Zug 94 befördert Wettswil-Bonstetten mit 3:1 aus dem Schweizer Cup. Nicht zuletzt dank einer starken Leistung von Torhüter Dean Santangelo.
Zug-94-Trainer Mark Adams nahm die zweite Liga-Qualifikation für den Schweizer Cup gegen Wettswil-Bonstetten mit einigen personellen Schachzügen in Angriff. Er musste verletzungsbedingt auf Davide Palatucci und Babatunde Lukmon verzichten. Der in der Winterpause verpflichtete Dean Santangelo hütete erstmals das Tor der Zuger, und der gelernte Aussenverteidiger Daniel Feuchter stürmte zusammen mit dem jungen Lukas Bulut, der den Routinier Skumbim Sulejmani auf die Ersatzbank verdrängte.
Bulut mit viel Selbstvertrauen
Die Rechnung des Zuger Trainers ging schon früh auf. In der 12. Minute liess der Gästekeeper Philipp Bachmann einen harten Schuss von Bulut abprallen. Daniel Feuchter erbte und knallte den Ball zur Zuger Führung in die Maschen. Nur neun Zeigerumdrehungen später (21.) schraubte Ruben Burkhard das Skore auf 2:0. Die Vorarbeit leistete wiederum der schnelle, vor Selbstvertrauen strotzende Lukas Bulut. In der 33. Minute bewies Torhüter Dean Santangelo seine grosse Klasse, als er einen von Nico Buchmann gut getretenen Penalty scheinbar mühelos festhielt. «Diese Szene war der Knackpunkt in unserem Spiel», befand Martin Dosch, der Trainer der Säuliämter. Seine Analyse traf den Nagel auf den Kopf. Zug 94 verfiel in einen wahren Spielrausch, Wettswil-Bonstetten kam kaum mehr aus der eigenen Platzhälfte heraus. Und als Florim Mani in der 39. Minute auf 3:0 erhöhte, schien die Partie bereits entschieden.
Überragender Zuger Schlussmann
Doch nach der Pause veränderte sich die Physiognomie des Spiels. Nun waren es die Zürcher, die mächtig Druck machten. Martin Dosch verriet nach dem Schlusspfiff: «Ich habe in der Garderobe an das Ehrgefühl meiner Spieler appelliert und sie aufgefordert, die Initiative zu ergreifen.» Ausser dem Anschlusstor zum 1:3, das der zu Beginn der zweiten Halbzeit eingewechselte Nicolas Schneebeli nach einem Missverständnis in der Zuger Abwehr erzielte (70.), schaute für Wettswil-Bonstetten aber nicht Zählbares heraus. Die sichtlich müde wirkenden Zuger vermochten den Sieg – nicht zuletzt dank mehreren Paraden ihres Torhüters – über die Zeit zu schaukeln.
Die Zuger, die im vergangenen Sommer im Kampf um den Aufstieg in die Promotion-League bereits in der 1. Runde am samstäglichen Gegner scheiterten, freuten sich über die gelungene Revanche. Trainer Mark Adams gab zu Protokoll: «In Anbetracht unseres gedrängten Spielplans mit drei Partien innerhalb einer Woche wollte ich heute einigen jungen Spielern die Chance bieten, sich in einem Ernstkampf zu bestätigen.» Unumwunden gestand er hinterher: «Als sich gegen das Ende der Partie bei einigen Spielern Krampferscheinungen bemerkbar machten, bereitete mir diese Tatsache schon etwas Sorge. Ich bin froh, dass wir uns auf unseren 22-jährigen Torhüter verlassen konnten, der mit seinen sicheren Interventionen die gegnerischen Angreifer schier zur Verzweiflung brachte.»
Der 193 Zentimeter grosse schweizerisch-britische Doppelbürger Santangelo, der seine Grundausbildung in England genoss und als Ersatztorhüter des FC Lugano mit den Ticinesi den Aufstieg in die Axpo-Super-League feierte, zeigte gleich bei seinem ersten Ernstkampfeinsatz für Zug 94 seine ganze Klasse.
Telegramm Zug 94 – FC Wettswil-Bonstetten 3:1 (3:0)
Herti-Allmend. – 250 Zuschauer. – SR Brunner. – Tore: 12. Feuchter 1:0. 21. Burkard 2:0. 39. Mani 3:0. 70. Schneebeli 3:1. – Zug 94: Santangelo; Ilic, Riedweg, Paulino, Halef; Burkard, Nicola Peter, Mani, (46. Mehidic), Feuchter (32. Sahin); Mertoglu (60. Sulejmani); Bulut. – Wettswil-Bonstetten: Bachmann; Buchmann (46. Schneebeli), Kalyon, Bozhinov, Badalli; Bozic (46. Teixeira), Goljica, Gouiffe, Constancio: Flavio Peter; Dukhnich. – Bemerkungen: 33. Santangelo hält Handspenalty von Buchmann. Zug 94 ab der 84. Minute zu zehnt (Wechselkontingent bereits ausgeschöpft).