Samuel Drakopulos und Gerardo Guarino stiegen gestern mit dem FC Stans in die Rückrunde. Der Aufstieg in die 2. Liga inter wäre der krönende Abschluss einer Erfolgsgeschichte. Doch der Start misslingt.
Draussen ist es kalt und nass, es herrschen triste Verhältnisse auf dem Sportplatz Eichli in Stans – vor allem für den Griechen Samuel Drakopulos und den Italiener Gerardo Guarino. Beide sind sich aus ihrer ursprünglichen Heimat wärmere Verhältnisse gewohnt. Alles andere als trist präsentiert sich dagegen die Lage beim Fussballverein aus dem Hauptort Nidwaldens. Als Drakopulos und Guarino im Sommer 2010 beschlossen, den FC Stans zu übernehmen, befand sich der Verein in den Niederungen der vierten Liga.
Gestern Samstag, knapp fünfeinhalb Jahre später, nahmen die beiden als Zweitplatzierte der 2. Liga regional ihre letzte halbe Saison mit dem FC Stans in Angriff. Sowohl für den Verein wie auch für das Trainergespann sei die Trennung im Sommer die richtige Entscheidung, meint Guarino: «Es war ein Entschluss, den wir zusammen mit dem FC Stans gefällt haben. Für uns ist es ein toller Abschluss zum 50-Jahr-Jubiläum des Vereins im Sommer. Und für den FC Stans ist es eine neue Herausforderung, aber auch eine neue Chance.»
Beeindruckende Entwicklung
Das Trainergespann hat aus dem wenig ambitionierten Viertliga-Team eine junge, hungrige Mannschaft geformt, welche in den vergangenen fünf Jahren eine beeindruckende Entwicklung vollzogen hat und nun sogar um den Aufstieg in die interregionale zweite Liga mitspielen kann. «Die Entwicklung der Mannschaft in den letzten Jahren ist enorm. Als wir das Team übernahmen, waren keine Emotionen vorhanden. Wir konnten vor allem dank des Charakters von Gerardo Guarino die Emotionen in den Spielern wieder wecken, und fussballerisch fand eine enorme Entwicklung statt», so die zufriedene Analyse von Drakopulos.
Kontinuität mit Einheimischen
Erstaunlicherweise hat sich das Team seit dem Amtsantritt des Trainerduos kaum nennenswert verändert. Es ist immer noch dieselbe gut funktionierende Mannschaft, mit der man den Weg von der 4. bis in die 2. Liga gegangen ist. Es war der erstmalige Aufstieg in die höchste regionale Klasse überhaupt in der Vereinsgeschichte. «Es war immer unsere Philosophie, mit einheimischen Spielern zu arbeiten.» Klar brauche es auch zwei oder drei starke auswärtige Spieler, aber im Grunde sei Stans immer noch dasselbe Team wie damals, sagt Drakopulos. Ein Team, das sich durch seinen starken Teamgeist auszeichnet, was die beiden besonders stolz macht, wie Guarino erklärt: «Der Teamgeist ist das wichtigste Element. Die Jungs haben sich zu einer starken Gemeinschaft gebildet und unternehmen auch in der Freizeit viel zusammen.»
Gestern Samstag startete das zweitplatzierte Stans gegen den Tabellenletzten aus Triengen in die Rückrunde. Gemäss Papierform eine einfache Aufgabe, sollte man meinen. Aber Guarino warnte vor dem Spiel vor den abstiegsbedrohten Luzernern. «Das wird ein gefährliches Spiel. Sie hatten viele Kadermutationen und wollen den Abstieg um jeden Preis verhindern. Es wird eine grosse Herausforderung für uns.» Für die Stanser ist in diesem Frühling vieles möglich. Der Aufstieg, der allerdings nicht als Ziel formuliert wird, wäre der Höhepunkt einer überaus erfolgreichen Zusammenarbeit und der verdiente Lohn für die aufopferungsvolle Arbeit der beiden Freunde in den letzten fünfeinhalb Jahren. Nachtrag: Nach einer torlosen ersten Halbzeit verlieren die Stanser gegen Triengen schlussendlich mit 1:2 Toren.
Wichtiger als der Aufstieg ist Drakopulos allerdings, dass die Spieler Spass und Freude am Fussball zeigen, wie er selber betont: «Sie sollen später einmal zurückschauen können und sagen, das war eine geile Saison.» Würde der Aufstieg dennoch klappen, wäre es der perfekte Abschluss einer einmaligen Stanser Erfolgsgeschichte…
Telegramm FC Stans – FC Triengen 1:2 (0:0)
Eichli. – 80 Zuschauer. – SR Monteiro. – Tore: 58. Stefan Guedes (Foulpenalty) 0:1. 75. Gashi 0:2. 78. Pithan (Foulpenalty) 1:2. – Stans: Odermatt; Bühler, Pithan, Limacher, Geel; Fabian Howald, Sandro Howald (86. Lippold), Kuster, Zelger; Drakopulos, Mario Schaub. – Triengen: Liesebach; Hasanramaj (68. Patrick Guedes), Gautschi, Rudaj, Nagbe, Schmid, Stefan Guedes, Schwarzentruber (12. Arifi), Sutha (46. Berisha), Gashi, Berisa. – Bemerkung: 44. Pfostenschuss Drakopulos.