Ehre für den Sportplatz Tribschen in Luzern: Das Stadion ist offiziell als schützenswert eingestuft und darf nicht abgerissen werden. «Dieses Stadion ist eine uneinnehmbare Festung» titelt heute die Gratiszeitung «20 Minuten».

1900 Gebäude in der Stadt Luzern sind es wert, erhalten oder sogar geschützt zu werden: Das geht aus dem neuen kantonalen Bauinventar hervor, das am Montag vorgestellt wurde. Klar ist, dass etwa der Wasserturm oder die Museggmauer nicht einfach so abgerissen werden dürfen. Aber es gibt auch unscheinbare Gebäude, die als schützenswert eingestuft werden: Zum Beispiel das Stadion des Erstligisten FC Kickers Luzern 1907, der Sportplatz Tribschen.

Betonrippen begeistern
«Die gesamte Anlage des FC Kickers ist ein bemerkenswert klar konstruiertes und elegantes Ensemble aus den 1960er-Jahren und gehört damit zu den architekturhistorisch bedeutenden Sportplatzbauten in Luzern», heisst es in der Würdigung des Kantons. Besonders imponiert hat den Verantwortlichen die Trägerkonstruktion: «Eine eindrückliche Rippenkonstruktion aus Sichtbeton, die das Erscheinungsbild der rückseitigen Strassenfassade massgeblich mitprägt.» Entworfen wurde das Stadion vom Architekten Virgilio Muzzulini, der zur selben Zeit auch das Gersag Stadion des FC Emmenbrücke entwarf, das ähnlich aussieht.

Für die im Inventar erfassten Bauten gelten bei Umbauten und Sanierungen strengere Vorschriften, aber kein Bauverbot. Die Arbeiten müssten behutsam und mit Rücksicht auf die historische Substanz vorgenommen werden, teilte die Staatskanzlei mit. Bei den schützenswerten Bauten ist die kantonale Denkmalpflege zuständig. Sie dürfen im Grundsatz nicht abgerissen werden. Damit ist das Stadion des FC Kickers gemäss «20 Minuten» «die wohl uneinnehmbarste Festung der Schweiz».

«Wir dürfen stolz sein»
Beim FC Kickers freut man sich: «Wir wissen, dass wir ein schönes Stadion haben, es ist eine der schönsten Anlagen der Zentralschweiz. Wir dürfen stolz sein, unser schönes Stadion ist einer der Wertteile unseres Vereins», sagt Vizepräsident Robert Laurent gegenüber «20 Minuten».

Man wisse aber auch, dass es neben Vor- auch Nachteile gebe. «Alle Veränderungen müssen mit den Behörden abgesprochen werden.» Der FC Kickers sei am Wachsen und brauche mehr Platz für Material, hier stosse man an Grenzen. Schon bei der Renovation 2012, als man Schalensitze montieren wollte, sei ein Veto gekommen, es mussten weiterhin Holzbänke sein. «Damit können wir aber leben.»

Beim Kultverein FC Kickers Luzern 1907 ist halt alles ein bisschen anders. Jetzt müssen die Kicker nur noch dafür sorgen, dass sie in ihrem unabreissbaren Stadion unabsteigbar spielen – der FCK ist momentan Tabellenletzter. Es gilt, das Stadion zur uneinnehmbaren Festung zu machen – so, wie es amtlich verfügt wurde.