Endlich geht es los für die 1. Mannschaft des FC Adligenswil mit dem neuen Cheftrainer Adi Indergand. Indergand über die Schwierigkeiten als junger Trainer, seine Spielerkarriere und das heutige Spiel gegen Emmenbrücke.
Adrian Indergand, du bist mit nur 28 Jahren neuer Cheftrainer des FC Adligenswil. Wie ist es dazu gekommen?
Vor mir liegt die zwölfte Saison als Trainer beim FCA. Zehn Jahre davon war ich im Juniorbereich bei diversen Teams tätig, insbesondere bei den C-Junioren. In der abgelaufenen Saison habe ich als Co-Trainer von Michael Morillo bei der ersten Mannschaft geamtet und zum ersten Mal Trainerluft bei den Aktiven schnuppern können. Zum Ende der Saison wurde ich von Sportchef Mauro Odermatt angefragt, ob ich mir vorstellen könnte, den Cheftrainer Posten zu übernehmen, was ich nach kurzem überlegen bejaht habe.
Du bist erst 28-jährig. Ist es als junger Trainer schwieriger Autorität in der Mannschaft zu bekommen?
Ich bemühe mich, meine Spieler mit Respekt zu behandeln und fordere dasselbe auch von ihnen mir gegenüber. Die Zeiten, in denen die Trainer vor eine Mannschaft gestanden sind und etwas befohlen haben ohne es zu begründen, sind vorbei. Interessant zu diesem Thema finde ich auch ein Aussage von Steven Zuber von Hoffenheim, welcher gefragt wurde, ob für ihn das Alter seines jungen Trainers Julian Nagelsmann ein Problem sei. Seine Antwort lautete, dass jeder Fussballer Respekt gegenüber dem Trainer haben sollte und das Alter keine Rolle spielen dürfe. Was zähle, sei die Leistung und vor allem die Fortschritte, die der Trainer und die Mannschaft erzielen.
Als Spieler hast du beim FC Luzern und SC Kriens im Nachwuchs und später beim FC Adligenswil in der 1. Mannschaft gespielt. Warum musstest du deine Spielerkarriere beenden?
Zum einen musste ich beide Hüften operieren lassen, weil meine Hüftknochen seit Geburt zu wenig rund waren, was zu Leisten-Problemen geführt hat. Das ist offenbar ein Problem, das häufiger auftritt bei Fussballern. Dieses Problem wäre wohl in den Griff zu kriegen gewesen. Aber blöderweise habe ich 2006 bei meinem Sprachaufenthalt in England im Garten der Gastfamilie einen Kopfstand gemacht und bin seitlich weggenickt. Seither leide ich unter chronischen Kopfschmerzen, die mir das Fussball spielen verunmöglichen.
Nun machst du statt einer Spielerkarriere eine als Trainer. Welche Ziele hast du mit dem FC Adligenswil?
Ich möchte Training für Training und Spiel für Spiel das grösstmögliche Potenzial aus allen Spielern heraus kitzeln. So dürften die Fortschritte von alleine kommen und wir sollten fähig sein, sicher in der 4. Liga eine gute Falle zu machen.
Dir steht ein schwieriger Spagat bevor: Zum einen sollst du junge, eigene Spieler in die Mannschaft integrieren, zum anderen möchte man den sportlichen Erfolg mit einem Aufstieg in die 3. Liga. Wie kann das gelingen?
Trainerlegende Otto Rehagel hat mal gesagt: «Es gibt nicht junge und alte Spieler, sondern nur gute und schlechte.» Ich finde, das hat was. Natürlich kann Erfahrung in gewissen Situationen helfen. Entscheidender finde ich aber, wie wir als Team auftreten und dass jeder den Ehrgeiz hat, sich stetig weiter entwickeln zu wollen. Da ich die meisten jungen Spieler im Kader der ersten Mannschaft schon als Junioren betreut habe, weiss ich, dass sie diese Eigenschaften mitbringen.
In der ersten Cup-Runde (heute Freitag, 20.00 Uhr, Löösch) triffst du mit dem FCA auf den Drittligisten FC Emmenbrücke, der viele Transfers getätigt hat. Wie kann da ein FC Adligenswil ausschliesslich mit eigenen Spielern dagegen halten?
Wir sind klar in der Aussenseiterrolle. Aber wir haben in der letzten Saison gegen den FC Luzern Team Futuro bewiesen, dass wir fähig sind, einem Oberklassigen ein Bein zu stellen. Auch Futuro konnte auf einige Spieler zurückgreifen, die Erfahrungen in höheren Liegen sammeln konnten.