Nach rund 4 Jahren entscheidet sich Maik Barthel seinen Vertrag über den Sommer hinaus nicht weiter zu verlängern. Für einige eine überraschende, für andere eine doch eher absehbare Entscheidung.

Seit der Übernahme durch Maik Barthel befindet sich der FC Triengen auf einem Höhenflug. Bereits in den ersten beiden Saisons bestritt man die Aufstiegsspiele. Der Aufstieg wurde zwar jeweils verpasst, dennoch blickt man immer wieder gerne auf diese Zeit zurück. Im Schäracher wurde es an den Wochenenden spannender. Guter Fussball wurde zelebriert, eine hohe Zuschaueranzahl wurde stetig notiert und  wirtschaftlich betrachtet waren diese Spiele sehr lukrativ und wurden natürlich mit Handkuss angenommen.

Ja, der FC Triengen Trainer der hauptberuflich sein Geld in der Spielerberatung verdient und unter anderem Spieler wie Robert Lewandowski, Dimitar Rangelov usw. betreut, sorgte von Beginn an für Furore. Bei Amtsantritt dazumal fasste sich der Deutsche Maik Barthel, welcher im Besitz der Uefa-Pro-Lizenz ist, kurz und sympathisch: «Als Trainer werde ich mein Geld nicht verdienen. Das ist mein Hobby.»

Nach dem sensationellen, langersehnten und für den FC Triengen historischen Aufstieg in die höchste regionale Liga im Sommer 2015, folgte im letzten Jahr dann der Abstieg in die 3. Liga. Hier zu erwähnen gilt, dass nach einer souveränen Rückrunde bei der die Barthel/Nrejaj-Equipe schlussendlich den sichergeglaubten 10. Tabellenplatz erreichte, sportlich gesehen eigentlich nicht abgestiegen wäre. Zur Enttäuschung aller, musste man jedoch trotzdem den Weg in die 3. Liga hinnehmen, denn von der 2. Liga Interregional  waren zu viele Innerschweizer Teams abgestiegen und somit  traf es unüblicherweise 3 Teams aus der 2. Liga Regional.

Laut Barthel ist es seit Sommer 2016 kein Geheimnis mehr, dass da bereits mit den Gedanken gespielt wurde, den Verein verlassen zu wollen. Barthel ist der Meinung, dass das Maximum beim FC Triengen erreicht ist und der Verein somit gesättigt ist. „Viel mehr geht da nicht. Ausserdem sind mir persönlich drei verschiedene Präsidenten innerhalb von 4 Jahren doch ein bisschen zu viel“, kommentiert Barthel schmunzelnd. Trotzdem setzte man das Arbeitsverhältnis fort. „Das Team ist etwas Besonderes und stand da absolut im Vordergrund der Entscheidung. Meine Spieler haben sich super entwickelt und sind zu Männern gereift. Sportlich gesehen ist die Mannschaft kaum wieder zu erkennen. Die Fortschritte im taktischen Bereich sind enorm. Das Ganze war, um es mal so zu sagen, eine Herzensangelegenheit“, so Barthel.

Gemäss dem langjährigen Kapitän André Schmidt, der seine ganze fussballerische Karriere ausschliesslich beim FC Triengen verbracht hat, könne man es sich noch nicht genau vorstellen, dass in der neuen Saison, die Identifikationsfigur des FC Triengen nicht mehr im Schäracher anzufinden sein wird. Schmidt hofft nach wie vor auf ein Wunder und somit auf einen Verbleib seines Trainers.

Wie es danach weiter gehen soll, ist für Maik Barthel noch ungewiss. Er könne sich genau so gut vorstellen eine neue Mannschaft zu trainieren, wie sich eine kleine Auszeit zu gönnen.