Zum ersten Mal findet ein Benefizturnier statt, das Flüchtlinge und Einheimische näher zusammenrücken lassen soll. Ein Augenschein.
Auf dem Kunstrasenplatz der Sportanlage Sunnegrund geht es hoch zu und her: sichere Pässe, schnelle Sprints und Schweissperlen auf der Stirn. Der Anlass dafür ist das erste Benefizfussballturnier, das unter dem Motto «Integration durch Fussball» firmiert. Asylsuchende wie auch Einheimische spielen gemeinsam für einen guten Zweck, so kommen nämlich alle Einnahmen Projekten zugute, die Begegnungsangebote für Einheimische und Flüchtlinge anbieten. «Mein Ziel ist es, dass Vorurteile abgebaut werden in einem ungezwungenen Rahmen, denn Fussball ist international und macht allen Spass», erklärt Dominic Szönyi, der diesen Anlass mit Hilfe des Asylnetzes Cham und des SC Steinhausen auf die Beine gestellt hat.
Multikulti auch beim Essen
Besucher wie auch Spieler sind zahlreich erschienen und widmen sich voll und ganz dem spannenden Turnier. Die hoch motivierten Fussballer auf dem Rasen werden von den Zuschauern angefeuert, und es wird gemeinsam gejubelt, sobald ein Tor fällt. In den Pausen zwischen den Spielen wird über Technik und Strategie gefachsimpelt oder die strahlende Sonne genossen. «Fussball fördert den Teamgeist und den Zusammenhalt, darum denke ich, dass diese Sportart perfekt geeignet ist für einen solchen Event», verrät Lara Staub aus Cham. Gekämpft wird ehrgeizig beim Sport, jedes Tor hart erarbeitet, während neben der Bande ein lockeres Beisammensein herrscht. Mit Kniebeugen und einigen Pässen wärmen sich die Spieler auf, unterhalten sich angeregt oder lachen gemeinsam. «Das Schönste an diesem Anlass finde ich, dass es lokal ist. Man versucht nicht mit Spenden weit weg zu helfen, sondern setzt in der Nähe an», erklärt Marie Conrad, die am Essensstand hilft. Gekocht wird einheimisch und eritreisch, so dass auch hier Brücken geschlagen werden.
Nachahmer gesucht
Obgleich die Organisation nicht immer leicht war, geht der Anlass glatt über die Bühne, wie es sich die Veranstalter gewünscht haben, stehen Spass und Fairness in Zentrum. «Was unheimlich schön zu sehen war, ist, dass es so viele hilfsbereite Menschen gibt, die uns unterstützt haben», schildert Szönyi, «Natürlich wäre es schön, wenn ich mit diesem Anlass eine Signalwirkung erzielte, sodass auch andere sich an die Organisation von Anlässen wagen.»
Während neben dem Platz Gruppenselfies mit strahlenden Gesichtern in knallbunten Trikots geschossen werden, geht es auf dem Platz in die zweite Runde. «Es ist eine Möglichkeit, neue Freundschaften zu knüpfen. Die Menschen werden sich danach anders auf der Strasse begegnen», sagt Laura Thomi, zuständig für die Freiwilligenarbeit im Asylbereich beim Kantonalen Sozialamt. Sie konnte viele Flüchtlinge für dieses Turnier motivieren.