Buochs gewinnt das 1.-Liga-Derby gegen Sursee mit 4:0 und stösst auf einen Aufstiegsrundenplatz vor. Die Luzerner rutschen derweil immer näher Richtung Abstieg.
Buochs und Sursee hatten am letzten Wochenende einen vergleichbaren Tiefschlag zu verdauen. Beide verloren ihre Spiele mit 0:4, beide hatten zudem einen Platzverweis hinnehmen müssen. Dann ist es aber auch schon vorbei mit den Gemeinsamkeiten, die Gesamtsituation in der 1. Liga könnte unterschiedlicher nämlich nicht sein. Während die Nidwaldner eine starke Saison spielen, haben die Luzerner den Abstieg vor Augen.
Seit gestern hängen sie noch etwas tiefer in den Seilen, die Surseer verloren in Buochs mit 0:4. Es war die vierte Partie in Serie ohne eigenen Torerfolg. Aufgegeben haben sie sich zwar nicht, Trainer André Grüter sprach zu Recht von einer «Mannschaft, die nicht tot ist». Alles in allem holte sie sich aber eine Beurteilung ab, die keiner in seinem Arbeitszeugnis stehen haben will. Sursee war bemüht, genügend war die Leistung aber nicht.
Grosses Selbstvertrauen und technische Finesse
Symptomatisch für das aktuelle Schicksal der beiden Teams war die Phase zwischen der 18. und 20. Minute. Zunächst lancierten die Gäste aus dem Kanton Luzern einen Konter, Stürmer Jordan Otomo brachte den Ball aber nicht am gut reagierenden Goalie Samuel Blättler vorbei. Kurz darauf zog der Buochser Patrik Gjidoda alleine auf das gegnerische Gehäuse zu und überwand Keeper Marco Peterhans mit einem Lupfer, der von grossem Selbstvertrauen und technischer Finesse zeugte. «Wenn man unten steht, wird halt jeder Fehler bestraft», haderte Grüter und bezog auch gleich noch den zweiten Gegentreffer in diese Einschätzung mit ein. Jenen in der 41. Minute, als Peterhans einen Steilpass von Gjidoda nicht blockieren konnte und zusehen musste, wie Lars Unternährer zum 2:0 abstaubte.
Buochs mit neuem System zurück zum Erfolg
Faktisch war das Kräftemessen damit schon zur Pause entschieden. Sursee kam nach dem Seitenwechsel zwar zu reichlich Ballbesitz, wusste damit aber bedenklich wenig anzufangen. Die eine oder andere Halbchance schaute nach einer Standardsituation noch heraus, in der 75. Minute musste Blättler gegen den Kopfball von Samuel Huber ausnahmsweise sogar spektakulär klären. Mehr war da aber nicht. Und als sich das nun mehrheitlich passiv agierende Buochs für einen Zwischenspurt entschied, trafen Gjidoda (81.) und der eingewechselte Jérôme Bühler (85.) zum komfortablen 4:0-Sieg – Michel Da Costa hatte davor nur den Pfosten getroffen (80.). «Die Spieler fighten, der Wille ist da. Doch irgendwie ist es ist wie verseucht», bemerkte Grüter. Im Wissen, dass es in den letzten vier Runden mehr als nur eines Exploits Bedarf, um die Relegation noch zu verhindern. Der Rückstand auf das unmittelbar über dem Trennstrich klassierte Bassecourt beträgt zwei Punkte.
Die Nidwaldner, die vor den jüngsten Niederlagen gegen Langenthal und Black Stars 19 Spiele ungeschlagen waren, sind damit auf die Erfolgsstrasse zurückgekehrt. Dank grosser Effizienz im Abschluss und einer Systemumstellung vom 4:3:3 auf ein 4:4:2. «Wir spielten zuletzt zu oft quer, waren zu wenig geradlinig und erarbeiteten uns nicht mehr so viele Chancen», erklärte Trainer Selver Hodzic seine Massnahme und verwendete in der Beurteilung seiner Spieler gleich mehrmals das Attribut «überragend». Sein Team rückt damit auf den für die Aufstiegsspiele berechtigenden dritten Platz vor.
Spielbericht FC Sursee: Wer die Tore nicht macht….
Im Wissen, dass Langenthal am Freitag-Abend in Schötz gewonnen hat, wollte die Grüter-Elf gegen das starke Buochs nachlegen.
Die Gäste aus dem Surental starteten dominant und gingen die Buochser hoch an. Es schien nur eine Frage der Zeit, bis es zum ersten Mal hinter Blättler einschlug. Die beste Chance hatte Otomo nach 19 Minuten, doch genau dieser Blättler reagierte ausgezeichnet. Sursee am Drücker, Buochs am Kontern. Quasi im Gegenzug auf die Otomo – Chance zog Gjidoda alleine auf Peterhans zu und erzielte das 1:0. Verkehrte Welt auf dem Seefeld, aber irgendwie symptomatisch für die Grüter-Elf. Wer die Tore nicht macht…. Buochs seinerseits nutzte auch die zweite Chance. 42. Minute, schneller Konter via Da Costa auf Unternährer, welcher zum 2:0 einschob.
Auch in Halbzeit 2 dominierte der Gast aus Sursee, aber auch in Halbzeit 2 gelang kein Torerfolg. Es waren wiederum die Buochser, welche in den Schlussminuten sogar auf 4:0 erhöhten und somit klar gewannen. Sursee viel schlechter? Nein, Sursee sündigt im Abschluss und erhält in der Defensive zu viele Tore.
Nun folgen die beiden mitentscheidenden Spiele im Kampf gegen den Abstieg. Am Samstag muss gegen den Tabellenletzten FC Kickers zwingend ein Sieg her. In der Vorrunde hat die Grüter-Elf auf Tribschen mit 1:0 verloren. Nun gilt es, Revanche zu nehmen. Das Team muss sich mit einer grossen Vorfreude auf dieses 6-Punkte-Spiel vorbereiten. Als Einheit wird es gelingen, den Anschluss an Bassecourt herzustellen.
Telegramm SC Buochs – FC Sursee 4:0 (2:0)
Seefeld. – 280 Zuschauer. – SR Rosset. – Tore: 20. Gjidoda 1:0. 41. Unternährer 2:0. 81. Gjidoda 3:0. 85. Bühler 4:0. – Buochs: Blättler; Gabriel, Frank, Nickel, Haldi; Unternährer, Da Costa, Lambert, Haxhimurati (86. Kirschenhofer); Kehrer (72. Bühler), Gjidoda. – Sursee: Peterhans; Bolliger, Bieri, Huber, Ehrler; Bader (84. Wyder); Prenrecaj (76. Lukic), Graf, Trost, Steinmann (69. Balaj); Otomo. – Bemerkung: 80. Pfostenschuss Da Costa.