Nach einer Serie von sieben Niederlagen in Serie starteten die Einheimischen furios und bewerkstelligten schon nach fünfzig Sekunden, durch den Youngster Dario Marti, die Führung. Die auf dem falschen Fuss erwischten Gäste reagierten und realisierten nach Ablauf der Startviertelstunde durch Goalgetter Lars Schmid den Ausgleich. Im Verlaufe der Partie gab es noch einige Möglichkeiten, aber das Derbypulver war schon früh verschossen und so flogen die Schwalben am Ende der Partie tief gelb rot. Dabei winkte den Gästen, nach dem Taucher von ALGRO gar die Tabellenführung. Die Einheimischen freuten sich dafür diebisch über das Remis und wollen nun „ihren Punkt“ hegen und pflegen.
Derby startet mit Knaller
Es ist immer was Besonderes wenn der Nachbar aus Entlebuch seine Aufwartung auf der Blindei macht. Die Unterschiede der beiden Teams konnten bei diesem Kräftemessen fast nicht grösser sein. Trennten die beiden Kontrahenten zum Jahreswechsel gerade mal zwei Punkte waren es inzwischen Welten. Während die Entlebucher vom zweiten Tabellenrang grüssten und mit einem Sieg gar den Tabellenthron erklimmen konnten gab es für die Einheimischen nur klatschen. Für die Gastgeber hiess es also die Ärmel „hochkrempeln“ um bei prächtigem Fussballwetter nicht wieder baden zu gehen. In den letzten Partien schienen sich die Fussballgötter vollends gegen die Wolhuser verschworen zu haben. Wie beim tapferen Schneiderlein reihten sich „sieben“, nur leider Niederlagen aneinander.
Die Abwärtsspirale schien sich unaufhörlich zu drehen zumal die Gäste als klarer Favorit gehandelt wurden. Für die angeschlagene Seele der Diethelm Boys, klammerten sich diese an den Strohhalm, dass Derbys ihre eigenen Gesetze kennen. Mit dieser „Hoffnung“ startete die Partie mit einem Knaller. Nach wenigen Sekunden gab es den ersten Freistoss auf der linken Aussenbahn. Jonas Wicki zirkelte den Ball genau auf den Kopf von Youngster Dario Marti. Mit seinem wuchtigen Kopfball erzielte er nach rund fünfzig Spielsekunden sein allererstes Meisterschaftstor für die Blindeielf. Schlussmann Pascal Bucher zwischen den Pfosten stehend, musste bewegungslos Nachsehen, genauso wie seine Kameraden, womit das heiss erwartete Derby vor beachtlicher Zuschauerkulisse mit einem Knaller lanciert wurde. In der Folge entwickelten sich einige sehenswerte Duelle, Mann gegen Mann bei dem sich die Antipoden wenig schenkten. Ein sehr gut leitender Raphael Emmenegger behielt aber stets die Übersicht und unterband die Szenen möglichst früh. Je länger je mehr eroberten die Gäste aber das Heft der Partie.
Ein ungeahndetes Handspiel als Auslöser
Spielertrainer Daniel Kaufmann setze, mit seinen äusserst präzisen Zuspielen, die Stürmer immer wieder ausgezeichnet ins Scene. Vorerst hielt die Abwehr der Wolhuser dicht und vermochte die Angriffe allesamt rechtzeitig zu Unterbinden. Ein für den Unparteiischen nicht sichtbares, aber vehement reklamiertes Handspiel im Mittelfeld, brachte die Blindeielf kurz durcheinander. Diese Unaufmerksamkeit nutzten die Gäste eiskalt zum weiterführen des Angriffs. Lars Schmid am Strafraumeck angespielt, drehte sich kurz und zog mit links ab. Unter dem Bein von Livio Imfeld hindurch fand der Ball den Weg an Schlussmann David Wicki vorbei ins Tor. Tosender Jubel zeugte davon, dass die Gäste auch unter den Zuschauern überlegen waren. Wolhusen vermochte sich aus der Umklammerung zu lösen und kam seinerseits zu Chancen. Beim Kopfball von Daniel Brunner fehlte wenig am hinteren Pfosten zur erneuten Führung (22.).
Die Szenen wechselten sich in loser Reihenfolge. Auf die Parade von David Wicki (25.) folgte nur Augenblicke später die Intervention von Pascal Bucher gegen den Schuss von Thomas Burri. In der 33. Spielminute waren gleich drei, vier Entlebucher zur Stelle als dem Wolhuser Keeper ein Ball versprang. Zu Guter Letzt klärte David Wicki die Aktion gegen Marco Wigger zum Eckball. Wenn es im Strafraum nicht klappte, so versuchten es die Entlebucher aus der Distanz. Der Weitschuss von Lars Schmid geriet aber um die berühmten Zentimeter zu hoch. (42.) Die von Daniel Kaufmann ausgeführten Freistösse am Wolhuser Brandherd besassen jeweils einiges Gefahrenpotential, blieben aber nach deren Ausführung meist an der vielbeinigen Abwehr der Einheimischen hängen. Diese zeigten sich erst kurz vor dem Pausenpfiff mal wieder in Gästetor nähe. Beim Stande von 1:1 suchten beide Teams verdientermassen die Kabinen auf um den „Schlachtplan“ für die zweite Halbzeit auszuhecken.
