Der FC Sursee startet mit einem neuen Trainer zur Aktion Ligaerhalt. Zuvor musste André Grüter einige Baustellen beheben.

Beim FC Sursee hat man turbulente Zeiten hinter sich. Schon in der letzten Saison war man sportlich abgestiegen. Nur dank dem Zwangsabstieg vom FC Biel blieben die Surseer in der 1. Liga. Man setzte in den neuen Trainer Marc Fiechter (41) grosse Hoffnungen. Vergebens! Aus den 14 absolvierten Partien ergatterte der FC Sursee ganze 7 Punkte: Beim Tabellenschlusslicht leuchtet die Laterne tiefrot. Die Folge: Trainer Fiechter nahm «den Hut», und Nachfolger André Grüter (38) soll nun zusammen mit Coach Franz Elster die Surseer Truppe wieder auf die Erfolgsspur leiten. Was reizt den Agenturleiter einer Versicherung, sich dieser praktisch unlösbaren Aufgabe zu stellen? «Der extrem herausfordernde Job. Ich bin mir aber bewusst, dass auf mich eine Herkulesaufgabe zukommt. Doch ich bleibe Optimist», sagt André Grüter, der in der Saison 2012/13, damals als Spieler, mit dem FC Sursee in die 1. Liga aufgestiegen ist, mit dem nötigen Respekt.

Er hat nach seinem Antritt schon bald die gröbsten Teambaustellen gesichtet. «Ich fand eine total verunsicherte Mannschaft vor. Wenn man in elf Partien jeweils mit nur einem Tor Unterschied verliert, ist diese Verunsicherung denn auch nachvollziehbar.» Eine zweite Baustelle sichtete er im Offensivbereich. «Nebst der fehlenden fussballerischen Offensivqualität (nur 16 Torerfolge) fehlten zündende Ideen und ein besseres taktisches Verhalten, um mehr Chancen kreieren zu können.» In dieser Hinsicht hat der neue Trainer schon Fortschritte ausgemacht: In den beiden letzten Testspielen gegen die 2.-Liga-inter-Teams Liestal (3:1) und Ibach (4:1) nahm die Torproduktion der Surseer Offensive Fahrt auf. In diesen beiden letzten Testpartien habe sein Team das umgesetzt, «was wir uns vorgenommen haben». Die allerwichtigste Priorität legt André Grüter aber auf den taktischen Bereich. Sein Credo: «Jeder Spieler muss wissen, welche Aufgabe er auf dem Spielfeld zu erfüllen hat. Ich erwarte bei jedem meiner Spieler eine gleiche Denkweise und ein cleveres Verhalten bei extremen Situationen.»

Wegweisendes Heimspiel gegen den FC Bassecourt
Gleich das erste Spiel unter der Trainer-Ära Grüter hat es in sich (heute Samstag, 16.30, Schlottermilch). Der Gegner FC Bassecourt liegt an drittletzter Position, fünf Punkte vor dem FC Sursee. Also ein brisanter sogenannter Sechs-Punkte-Match. «Sicher, dieses Startspiel ist in Anbetracht unserer ungemütlichen Tabellenlage sehr, sehr wichtig.» Diesen Match allerdings schon als die letzte Chance im Kampf um den Ligaerhalt zu nennen, ist nach Grüters Ansicht nicht angebracht. Und nimmt so seinem topmotivierten, jungen Team mit vier 17-jährigen Kaderspielern etwas vom sicherlich hohen Erwartungsdruck weg.