Nach zwei Runden der 3./2.-Liga-Aufstiegsspiele sind zwei Teams (Schattdorf und Sins) bereits aufgestiegen. Um die weiteren drei Plätze streiten sich die restlichen vier Teams.
Als auf dem mit 600 Zuschauern gut gefüllten Sinser Platz Letten das 2:0 in der 89. Minute fiel, wusste noch niemand, dass die Freiämter eigentlich bereits den Aufstieg feiern durften. Der Luzerner SC erzielte durch Abrahan Blättler in der Nachspielzeit zwar noch das Anschlusstor zum 1:2, doch kurz darauf pfiff der Schiedsrichter diese kurzweilige Partie ab. Wenige Minuten danach war dann aber klar, dass aus der 2. Liga inter kein Innerschweizer Team absteigt. Und weil die 2. Liga regional auf 14 Teams aufgestockt wird, bedeutet dies, dass aus der 3. Liga fünf Teams in den Genuss der Promotion kommen werden. Sins und Schattdorf gewannen ihre beiden Startspiele und sind deshalb bereits aufgestiegen.
Sins-Spielertrainer Miodrag Dedic genügt das aber noch nicht. «Ich will auch die restlichen Spiele gewinnen und den ersten Platz holen», fordert er. Dedic, der am 6. Mai gegen Menzingen einen Schien- und Wadenbeinbruch erlitt, ist bereits jetzt stolz auf sein Team. «Wir haben diese Saison zu Hause noch nie verloren. Schade, dass ich die letzten Partien nicht mittun kann. Ich wollte so nicht aufhören.» Dedic wird nächste Saison Trainer beim FC Muri, dem Absteiger aus der 1. Liga. Seine Arbeit beim Noch-Drittligisten Sins darf sich sehen lassen. Letzte Saison in der Aufstiegsrunde gescheitert, haben die Freiämter den ersehnten Schritt nun getan. «Nach 95 Minuten Abnützungskampf gegen den LSC haben wird es nun geschafft. Mit Spielern, die alle hier ausgebildet wurden. Und das ganze Dorf fiebert mit», sagte ein sichtlich bewegter Dedic.
Fehlende Kaltblütigkeit beim Luzerner SC
Der Luzerner SC ist das zweite Team, das auch bereits letzte Saison in der Aufstiegsrunde stand. Dieses Jahr soll es nun klappen. Dazu reicht ein Sieg am kommenden Dienstag zu Hause gegen SchötzII. Dass die Stadtluzerner nach den ersten beiden Partien erst mit einem Punkt dastehen, ist der fehlenden Effizienz zuzuschreiben. Gestern in Sins hiess der grosse Pechvogel Abrahan Blättler. In der 29. und 60. Minute stand er alleine vor Sins-Goalie Fredy Leuthard und scheiterte. Als er in der 66. Minute traf, stand er im Abseits. Und sein Treffer in der 92. Minute kam zu spät. Ausserdem haderte der LSC mit einem höchst umstrittenen Foulpenalty in der 34. Minute, den der «Gefoulte» Jeremias Würsch zum 1:0 verwertete. «Wir haben viel für das Spiel gemacht», sagte LSC-Stürmer Artan Hajdaraj hinterher, «und zwei Mal fehlten nur Zentimeter.»
Spielbericht FC Sins: Durch Kraftakt in die 2. Liga
Luzerner SC – jedem Sinser sollte diese Mannschaft noch vom letzten Jahr bekannt sein, denn genauso wie der FC Sins hatten sich auch die Luzerner bereits in der letzten Saison für die Aufstiegsspiele qualifiziert, dort aber nicht brillieren können. Das letzte Spiel fand zwischen diesen beiden Teams statt und ging zu Gunsten der Sinser aus. Es wurde also Zeit für eine spannende Neuauflage dieses Spiels am vergangenen Samstag auf dem Sinser Letten.
