Nach der vermeidbaren Niederlage gegen Rotkreuz wollten die Steinhauser gegen die in der Rückrunde ungeschlagenen Ruswiler vieles besser machen und den ersten Dreier in der Rückrunde einfahren. Trotz sehr gutem Spiel schaute am Ende nur ein Punkt heraus, das Spiel hätte aber auf beide Seiten kippen können.
Die Winiger-Jungs, mittem im Abstiegskampf, starteten gut in die wichtige Partie. Bereits in den ersten Minuten sah man einige gute Direktkombinationen, eine solche schloss der wieder ins Team berufene Mike Winiger in der 3. Minute mit einem Schuss über das Tor ab. Just in diesem Moment, als man dachte, die Steinhauser hätten alles unter Kontrolle, konnten sie in der 8. Minuten unzureichend befreien, worauf ein Pass in die Tiefe zum Führungstreffer für Ruswil reichte. Nach diesem Tor kamen die Gäste immer besser ins Spiel und die beiden Teams spielten auf gleichem Niveau. Zehn Minuten nach dem Führungstreffer sah man die Steinhauser schon beinahe zusammenfallen, doch das Tor der Ruswiler wurde wegen Offsides zurecht aberkannt.
Als wäre dies ein Weckruf gewesen, begannen die Steinhauser füreinander zu kämpfen. In der 21. Minute wurde ein Einwurf schnell ausgeführt, Gschwend legte den Ball gekonnt auf Agner ab, welcher seinen Gegenspieler abschüttelte und in Stürmermanier aus spitzem Winkel zum vielumjubelten Ausgleichstreffer einschiessen konnte. Nach vielen Jahren in der 1. Mannschaft war es für den Verteidiger der erste Treffer im Fanionteam des SCS, Gratulation! In der 27. Minute hatte Gschwend die Führung auf dem Fuss, nach einem weiten Ball tanzte er den Torhüter aus, wurde aber in letzter Sekunde noch vom Verteidiger gestört und verstolperte den Ball. Die Steinhauser operierten aber nicht nur mit langen Bällen, immer wieder wollten sie ihr Kombinationsspiel über die Seiten aufziehen, waren aber teilweise zu ungenau. So war es Kovac, der in der 37. Minute mit einem Diagonalball Winiger auf der Seite in Szene zu setzen versuchte, dieser verpasste mit seinem Schuss das Tor nur um wenige Meter. Die Ruswiler ihrerseits versuchten ihr Glück mit meist erfolglosen weiten Bällen. Für die neuerliche Führung reichte jedoch ein Ball in die Tiefe, um die Abwehr auszuspielen. Aus offsideverdächtiger Position zog der Stürmer auf Portmann los und erzielte vor der Pause die neuerliche Gästeführung.
Nach der Pause sahen die Zuschauer eine attraktive Partie mit zahlreichen Chancen auf beiden Seiten, mit einem kleinen Chancenplus für die Grün-Weissen. In der 54. Minute hatte Gschwend den Ausgleichstreffer auf dem Fuss, er scheiterte aber mit seiner Direktabnahme am gegnerischen Torhüter. Dieser war nur eine Minute später geschlagen; Agner flankte nach einer Kombination auf der Seite in die Mitte, wo Milone am weiten Pfosten sich ein Herz fasste und das Leder aus kürzester Distanz in den Netzhimmel drosch. Dieser Treffer war hochverdient und pushte die Steinhauser weiter nach vorne. Die Ruswiler ihrerseits versuchten es immer wieder mit schnellen Gegenstössen und kamen mit ihren weiten Bällen vereinzelt gefährlich vors Tor. Nach etwas mehr als einer Stunde war es wiederum Gschwend, der nach einem Pass in die Tiefe nur vom Torhüter gestoppt werden konnte. Auf der Gegenseite scheiterten die Ruswiler zweimal am eigenen Unvermögen, einmal war das Tor zu wenig hoch, beim zweiten Mal zu wenig breit.
Das sehr attraktive Spiel wog hin und her, wobei das nächste Tor einfach nicht fallen wollte. In der 78. Minute hatten die Steinhauser auch ein wenig Glück, dass der Ruswiler Stürmer nicht ganz unbedrängt aus 11 Metern den Ball über das Tor schoss. Im Gegenzug kamen die Einheimischen zu einem gefährlichen seitlichen Freistoss, welcher Gschwend zur Mitte trat und Verta per Kopf nur knapp neben das Tor setzte. Nur drei Zeigerumdrehungen später hatte Kovac den Siegtreffer auf dem Fuss, nach einem weiteren Angriff über die Seite über Gschwend kam der Ball zu Kovac, der den Ball direkt in die Arme des Ruswiler Torhüters schoss. Kurze Zeit später kamen die Platzherren zu einem erneuten Freistoss, welchen Kovac per Kopf verlängerte und der heranbrausende Gschwend für den Torerfolg einige Zentimeter an Körpergrösse vermisste. Bis zum Schluss war das Spiel voller Spannung, jedoch konnte keines der beiden Teams Profit aus den zahlreichen Chancen schlagen und so teilte man nach einer attraktiven Partie die Punkte.
Angesichts der Spielanteile wären die drei Punkte für die Steinhauser sicherlich nicht gestohlen gewesen, aber in der Situation der Steinhauser nimmt man jeden Punkt. Immerhin konnten die Steinhauser die Eschfelder Festung, auf welcher sie erst zweimal in den acht Meisterschaftsspielen ohne Punkte blieben, verteidigen. Im nächsten Spiel beim aktuellen Tabellenführer Sins wird es sicherlich ein ganz anderes Spiel geben, bei dem die Steinhauser wiederum ihr Kämpferherz zeigen dürfen.
Telegramm SC Steinhausen – FC Ruswil 2:2 (1:2)
Eschfeld, Steinhausen. 120 Zuschauer. SR Joel Kauert.
Tore: 8. Lang 0:1. 21. Agner 1:1. 38. Steffen 1:2. 55. Milone 2:2.
SC Steinhausen: Portmann; Agner, Schlumpf, Roth, Fruci, Milone, Sigrist, Simoni, Winiger, Kovac, Gschwend. Weiter eingesetzt: Verta.
FC Ruswil: dem Autor nicht bekannt.