Der FC Ägeri führt die Tabelle der 2. Liga trotz einer unbefriedigenden Saisonvorbereitung nach drei Runden verlustpunktlos an. Mittelfeldspieler Dave Boog weiss, wem dies zu verdanken ist.
Kadermutationen, Verletzungen und Ferienabwesenheiten lösten im FC Ägeri in der Saisonvorbereitung einen personellen Engpass aus. Dragi Salatic, der neue Spielertrainer, musste sogar eine Trainingspause einlegen, weil zu wenig Spieler zur Verfügung standen. Umso mehr überrascht es, dass Ägeri nach drei Meisterschaftsrunden die Tabelle der 2. Liga mit neun Punkten anführt. Der gelernte Stürmer Dave Boog (28), der zum Mittelfeldspieler auf der rechten Aussenbahn umfunktioniert wurde, erklärt: «Der stets positiv denkende Remo Stierli, der unsere Jungen beispielhaft förderte, hat in der vergangenen Saison innerhalb des Teams und des Vereins ein hervorragendes Klima geschaffen. Dies ist die Grundlage unseres derzeitigen Erfolgs.» Der vormalige Trainer Stierli wechselte auf diese Saison hin zu Zug 94 als Chef Préformation.
Dragi Salatic habe von ihm eine «sehr motivierte» Truppe übernehmen können, und er meistere die Umstellung vom kollegialen Mitspieler der vergangenen Saison zum jetzigen tonangebenden Spielertrainer ausgezeichnet. «Seine ausnahmslos mit dem Ball gestalteten Trainings sind zielgerichtet und machen Spass. Dragi versteht es ausgezeichnet, Spielzüge genau zu analysieren und uns mental hervorragend auf den jeweiligen Gegner einzustellen.»
Dave Boog bekennt, in der vergangenen Saison seinen Mitspieler Salatic oft mit Sprüchen eingedeckt zu haben. Nun getraue er sich nicht mehr, dies zu tun, weil er Angst habe, seinen erkämpften Stammplatz im Fanionteam zu verlieren. Der Spielertrainer sei nun für ihn eine Respektsperson, betont Boog.
Auftreten wie die Profis
Das Torverhältnis von 14:3 zeigt, dass sowohl die Defensiv- als auch die Offensivarbeit des Teams sehr gut funktioniert. Salatics Persönlichkeit ist es zu verdanken, dass Ägeri trotz der Personalknappheit zu Beginn der Saison eine schlagkräftige Truppe aufs Spielfeld schicken konnte. Ihm gelang es, zwei ehemalige Teamstützen ins Boot zu holen. Fabio Kobel hütete in den ersten beiden Meisterschaftsspielen das Tor, für den bis dahin noch nicht spielberechtigten Dragan Dunjic, und der vor einem Jahr zurückgetretene André Rogenmoser führt im Mittelfeld wieder gekonnt Regie. Dave Boog führt aus: «Dragi Salatic schweisst unser Team noch enger zusammen, indem er grossen Wert auf ein professionelles Auftreten legt. Er verlangt, dass wir mit einheitlichen Schuhen, Hosen und Shirts zu den Auswärtsspielen reisen.» Es mache richtig Spass, Teil dieser Truppe zu sein. Ihm sei der FC Ägeri so sehr ans Herz gewachsen, dass er «sogar dafür bezahlen würde, um in diesem Verein spielen zu dürfen», sagt Boog mit einem Augenzwinkern.
Der in Binningen BL aufgewachsene Dave Boog stiess als D-Junior zum FC Ägeri. Als Aktiver spielte er zunächst im 5.-Liga-Team der Bergler, mit dem er als interner Torschützenkönig den Aufstieg schaffte. Zudem engagierte er sich im Verein während sechs Jahren als Junioren- und Frauentrainer. Besnik Reci, der Trainer von Zug 94 II, berief den schnellen, kämpferisch und konditionell starken Spieler in sein 3.-Liga-Team. Vor einem Jahr kehrte Boog nach Unterägeri zurück, wo er von Trainer Stierli in das erweiterte Kader der 2.-Liga-Mannschaft berufen wurde und zu Teileinsätzen gelangte.
Nun ist er anscheinend zum Stammspieler gereift. In den bisher drei Meisterschaftsspielen stand Boog immer in der Startformation – mit unterschiedlichem Erfolg. Im Spiel gegen den Luzerner Sportclub (LSC) steuerte er zwei Treffer zum Startsieg bei, in der zweiten Partie glänzte er als Vorlagengeber. Am vergangenen Wochenende gegen Schattdorf wurde er im Verlauf der zweiten Halbzeit ausgewechselt. «Zu Recht, denn ich war nicht in der La