Bereits in der Startphase machten beide Mannschaften deutlich, dass sie nicht bereit waren, diese Partie aus den Händen zu geben. Es war ein munteres Hin und Her auf dem Sinser Rasen, bei dem beide Torhüter ihre beste Leistung abrufen mussten, um ihr Team vor dem Rückstand zu retten. In der 34. Minute kämpfte sich Robin Niederberger mit dem Ball am Fuss in den Strafraum und legte zurück für Jerry Würsch. Als dieser in einem Zweikampf zu Fall kam, zögerte der Unparteiische nicht lange und zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Kapitän Würsch übernahm diese Aufgabe direkt selber und verwertete unter ohrenbetäubendem Jubel auf den mit 600 Zuschauern besetzten Rängen zur 1:0 Führung. Dank diesem Tor war diese Partie nun so richtig lanciert und die zweite Halbzeit versprach Nervenkitzel und Spannung pur.
2 Spiele, 2 Siege
Nach dem Führungstreffer hatten die Sinser nun Blut geleckt und drängten mehr und mehr auf das 2:0. In der 57. Minute dann ein Schreckmoment für die Einheimischen. Für einen kurzen Moment hatten die Gastgeber nicht richtig aufgepasst, und schon stürmten drei Luzerner ohne Gegenwehr auf Goalie Fredy Leuthard los. Dieser bewies, dass er auch in solchen Situationen einen kühlen Kopf bewahren kann und entschärfte den Angriff durch sein Eingreifen. Das war wirklich grosses Kino. Und Leuthard war auch danach keine Verschnaufpause gegönnt, denn ein Freistoss von Luzerns Kapitän Balaj bedurfte ebenfalls einer Parade des hellwachen Sinser Keepers. Die letzte halbe Stunde war von zahlreichen Wechseln gezeichnet, es waren dessen zehn! Beide Trainer warfen jetzt alles in die Waagschale, man wollte dieses Spiel unter allen Umständen gewinnen. Mit trickreichen Vorstössen gelang es den Gästen zwar, sich immer mal wieder vor dem Gehäuse blicken zu lassen, grosse Chancen liessen sie jedoch konsequent ungenutzt. In der 89. Spielminute erhöhten die Sinser dank dem eine Kopfballtreffer von Neuzugang Alen Malanovic auf 2:0. Nur kurze Zeit später Schoss Abrahan ohne jede Euphorie das 2:1 für die Luzerner, denn auch sie wussten, dass dieser Treffer nur der Resultatkosmetik galt und sich nichts mehr am Sinser Sieg ändern liess.
Bereits vor dem Spiel war klar, dass man die letzten Meisterschaftsspiele in der 2. Liga abwarten musste, um mit Bestimmtheit sagen zu können, wie viele der Mannschaften der 2./3. Liga-Aufstiegsspiele am Ende aufsteigen werden. Kurz nach Ende der Sinser Partie war klar, es werden deren fünf sein; fünf aus sechs Mannschaften. Dank den zwei Siegen, dem Punktemaximum und einem Sieg gegen den derzeitigen Tabellenletzten Schötz im ersten Spiel ist es deshalb bereits jetzt geschafft, der FC Sins steigt in die 2. Liga auf!
Nächstes Spiel: Zum letzten Aufstiegsspiel dürfen die Sinser noch einmal zuhause in der Sinser Festung antreten. Gast wird der ebenfalls bereits für die 2. Liga qualifizierte FC Schattdorf sein. Über Ihre Unterstützung würde sich unsere Mannschaft sehr freuen. Wir möchten wiederum alle Sinser Anwohner bitten, an diesem Abend zu Fuss auf den Letten zu kommen, um ein Verkehrschaos vorzubeugen.
Telegramm FC Sins – Luzerner SC 2:1 (1:0)
Letten. – 600 Zuschauer. – SR Morina. – Tore: 34. Würsch (Foulpenalty) 1:0. 89. Malanovic 2:0. 92. Blättler 2:1. – Sins: Leuthard; Brügger, Stutz, Ueberschlag, Feer; Sandro von Flüe, Arnold; Hohl, Müller, Robin Niederberger; Würsch. (Alex Niederberger, Gumann, Malanovic, Bertelsen, Sven Niederberger). – Luzerner SC: Strässle; Kryeziu, Spaqi, Müller, Ludin; Abu Ghannam, Procopio; Boaventura, Arben Balaj, Blättler; Hajdaraj. (Nelson, Inäbnit, Coli).