Mit dem Projekt Team FCL Schwyz/Uri konnte der FC Luzern in der Region viel «Goodwill» schaffen.

André Gafner (36), kann man ruhig als ‚Lokomotive‘ der FCL-Teams Schwyz/Uri bezeichnen. Der ehemalige FCL-Nachwuchsspieler aus Brunnen engagiert sich mit Herzblut für ein Projekt, das dem Innerschweizer Fussball-Zugpferd, dem FC Luzern im Südosten der Zentralschweiz zusätzliche Sympathien vermittelt hat.

Wie beurteilst Du den Ist-Zustand der Team FCL-Schwyz/Uri? Bist Du mit der Entwicklung zufrieden?

Was wir FCL intern in den vergangenen Jahren seit 2014 in der Region Schwyz-Uri auf die Beine stellen konnten, ist höchst erfreulich. Die beiden Teams haben sich in der Footeco-Meisterschaft auf beiden Stufen etabliert, unsere „potenziellen“ Talente beweisen Woche für Woche, dass sie mit den anderen Regionen gut mithalten können. Sie sind hungrig und schätzen ihr Privileg, auf diesem Niveau gefördert zu werden. Personell sind wir im Trainerstab hervorragend aufgestellt, die verantwortlichen Personen leisten in jeder Hinsicht professionelle Arbeit. Insofern bin ich mit der allgemeinen Entwicklung in unserer Region sehr zufrieden.

Das Team FCL Schwyz/Uri FE14 der Saison 2016/2017 (Martin Meienberger, freshfocus).

Gibt es noch weitere Entwicklungs-Möglichkeiten?

Selbstverständlich konnten in dieser kurzen Zeit noch nicht alle Details optimal abgestimmt werden. Vordergründig geht es vor allem um die Koordination mit der Talentklasse Schwyz. Wir gleichen für die Jugendlichen in der Region die Rahmenbedingungen jenen der Sportklasse in Kriens an, damit sie ohne Einschränkungen von den gleichen Tagesstrukturen profitieren können. Ganz allgemein geht es darum, die Strukturen losgelöst von mir so zu installieren, dass die Nachhaltigkeit langfristig gesichert ist.

Gibt es noch Schwachpunkte?

Aktuell werden die regionalen Nachwuchstalente ab der Löwenschule während drei Jahren mit einem zusätzlichen Stützpunkttraining (Löwenschule in Brunnen, Footeco (FE-12) in Ibach) gefördert. Die anderen Trainingseinheiten und auch die Spiele absolvieren die Kinder bis zum Start im Team FE-13 in den Regionalvereinen. Die Erfahrung vergangener Jahre hat aufgezeigt, dass der Schritt von der FE-12 zum Team FE-13 insgesamt gross und der Ausbildungsstand der einzelnen Talente verständlicherweise sehr unterschiedlich ist. Deshalb suchen wir im Frühling gemeinsam mit den Regionalvereinen nach Möglichkeiten, hier allenfalls eine strukturelle Anpassung vornehmen zu können.

Wie urteilen die Vereine der Kantone Schwyz und Uri über dieses Projekt – wird es von allen unterstützt?

Bevor der FC Luzern im Jahr 2014 die Trägerschaft übernahm, musste die Idee vorgängig in der Region verbreitet und diskutiert werden. Ohne Mitwirken der Regionalvereine ist eine derartige Nachwuchsförderung meiner Meinung nach weniger wirksam. Deshalb habe ich viel investiert, um die Region von den Vorteilen einer engen und guten Zusammenarbeit zu überzeugen. Als Grundpfeiler unseres (Erfolg-)Modells erachte ich die finanzielle Unabhängigkeit. Die Regionalvereine haben keinen Beitrag an die Ausbildung ihrer Talente auszurichten. Die Finanzierung der beiden Footeco-Teams als Beispiel werden vom FC Luzern – mittels regionaler Sponsoren (Hauptsponsor:   Mythen-Center Schwyz; Co-Sponsoren:   Küttel Getränke AG, Swiss Holiday Park AG, Josef Kündig AG) und Gönnern – getragen. Auf diese Weise konnte der FC Luzern in der Region viel „Goodwill“ schaffen. Einerseits profitiert der FC Luzern von mehr „Spitze“ und die Regionalvereine von der Ausbildung ihrer Talente, welche zum grossen Teil spätestens nach der U15 gut ausgebildet wieder zurückkehren.

Welches sind die Zielsetzungen fürs Frühjahr 2017?

Unsere Ziele richten sich nicht nach irgendeinem mannschaftlichen Erfolg. Wir haben uns ganz und gar der Ausbildung verschrieben und versuchen jeden einzelnen Spieler möglichst vorwärts in Richtung Spitzenfussball zu bringen. Das Frühjahr wartet allgemein mit einer Premiere auf, da auf Stufe FE-14 die Selektionen in den Spitzenfussball U15 anstehen. Entsprechend ist das konkrete Ziel, dass sich möglichst viele vom Team FCL Schwyz-Uri für ein weiteres Ausbildungsjahr in Zug, Kriens oder Luzern qualifizieren.