Die Trovatelli-Elf und Zug 94 II teilen sich in einem unterhaltsamen Spiel die Punkte. Trotz vier erzielten Toren – je zwei durch Philipp Gisler und Noah Senn – reichte es Schattdorf nicht für einen Vollerfolg. Zu oft folgten auf lichte Aktionen in der Offensive Schattenspiele in der Defensive. Dennoch: Rot-Schwarz zeigte Moral und wusste in der Schlussminute zu reüssieren.

Grundsätzlich, so die Regel, sorgen vier erzielte Tore für drei Punkte. Doch eben, grundsätzlich, oder wie der Volksmund sagt: keine Regel ohne Ausnahme. Dass der Spielverlauf sich schlussendlich eben auch anders entwickeln kann, demonstrierte die Trovatelli-Elf im vorgezogenen Spiel am Gründonnerstag in Zug eindrücklich. Nach einer spielerisch und insbesondere in physischen Belangen verhaltenen ersten Hälfte, in der kurz vor dem Pausentee Gegentreffer Nr. 1 verbucht werden musste (45. Minute),  steigerte sich Rot-Schwarz nach Wiederbeginn für kurze Zeit merklich. So glich Philipp Gisler in der 58. Minute zuerst aus, ehe derselbe Akteur fünf Zeigerumdrehungen später nach brillanter Vorarbeit Driton Hoxhas zur Führung einschob. Für einen kurzen Moment schien die Schattdorfer Fussballwelt wieder in Ordnung zu sein. Doch praktisch im Gegenzug folgten Schattenspiele, die sich ein tabellenmässig nach vorne orientiertes Team nicht leisten darf. Die mit technisch versierten und flinken Spielern ausgerüsteten Zuger glichen nicht nur aus (55.), sondern gingen drei Minuten später gar in Führung. Durch fehlende Cleverness verursachte Standards, fehlende Kommunikation und der mangelnde letzte Biss versetzten Schattdorf damit erneut in Rücklage.

Youngster Senn mit Last-Minute-Tor
Licht und Schatten gaben sich aber nicht nur auf Seiten der Gäste die Klinke in die Hand. Auch Zug 94 II hatte schwache Momente. So etwa in der 60. Minute, als Aleksandar Vasic nach einem unnötigen Foul das Feld verlassen musste. Oder zehn Minuten danach, als die gesamte Abwehr gegen den kurz zuvor eingewechselten 16-jährigen Noah Senn das Nachsehen hatte. Senn antizipierte die Hereingabe von Marco Gisler goldrichtig und verwertete im Stile eines Routiniers mit der Brust. Passend zur etwas speziellen Partie war dies aber noch nicht aller Tage Abende. Rot-Schwarz zirkulierte das Leder nun zwar für einige Minuten gekonnt in den eigenen Reihen, liess sich danach aber allzu oft zu Fehlpässen und unmöglichen Zuspielen verleiten. Die Überzahlsituation blieb damit vorerst ohne Früchte. Und es kam gar noch schlimmer. Nachdem Paul Arnold im Spielaufbau das Spielgerät verlor, liessen sich auch noch die restlichen Verteidiger düpieren. Der insgesamt siebte Treffer des Spiels sollte aber noch nicht der Schlusspunkt sein. Noah Senn stand in der 94. Minute ein zweites Mal goldrichtig und verwertete praktisch mit dem Schlusspfiff zum 4:4.

Telegramm Zug 94 II – FC Schattdorf 4:4 (1:0)
Herti.– 100. Zuschauer.– SR Niederberger.– Tore: 45. Zug 94 1:0. 48. Philipp Gisler 1:1. 53 Philipp Gisler 1:2. 55. Zug 94 2:2. 58. Zug 94 3:2. 68. Senn 3:3. 87. Zug 94 4:3. 94. Senn 4:4. FC Schattdorf: Thomas Aschwanden; Schürpf, Bomatter, Stefan Aschwanden, Stampfli (73. Baumann); Marco Gisler, Arnold, Hoxha, Simon Gamma (62. Senn); Mahrow, Philipp Gisler. Bemerkungen: 60. Gelb-Rot Vasic. Schattdorf ohne Gabriel, Kevin Gamma, Scheiber (alle verletzt) und Gick (rekonvaleszent).