Zimmermann verpasste zu zimmern
Die Reprise war kaum begonnen da ergab sich für Angelo Zimmermann eine ausgezeichnete Einschussmöglichkeit. Trotz verwaistem Tor vermochte er von der rechten Seite, den Ball nicht in die entferntere Torecke zu zimmern. Der aus Spitzem Winkel abgegebene Ball flog so in den sich verdunkelnden Nachthimmel. (49.) In der 51. Spielminute entschärfte David Wicki einen Freistossball von Daniel Kaufmann auf mirakulöse Art und Weise und kurz vor Ablauf der Spielstunde klärte der Wolhuser Schlussmann mit einer weiteren Glanzparade gegen Lars Schmid. Mit seinen gekonnten Interventionen hielt er die seinen weiterhin im Spiel. Dass das Spiel von grosser Nervosität war, bestätigten die Beinkrämpfe von Silvan Bachmann bereits in der 62. Minute und verdeutlichten die Angespanntheit der Partie. Diese lebte in der Folge mehr von der Spannung als vom dargebotenen. Eine eher belanglos scheinende Gelbe Karte (65.) an die Adresse des Spielertrainers der Gäste bekam zum Schluss nochmals seine Wichtigkeit.
Die besonders im Mittelfeld massierte Begegnung verlagerte sich sporadisch in die Strafräume, wo es für beide Kontrahenten weiterhin kein Durchkommen gab. So versuchte es Sven Unternährer aus der Distanz aber fand weiterhin einen David Wicki als Herr der Lage. Zum Auftakt der Schlussviertelstunde vergab Daniel Kaufmann mit seinem etwas schwären Fuss eine tolle Vorlage von Las Schmid, welcher sich anschliessend das Haar raufte, warum er die Chance nicht alleine Packte? Das offen geführte Derby hätte neben dem Favoriten auch auf die Seite des Aussenseiters kippen können. Besonders als Jonas Wicki in der 79. Minute alleine vor Pascal Bucher auftauchend, die Hereingabe von rechts nicht zu verwerten mochte. Gerade als die Matchuhr angehalten wurde legte sich der Gäste Spielertrainer mit einer „Theaterreifen“ Einlage ins Gras. Dies direkt unter den Augen des Unparteiischen, welchem in dieser Szene die „Schwalbe“ zu tief flog und so zückte er zum Verdruss des Übeltäters die zweite Gelbe Karte. Dezimiert orientierten sich die Gäste in der Nachspielzeit auf das „eine Pünktchen“ um nicht noch durch einen Lapsus gar um die Früchte gebracht zu werden.
Da die „Fairnesspunkte“ vor der Tordifferenz zählen, hätte Sursee der lachende Dritte sein können. Obwohl zum Schluss die Gäste von einem: „Wir haben 1:1 verloren sprachen“, verbleibt immerhin ein Punktevorsprung auf den Kontrahenten Sursee, was von Bedeutung sein kann im Kampf um die Aufstiegsspiele. Die Wolhuser seinerseits freuten sich diebisch über das erkämpfte „Pünktchen“ und wollen es nun Hegen und Pflegen und hoffen dieses in den restlichen Partien weiter ausbauen zu können.
Ruswil und Besichtigung in Grosswangen
Am kommen Dienstagabend (20.00 Uhr) empfängt Entlebuch den Gast Ruswil. Gegen die Rottaler darf sich die Farbschachenelf keinen weiteren Ausrutscher mehr leisten. Wolhusen, welches nun mit den 26 Meisterschaftspunkten Zurzeit gleichviele wie am Ende der Letzten Saison aufweist versucht diese Auswärts in Grosswangen zu erhöhen. Im Vorfeld der Begegnung besteht um 18.00 Uhr die Möglichkeit das neue Klubhaus vom FC Grosswangen zu besichtigen, ehe um 20.00 Uhr das Kehrausspiel gegen das Team vom Ex Wolhusertrainer Marco Blasucci steigt.
Telegramm FC Wolhusen – FC Entlebuch 1:1 (1:1)
Sportplatz Blindei – Zuschauer: 350 – Schiedsrichter: Raphael Emmenegger, Luzern – Tore: 1. 1:0 Dario Marti, 16. 1:1 Lars Schmid – Wolhusen: David Wicki, Reto Wicki, Michael Wirz, Livio Imfeld, Cyrill Marbacher, Roland Burri, Daniel Brunner, Dario Marti, Jonas Wicki, Thomas Burri (57. Kevin Küng), Angelo Zimmermann (74. Oliver Röösli), – Entlebuch: Pascal Bucher, Patrick Wigger, Sven Unternährer, Patrick Lötscher (80. Remo Wigger), Marco Wigger, Adrian Wigger (46. Nicola Hofstetter), Manuel Emmenegger, Daniel Kaufmann, Silvan Bachmann (68. Linus Bieri), Lars Schmid, Jan Achermann (89. Silvan Bachman), – Bemerkungen: Sehr gute Schiedsrichterleistung von Raphael Emmenegger, 24. Dario Marti (gelb), 65. Daniel Kaufmann (gelb), 90 +1 Daniel Kaufmann (gelb, rot wegen Schwalbe), 90+2 Daniel Brunner (gelb).