Im Spiel zwischen dem Tabellendritten und dem Vierten bezwingt der Futsal Club Luzern den SV Slavonija Bern 3:2. Das entscheidenen Tor in einer spannungsreichen Begegnung fällt erst mit dem letzten Abschluss der Luzerner.
Der Futsal Club Luzern fand gegen Slavonija Bern sogleich sehr gut in die Partie. Mehrheitlich im Ballbesitz, kreierte er dank guter Laufarbeit und zügigem Passpiel in den ersten Minuten einige Halbchancen, mehr aber auch nicht. Und weil der FUCL auch gegen die Berner die Tendenz zur Nachlässigkeit und Anpassung an die Gangart des Gegners zeigte, musste er nach zwölf Minuten ein vermeidbares, weil den Bernern allzu leicht zugestandenes, Gegentor hinnehmen. Nur unzureichend war der Ballführende unter Druck gesetzt worden.
Das Immergleiche
In der Folge unterliefen den Luzernern zu viele Fehler, als dass man sie als Spitzenteam bezeichnen könnte. Es angelte, wie immer, nicht am Willen. Doch die Umsetzung des Spielkonzepts, war dürftig: zu oft wurde der Ballbesitz ohne Not preisgegeben, womit kein Kombinationsspiel aufgezogen werden kann; zu viele Ungenauigkeiten zeigten sich im Passspiel, womit kein dominantes Angreifen möglich ist; ungenügende Absprache zwischen den Mitspielern und fehlendes Gespür für räumliche Situationen. Es sind die immergleichen Defizite der Luzerner. Doch wie so oft in dieser Spielzeit, gelang es dem FUCL, diese Mängel durch Hartnäckigkeit und selten aufblitzende, individuelle Klasse zu kompensieren. Der Ausgleich kurz nach Wiederanpfiff zur zweiten Halbzeit hatte sich schon in der ersten Spielhälfte abgezeichnet. Und die Luzerner wollten mehr, wollten den Vergleich mit dem direkten Konkurrenten um einen Platz, der zu den Aufstiegsspielen berechtigt, für sich entscheiden. Das Momentum war nun auf der Seite der Innerschweizer. Die Überzeugung, diese Partie zu gewinnen, zeigte sich insbesondere im teilweise überhasteten, aber jederzeit entschlossenen Vorwärtspreschen des ersten Blocks der Luzerner. Zunehmend erspielte sich der FUCL gute Chancen, ein Goal wollte aber einfach nicht gelingen.
Risikoreich und glückhaft
So entschied der Coach Kaufmann denn auch, auf ein bewährtes Mittel in Not zurückzugreifen: den Torhüter nach einem Time-out durch einen zusätzlichen Feldspieler – einen sogenannten «flying goalkeeper» – zu ersetzen. Und prompt führte diese Massnahme zum Erfolg. Just den ersten Angriff in Überzahl verwandelte Marcel Martin mit einem satten Distanzschuss zur Luzerner Führung. Slavonija reagierte indes geschickt auf den Gegentreffer, setzte seinerseits einen zusätzlichen Feldspieler ein und glich eine Minute vor Spielende die Partie wieder aus. «Das war’s», mochten sich manch einer der Anwesenden gedacht haben. Und dass die Luzerner nicht gar als Verlierer vom Platz schritten, war bemerkenswert. Denn als sie noch einmal auf einen «flying goalkeeper» setzten und ihnen der Ball in der Mittelzone abhanden kam, stürmten zwei Slavonija-Spieler gegen nur einen Luzerner Defensivspieler auf das Tor zu – und vergaben diese Chance kläglich. Der Ball fand den Weg ins verwaiste Tor nicht. Im Gegenzug, dem letzten Angriff zehn Sekunden vor dem Spielende, machten es die Luzerner, besser. Koller schloss einen schnell vorgetragenen Doppelpass mit Martin zum 3:2 ab. Das Risiko, das der FUCL eingegangen war, hat sich gelohnt– wenn auch reichlich Glück mit dabei war. Trotz des Sieges ist der FUCL unverändert Viertplacierter. Mit einem Sieg im letzten Spiel gegen Kuna Küssnacht kann er die Play-offs um den Aufstieg noch erreichen.
Aufstellung Futsal Club Luzern: Hodel, Kamber, Stadelmann, Kaufmann, Barun, Flohr, Florin, R. Bolliger, Koller (2 Tore), Martin (1).