Kriens scheitert auch gegen Köniz

Der Krienser Torschütze Saleh Chihadeh hält den Könizer Mattia Cinquini auf Distanz (Bild: REGIOfussball.ch).

Der Krienser Torschütze Saleh Chihadeh hält den Könizer Mattia Cinquini auf Distanz (Bild: REGIOfussball.ch).

Der SC Kriens verliert gegen Köniz 2:3 (1:0) und damit das dritte von vier Spielen in der Frühlingsrunde. Nach diesem Heim-Flop stecken die Krienser so richtig in der Krise.

Ehrung – Rückkehr – Premiere
Der Krienser Torhüter Sebastian Osigwe wurde vor dem Spiel mit einem Blumenstrauss für sein 100. Spiel in den Krienser-Farben geehrt. Daher wurde in der Bildergalerie einen besonderen Augenmerk auf den jungen Krienser Torhüter gelegt. Dazu meldete sich Anthony Bürgisser nach 10 Monaten Verletzungspause zurück in der Startelf. Und Enis Ramadani kam zu seiner Premiere für den SC Kriens.

Der Krienser Torhüter Sebastian „Sebi“ Osigwe wird für sein 100. Spiel für den SCK geehrt (Bild: REGIOfussball.ch).

Kriens-Sportchef Bruno Galliker sass nach dem Schlusspfiff noch minutenlang auf der obersten Tribünenreihe, scheinbar allein und verlassen zog er an seiner Zigarette. Unten vor den Spielerkabinen musste sich Präsident Werner Baumgartner von Könizer Klubmitgliedern anhören und erklären lassen, wie der SCK nach der Pause abgebaut hatte. «Ja», sagte Baumgartner, «ich bin enttäuscht. Wir haben seit der Winterpause zwar keinen schlechten Match gespielt, aber auch keinen wirklichen Supermatch gezeigt.» Und das sei, so Baumgartner, «zu wenig gut».

Zu wenig gut? Mit Verlaub: Drei Punkte aus den ersten vier Spielen nach der Winterpause – das ist schlicht eine miserable Punkteausbeute, so wird das sicher nichts mit dem Aufstieg in die Challenge League!

«Mer chömid hei», heisst das aktuelle Motto beim SC Kriens, gemeint ist die baldige Rückkehr ins so geliebte Kleinfeld-Stadion. Denn nur noch vier Meisterschaftsspiele trägt der SCK im Emmenbrücker Gersag-Stadion aus. Heimkommen, ja, aber wie? Plötzlich taucht die vergangene, insgesamt blamable Rückrunde der letzten Saison wieder vor Augen auf.

Wer kann überhaupt noch Impulse geben?
Gut, Kriens-Trainer Bruno Berner musste gegen Köniz auf beinahe ein halbes Dutzend Kaderspieler verzichten. Aber von diesen fehlenden Spielern scheint mit Ausnahme von Captain Daniel Fanger keiner das nötige Format zu haben, dem SCK die entscheidenden Impulse aus der Krise heraus geben zu können. Wie der SC Kriens im Heimspiel gegen die Berner aus Köniz nach der Pause die 1:0-Führung (Kopfballtor durch Saleh Chihadeh in der 21. Minute) preisgab, war eines aufstiegswilligen Spitzenteams doch ziemlich unwürdig. Sicher, der Gegner verfügt über einen guten Mix von robusten, verspielten und erfahrenen Akteuren. Aber Kriens war gegen dieses Köniz, das nicht mal eine Challenge-League-Lizenz beantragt hat, in keiner Phase der Partie in der Lage, spielbestimmend aufzutreten.

Es entwickelte sich in der zweiten Halbzeit zwar eine Art Schlagabtausch, wobei die Gäste sich aber wesentlich schlagkräftiger präsentierten: Mit Hisham Emurli, der in der 47. Minute mit einem flach platzierten Dropkick den Ausgleich erzielte; mit Cristian Miami, der acht Minuten später die sich völlig konfus präsentierende Kriens-Abwehr mit dem 1:2 bestrafte; mit Qendrim Makshana, der in der 82. Minute ein Missverständnis, eine Unschlüssigkeit zwischen den Kriensern Hasanaj und Osigwe geschickt zum 3:2 ausnützte.

Und jetzt die Auswärtsspiele in Cham und Nyon
Es war teilweise haarsträubend, was die Krienser in diesem ­«K-Duell» auf den Rasen produzierten, ja man wünschte sich an diesem Samstagabend die einige Stunden später stattfindende Zeitverschiebung schon frühzeitig herbei, auf dass die Stunde zwischen 19 und 20 Uhr einfach so verschwinde.

«Wir dürfen jetzt nicht in Panik geraten, nicht die Nerven verlieren», sagte SCK-Präsident Baumgartner nach der 2:3-Niederlage gegen Köniz. Das ist richtig so. Denn die Realität ist bitter genug: Mit Blick auf die kommenden schwierigen Auswärtsspiele könnte der schwache Auftritt gegen Köniz bereits die Vorentscheidung im Aufstiegsrennen gewesen sein. Am nächsten Donnerstag wartet mit Cham jener Zentralschweizer Konkurrent, der Kriens sowieso immer weh tun will, und am 7. April steht am Genfersee der vorprogrammierte Krienser Krimi gegen Spitzenreiter Stade Nyonnais auf dem Programm.

Nyon ist zurzeit der richtige Klub auf dem Aufstiegsplatz. Der SC Kriens liegt nur vier Punkte dahinter … und ist dennoch ganz, ganz weit von diesem ersten Rang entfernt.

Telegramm SC Kriens – FC Köniz 2:3 (1:0)
Gersag, Emmenbrücke. – 400 Zuschauer. – SR Gut. – Tore: 21. Chihadeh 1:0. 47. Emurli 1:1. 55. Miani 1:2. 60. Röthlisberger 2:2. 82. Makshana 2:3. – Kriens: Osigwe; Röthlisberger; Hasanaj, Fäh, Mijatovic; Stojanov, Bürgisser (61. Cirelli), Selmani (46. Costa); Ramadani (66. Urtic); Siegrist, Chihadeh. – Köniz: Schindler; Stauffiger, Sadiki, Tugal, Carrasco; Emurli (92. Da Silva), Guto (84. Osmani), Boillat (69. Naili), Miani; Dangubic, Makshana. – Bemerkungen: Kriens ohne Fanger, Sulejmani, Seferagic, Mangold, Wiget, Schilling und Allou. 89. Freistoss von Osmani auf die Lattenoberkante.