Der FC Sursee schafft im letzten Spiel den Ligaerhalt. Das Team von André Grüter gewinnt das 1.-Liga-Derby gegen Schötz mit 2:1 – dank eines Doppelpacks von Dominik Trost.

Die Surseer Spieler lassen ihren Trainer André Grüter hochleben. Grüter hat den FC Sursee in der Rückrunde wieder in die Spur gebracht (Bild: Corinne Glanzmann, Luzerner Zeitung).

Der FC Sursee lag am Boden. Hoffnungslos. Mit nur sieben Punkten befand sich der Traditionsverein aus der Surenstadt im vergangenen November abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz. Die Mannschaft meuterte gegen den im Sommer verpflichteten Trainer Marc Fiechter, der Vorstand um Präsident Daniel Willimann musste Fiechter widerwillig, aber notgedrungen schassen. Das Duo André Grüter und Franz Elster übernahm. Und vollbrachte ein kleines Wunder auf der Schlottermilch. Dank ­ausgezeichneten Leistungen in der Rückrunde holte sich Sursee so viele Punkte, dass es für den Ligaerhalt reicht.

Im letzten Saisonspiel vor einer ansehnlichen Zuschauer­kulisse rettete sich Sursee im ­Derby gegen Schötz dank eines 2:1-Siegs. Schötz hatte weit mehr Ballbesitz, doch die Surseer standen defensiv solide und nutzten den Raum zum Kontern. Dominik Trost schoss beide Tore, zuerst nach Vorarbeit von Graf und ­Pinto, danach nach einer zauberhaften Flanke von Tobias Wyder. «Wir haben alles versucht, aber keine Lösung gefunden, ein Tor zu schiessen», analysierte Schötz-Trainer René Erlachner. Er habe mit Schötz «eine erfreuliche Saison erlebt», hat, der krönende Abschluss habe aber gefehlt.

Der krönende Abschluss war Sursee-Trainer André Grüter vorbehalten, der mit seinem Team den Ligaerhalt feierte. Was war sein Erfolgsrezept für die erfolgreiche Aufholjagd? «Wir haben den Spielern sehr viel Verantwortung übergeben und ihnen bewusst gemacht, wie wichtig sie sind. Das haben sie in den Spielen umgesetzt», lobte Grüter. Auch wenn der Erfolg nicht zu 100 Prozent planbar sei, so habe er auf viele Details geachtet und möglichst viel in die Planung investiert. Der Erfolg gibt Grüter recht.

Zwei Spieler kehren zum Stammklub zurück
Dass es ausgerechnet gegen Schötz um alles oder nichts ging, gegen jenen Verein, dem Grüter 15 Jahre lang die Treue hielt, dessen Mannschaft er im letzten Sommer zusammengestellt hatte, «das war für mich schon sehr speziell. Es wäre besonders bitter gewesen, gegen Schötz abzusteigen. Die Schötzer haben uns im Spiel nichts geschenkt», sagte Grüter. Sein Team habe aber Geduld bewiesen und auch die besseren Chancen gehabt. Unterstrichen wurde diese Aussage durch die Tatsache, dass Wyder je einmal die Latte und den Pfosten traf. Und statt der beruhigenden Vorentscheidung für Sursee fiel nach einem Corner der Schötzer Anschlusstreffer: Luca Ferrichio traf per Kopf. «Dieses Tor hat unsere psychische Verfassung verschlimmert», meinte Grüter. Tatsächlich mussten die Surseer noch einige bange Minuten überstehen, ehe Schiedsrichter Marco Rothenfluh die animierte, faire Partie abpfiff.

In der nächsten Saison wird Grüter weiterhin an der Surseer Seitenlinie als Trainer amtieren. Auf eine wichtige Stütze wird er dann aber verzichten müssen. Luca Liloia, der «Staubsauger» und unermüdliche Antreiber, kehrt zu seinem Stammverein Niedergösgen zurück – übrigens gemeinsam mit dem Schötzer Spieler Michael Ludäscher. Zur gutnachbarschaftlichen Stimmung passte, dass sowohl Liloia wie auch Ludäscher vor dem Spiel vom Surseer Ehrenpräsidenten Roli Huber herzlich aus der 1. Liga verabschiedet wurden.

Telegramm FC Sursee – FC Schötz 2:1 (2:0)
Schlottermilch. – 510 Zuschauer. – SR Rothenfluh. – Tore: 17. Trost 1:0. 30. Trost 2:0. 63. Ferricchio 2:1. – Sursee: Gashi; Kronenberg, Bieri, Huber, Ehrler; Liloia (90. Vrazic); Pinto (70. Bolliger), Graf, Trost (83. Prenrecaj), Wyder; Lukic. – Schötz: Bossert; Ludäscher, Ferricchio, Ramadani, Rapelli (68.Pekas); Aziri, Stephan (82. Ajdini), Skeraj, Boussaha; Koch, Zenger. – Bemerkungen: 33. Lattenschuss Wyder. 60. Pfostenschuss Wyder.