Zum dritten Mal in Serie bleibt Sursee ohne Punkte – 1:2-Heimniederlage gegen Delémont. Captain Samuel Huber wirkt zunehmend ratlos.

Die Szene war bezeichnend für das momentane Wettkampfglück des Erstligisten FC Sursee. Stürmer Kojo Matic setzte sich über die linke Seite durch, drang in den Strafraum ein und spitzelte den Ball an die entfernte Torecke. Vom Pfosten prallte der Ball zurpück, kullerte der Torlinie entlang bis zum zweiten Pfosten. Die Verteidiger von Delémont konnten befreien – und lancierten mit dem weiten Ball gleich den Gegenangriff, den Adrien Jeker mit einem Flachschuss aus 18 Metern erfolgreich zum 0:2 abschloss.

Nächstes Spiel beim Schlusslicht
Bereits in den ersten 45 Minuten hatte Sursee nach einer ausgeklügelten Freistossvariante die erste Grosschance, als eben jener Kojo Matic an Delémont-Goalie Pacati scheiterte. Und im Gegenzug erwischte Jeker den zu weit vor seinem Tor postierte Marco Peterhans aus 40 Metern mit einem Schuss an die Latte, der mitgelaufene Garry Germann brauchte nur noch einzuschieben. Zwei entscheidende Szenen, die sinnbildlich für die Verfassung des FC Sursee stehen. FCS-Captain Samuel Huber zeigte sich denn auch enttäuscht über die 1:2-Niederlage: «Wir betreiben einen riesigen Aufwand, machen vieles richtig – und verlieren trotzdem. Das ist ganz bitter.» Zum dritten Mal in Folge verlor Sursee – und zum dritten Mal war Sursee nicht das schlechtere Team auf dem Platz. Deshalb verharrt der FCS auf der Schlottermilch mitten im Abstiegskampf. «Ich bin schon etwas ratlos. Wenn wir im Training nicht gut arbeiten würden, könnte ich mir diese Erfolglosigkeit eher erklären. Speziell ist auch, dass wir stets nach eigenen Topchancen die Gegentore erhalten.»

Diese Ratlosigkeit muss in dieser Woche nun aber schnell einer Entschlossenheit weichen, erstmals in dieser Saison auch auswärts zu siegen. In der Fremde hat Sursee bislang erst ein einziges Pünktchen beim 0:0 in Thun geholt. Am nächsten Samstag spielt Sursee hingegen beim Tabellenletzten Bern. Für Samuel Huber ist klar: «Da gibt es für uns keine Ausreden mehr, wir müssen ganz einfach die drei Punkte holen – egal wie.» Sein Team müsse nochmals einen Zacken zulegen, die Enttäuschung der letzten Spiele überwinden und das notwendige Wettkampfglück erarbeiten.

Zwei positive Aspekte
Positiv dürfte Trainer Heiri Eggerschwiler stimmen, dass er nächste Woche wieder auf den Kopf der Mannschaft zählen darf. Mittelfeldmotor Jonas Bernet sass gegen Delémont eine Gelbsperre ab. Positiv zu werten war gegen Delémont auch das ansprechende Debüt von Janosch Kramis in der Startelf sowie der erste Meisterschaftstreffer von Peter Bolliger im Sursee-Dress, den dieser wenige Sekunden nach seiner Einwechslung mit einer feinen Einzelleistung erzielt hatte. Ins zwielichtige Bild passt auch hier, dass derselbe Spieler ein paar Minuten nach seinem Treffer den Ausgleich verpasste – und so seinen Captain nochmals etwas ratloser werden liess.

Telegramm FC Sursee – SR Delémont 1:2 (0:1)
Schlottermilch. – 270 Zuschauer. – SR Steen (Norwegen). – Tore: 25. Germann 0:1. 80. Jeker 0:2. 83. Bolliger 1:2. – Sursee: Peterhans; Kramis (77. Kostuniak), Bieri, Huber, Trost; Wyder, Kronenberg, Dzombic (67. Vogel), Gemperle; Graf (81. Bolliger); Matic. – Delémont: Pacati; Villemin, Rosse, Farine, Lovis (87. Evan Stadelmann); Jeker, Iseni, Budimir, Dionys Stadelmann; Ferreira (62. Zola), Germann (67. Mast). – Bemerkungen: 79. Doppelpfostenschuss Matic.