (1:1)
Stade de Bouleyres 220 Zuschauerinnen und Zuschauer
Tore: 4. Toggenburger 0:1, 31. Azemi 1:1, 94. Hermann 1:2
SC Kriens: Wälti, Riedmann (70. Hermann), Fäh, Heiniger, Touré, Willimann, Romano (84. Rüedi), Sliskovic (60. Sollberger), François (46. Wicht), Siegrist, Toggenburger
FC Bulle: Aymon, Wyder, Kuzmanovic, Murith, Behrami, Mulliqi, Raherinaivo (85. Rexhaj), Martinez, Azemi (80. Bürgisser), Giordano (70. Kissisa), Mobulu (80. Fernandes)
Bemerkungen: SC Kriens ohne Hoxha, Aversa, Gubinelli, Kunz, Facal (alle verletzt), Komatovic (2. Mannschaft). 39. rote Karte Mulliqi (Bulle, Tätlichkeit). 83. rote Karte Kuzmanovic (Bulle, Notbremse). 96. rote Karte Wyder (Bulle, Notbremse).




























