Nach 45 Minuten legte Hitzkirch den Respekt vor dem Oberklassigen ab und brachte die Gäste an den Rand einer Verlängerung. Dass es nicht soweit kam, hatte vor allem mit der mangelnden Chancenverwertung der Einheimischen zu tun.
Mario Sager schritt nach dem Schlusspfiff alleine über den Platz Richtung Umkleidekabine. Die Enttäuschung war ihm ins Gesicht geschrieben, er haderte wohl noch immer über seine beiden vergebenen Grosschancen in der zweiten Halbzeit. Er hätte mit einem Treffer seinen starken Auftritt veredeln können. Doch nach einem Querpass des agilen Ramon Weibel rutschte er vor dem verwaisten Gehäuse im dümmsten Moment aus (59.). Und nur wenige Minuten später lief er nach einer Balleroberung allein auf Hüter Barmettler los, schoss aber knapp am linken Torpfosten vorbei (66.). Hitzkirch hatte seine Zurückhaltung längst abgelegt und sehr vieles zu einem begeisternden Cupfight beigetragen. Stans, das eine Halbzeit lang alles im Griff hatte und verdient in Führung lag, kam mit dem Pressing der Einheimischen überhaupt nicht zurecht und produzierte eine Vielzahl von Fehlern, die aber von den Seetalern nicht in Treffer umgemünzt werden konnten.
Ramon Weibel, der eines seiner besten Spiele im Dress der Gelbschwarzen zeigte, versagten ebenso die Nerven, als er alleine auf den Gästehüter losziehen konnte, den Ball dann aber im entscheidenden Moment nicht mehr unter Kontrolle brachte. So kam es, wie es kommen musste. Die Einheimischen rannten mit dem Mute der Verzweiflung an und wurden von den routinierten Gästen kurz vor Schluss eiskalt und abgezockt ausgekontert. Mario Schaub schloss einen sauber gespielten Konter zum entscheidenden 0:2 ab (89.). Hitzkirch reklamierte in dieser Situation vehement eine Abseitsstellung, hatte aber damit natürlich keine Chance. Aber selbst dieser Tiefschlag konnte die Schwegler-Elf nicht entmutigen. Bei einem Eckball in der Nachspielzeit rannte selbst Goalie Angelo Marty mit in den gegnerischen Strafraum. Immerhin wurden die Einheimischen für den nie erlahmenden Kampfgeist noch mit dem Anschlusstreffer belohnt, als der längst zum Stürmer umfunktionierte Patrick Herzog nach eben diesem Eckball das Leder endlich im gegnerischen Tor unterbringen konnte. Zu mehr reichte es dann aber nicht mehr, denn nur wenige Sekunden später pfiff Demir Pehlül das mitreissende Spiel ab.
Coach Stephan Helfenstein brachte es nach dem Spiel auf den Punkt: „Wir dürfen uns nicht über die Schiedsrichterleistung beklagen, wir hatten es selber in den Füssen. Chancen waren genügend vorhanden, um zumindest in die Verlängerung zu kommen.“ Der FCH konnte mit erhobenem Haupt das Spielfeld verlassen und wurde von den Supportern mit einer Standing Ovation in die Kabinen entlassen. Der ehemalige Coach Osi Sager meinte nach dem Spiel kurz und bündig: „Der FCH ist mit wehenden Fahnen untergegangen.“
Am Samstag gastiert die Schwegler-Elf beim Tabellennachbarn FC Sempach (Seefeld, 18:00). Trainer Martin Schwegler kann endlich wieder aus dem Vollen schöpfen, steht ihm nun doch (fast) der ganze Kader wieder zur Verfügung. Mit einem Vollerfolg könnte Hitzkirch zumindest den direkten Konkurrenten in der Tabelle überflügeln.
Telegramm FC Hitzkirch – FC Stans 1:2 (0:1)
Hegler. – 150 Zuschauer. – SR Demir Pelül. – Tore: 23. Zelger 0:1. M. Schaub 0:2. 91. Herzog 1:2 – Hitzkirch: Marty; Reto Widmer, Heim, Herzog, Winiger; Flavian Bucher, Patrick Bucher, Hunkeler, Zimmermann; Sager (72. Moos), Weibel (84. Tomasulo). Stans: Barmettler; Bühler, Thalmann (54. Geel), Limacher, Lippold; Fetahaj (63. S. Schaub), Siegrist, S. Howald (77. Drakopoulos), F. Howald; Zelger, M. Schaub.
Bemerkungen: 5. Pfostenschuss M. Schaub.