Schlusslicht Malters verliert gegen den Leader Stans nach grossem Kampf mit 1:2. Ein Unentschieden hätte eher dem Gezeigten entsprochen.

Die Tabellenlage der 2. Liga präsentierte sich am Sonntagabend grotesk. Stans ist Leader, Malters Schlusslicht. Die beiden Teams duellierten sich auf dem Sportplatz Oberei jedoch in einem spannenden Spiel mit knappem Ausgang. «Eine Partie auf Augenhöhe war es. Ein Unterschied war nicht auszumachen», stellte nach dem Spiel Malters-Assistenztrainer Mischa Demarmels (32) richtigerweise fest. «Wir hätten uns einen Punkt verdient gehabt. Die 1:2-Niederlage schmerzt. Bitter. Aufwand und Ertrag stimmen in keinem Verhältnis», zeigte sich Demarmels weiter enttäuscht. «Aber wenn wir so weiterspielen, kommt es gut. Ich bin zuversichtlich. Klar ist uns auch, dass gut spielen allein nichts nützt. Wir benötigen schnell Punkte, das sind wir uns schon bewusst.» Auch das ist richtig. Ein Blick auf die Rangliste bestätigt dies. Malters liegt mit einem Sieg und vier Niederlagen an 14. und letzter Stelle.

«Unser Ziel ist klar und heisst Klassenerhalt. Alles andere ist Zugabe», weiss der 20-jährige Malters-Mittelfeldspieler Aidan Uebelmann die Lage richtig zu beurteilen und doppelte nach: «Wir haben aber gegen die Nidwaldner gezeigt, zu was wir fähig sind. Wir haben Qualität für die 2. Liga. Die Tabelle zeigt sicher nicht das wahre Gesicht. Wir sind klar besser, als sie es zum Ausdruck bringt. Unsere Kameradschaft stimmt, wir finden da hinten raus.»

Tabelle zeigt trügerisches Bild
Ein temporäres Problem ist, dass Malters eine junge und teils unerfahrene Equipe hat. Demarmels bestätigte dies: «Mit Alain Grüter und Fabian Fleischmann haben uns im Sommer zwei Routiniers verlassen. Das kannst du nicht einfach von heute auf morgen so wegstecken.Wir brauchen Zeit und etwas Geduld.»

Weit glücklicher präsentierte sich die Gemütslage bei den Stansern. Mit drei Siegen und zwei Unentschieden bleiben sie, als einziger Zweitligist, weiter ungeschlagen. Stans-Trainer Toni Durrer (48): «Die Bilanz ist sicher erfreulich. Jedoch zeigt die Tabelle auch ein trügerisches Bild. Ich weiss nach dem fünften Spieltag noch nicht genau, wo wir stehen. Die schweren Gegner wie ein Ägeri oder Willisau kommen erst noch.» Die bisherigen Zähler erbeuteten die Nidwaldner, die laut Durrer eine Rangierung unter den Top-5 anpeilen, in den Duellen gegen Obergeissenstein (0:0); Aufsteiger Sempach (2:1); Aufsteiger Sins (4:0); Emmen (2:2) und Malters (2:1). Mit Neuling Schattdorf wartet am Samstag (18.00) auswärts auf dem Papier wiederum keine Übermacht, doch der Weg ins Urnerland wird kein Spaziergang darstellen. Durrer: «Jedes Team, welches nun gegen uns spielt, ist topmotiviert. Mit dieser Situation als Leader müssen wir nun lernen umzugehen. Diesmal haben wir die Sache gut gemeistert und wurden der Favoritenrolle gerecht.»

Einer der ersten Gratulanten nach dem siegreichen Auftritt in Malters war der Stanser Präsident Ivan Christen: «Ich bin sehr stolz auf die bisherigen Leistungen. Das Team lebt, und wir sind wirklich eine homogene Truppe, die aus lauter Stanser Eigengewächsen besteht. Es macht Freude mit diesen Jungs. Diese Mannschaft wird uns noch viel Freude bereiten.» Träumt man in Stans nun sogar von der 2. Liga interregional? «Nein. Wir bleiben auf dem Boden der Realität und lassen uns nicht blenden. Die regionale 2. Liga ist und muss auch in Zukunft unser Ziel bleiben. Hier wollen wir uns etablieren und so eine interessante Adresse im Kanton Nidwalden bleiben. Hier stimmt’s für uns.»