Spielbericht FC Sempach:
2:0,2:3,4:3 war das Schlussverdikt einer spektakulären Partie. Die Seeland-Elf verdiente sich den knappen Sieg gegen Hitzkirch dank einer grossartigen Mannschaftsleistung.
Tabellennachbar Hitzkirch wurde in den ersten Minuten von den Gastgebern förmlich überrannt. Kurz nach Anpfiff führten die Sempacher bereits komfortabel mit 2:0. Das Sturmduo Luca Müller, Mathias Schnyder konnte wie bereits im Spiel gegen Nebikon wieder reüssieren. In der ersten Angriffsaktion stand Schnyder nach einem Abpraller goldrichtig (4.). Nur zwei Minuten später entwischte Luca „Toni“ Müller der Gästeabwehr und hatte keine Probleme Gästetorwart Marty zu überwinden (6.). Sempach wirkte in der Folge recht souverän. Mit einem Eigentor holte man die Gäste allerdings unnötig aus dem Tiefschlaf (19.). Dieser ärgerliche Treffer brach Sempach plötzlich zum Wanken und Hitzkirch kam stärker ins Spiel. Nur zwei Zeigerumdrehungen später entschied der Unparteiische korrekterweise auf Penalty. Innenverteidiger Herzog verwandelte souverän (21.). Beide Mannschaften spielten mit offenem Visier und es kam zu zahlreichen Torchancen.
Nach einem abgefälschten Abschluss landete der Ball im Hitzkircher Tor. Adrian Schnider hatte seinen obligaten Flickflack-Torjubel bereits gestanden, als sich der Unparteiische plötzlich doch noch auf Torhüterbehinderung entschied (34.). Ein harter aber wohl korrekter Entscheid. Besonders bitter, kurze Zeit später fiel der erstmalige Führungstreffer für die Seetaler. Sager verwandelte nach einem Eckball per Kopf (37.). Statt 3:2 stand es plötzlich 2:3. Damit war die Geschichte der ersten Halbzeit allerdings noch nicht zu Ende. Nach einem Foul von Torhüter Marty an Fölmli entschied der aufmerksame Schiedsrichter Riebli wiederum folgerichtig auf Strafstoss. Velic verwandelte gekonnt souverän zum 3:3 Ausgleich (45.).
Lucky Punch kurz vor Schluss
In der zweiten Halbzeit versuchten beide Mannschaften mehr Ordnung in ihren Defensivreihen zu bringen. Die grösseren Spielanteile besass der FC Sempach, doch der FC Hitzkirch hatte ebenfalls seine Möglichkeiten. Der (zu) tiefe Untergrund zehrte bei beiden Mannschaften an den Kräften. Das Spiel hätte auf beide Seiten kippen können. Die beste Torchance für den FC Sempach hatte Fölmli. Sein Abschluss wurde erst auf der Torlinie eines Gästespielers geblockt. Die Seetaler hätten durch den eingewechselten Tomasulo in Führung gehen müssen. Seine zwei Abschlüsse alleine vor Torwart Helfenstein waren allerdings zu harmlos. Kurz vor Ende der Partie ereignete sich die spielentscheidende Szene. Ein Corner von Joel Müller fand genau den Kopf von Kevin Schnider, welcher keine Probleme hatte den Ball im Gästegehäuse zu versorgen (85.).Grosser Jubel auf Seite des FC Sempach, in einer Partie die gut und gerne auch auf die andere Seite hätte kippen können. Doch die Seeland-Elf verdiente sich die drei Punkte dank einer kämpferischen einwandfreien Leistung inklusive spielerischen Lichtblicken.
Bereits am nächsten Donnerstag reist der FC Sempach zum formstarken FC Schötz II. Mit bereits zehn Punkten verlief der Rückrundenstart für die Schötzer optimal. Zuletzt deklassierte die Felber-Elf den Wintermeister aus Wolhusen mit 4:1. Auf dem FC Sempach wartet somit eine sehr heikle Aufgabe, zumal in der Vorrunde eine empfindliche 2:3 Niederlage hingenommen werden musste. Trotzdem soll der Schwung aus den letzten beiden erfolgreichen Partien mitgenommen werden.
Spielbericht FC Hitzkirch:
Tag der offenen Tür auf dem Sempacher Seeland
Der FCH „verdiente“ sich die Niederlage dank einer unglaublichen Anzahl von Fehlleistungen im Abwehrverhalten. Da aber auch die Gastgeber in Spendierlaune waren, blieb der Ausgang des Spiels lange offen.
Schon der Start in dieses Spiel war fatal. Nach gut 5 gespielten Minuten lag die Schwegler-Elf bereits mit zwei Längen zurück. Es war aber nicht so, dass die Gastgeber ein Offensiv-Feuerwerk gezündet hätten. Aber das Abwehrverhalten, wenn man denn überhaupt von einem solchen reden konnte, lud die Gastgeber geradezu zum Tore schiessen ein. Eine Zuordnung oder Abstimmung fand nicht statt, dazu kamen individuelle Fehler, wie man sie in 10 Jahren 3. Ligazugehörigkeit in einem einzigen Spiel wohl noch nicht gesehen hatte. Trotzdem konnten die Seetaler das Spiel in der ersten Halbzeit nochmals drehen, da sich auch die Abwehr der Einheimischen als sehr fehleranfällig zeigte. Erst erwirkte der aufgerückte Verteidiger Lukas Heim ein kurioses Eigentor, dann schenkte ein Sempacher Verteidiger den Gästen einen Foulelfmeter, als er Patrik Bucher in einer eigentlich ungefährlichen Situation im Strafraum von hinten unnötig attackierte und zu Fall brachte.
Aber es kam für die Seetaler noch besser. Nach einem Eckball liess man Mario Sager, der auffälligste Gästeakteur, im Strafraum völlig freistehend zur erstmaligen Führung der Gäste einnicken (38.). Und nur wenige Minuten später war es erneut Sager, der die Führung sogar hätte ausbauen können, doch sein Schuss ging knapp am rechten Pfosten vorbei. Aber selbst diese Führung konnte das Spiel der Gäste nicht sicherer werden lassen. Und von der augenfälligen Verunsicherung liess sich dann auch noch Hüter Angelo Marty anstecken. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit streckte er einen Sempacher Stürmer, nachdem ein Flankenball schon längst an Freund und Feind vorbeigesegelt war, von hinten nieder, so dass er dem sehr gut pfeiffenden Schiedsrichter Riebli keine andere Chance liess, als erneut auf den Elfmeterpunkt zu zeigen. Dass Marty nach dieser Aktion nicht einmal verwarnt wurde, zeigte deutlich, wie ungefährlich die Situation eigentlich war.
In der zweiten Hälfte blieben Hitzkircher Chancen dann Mangelware. Die beste Möglichkeit vergab der eingewechselte Donato Tomasulo, als er von Sager freigespielt alleine auf Hüter Helfenstein losziehen konnte, beim Torschuss aber kläglich versagte (78.). Sempach verdiente sich den Sieg dank des klaren Chancenplus in der zweiten Halbzeit. Ärgerlich war aber trotzdem die Art und Weise, wie der entscheidende Gegentreffer fiel. Nach einem Eckball standen sämtliche Abwehrspieler regelrecht Spalier und liessen Schnider völlig unbehelligt zum 4:3 einköpfen. Hitzkirch konnte bei weitem nicht an die zuletzt gezeigten Leistungen gegen Wolhusen und Stans anknüpfen und musste eine zwar unnötige, aber verdiente Niederlage einstecken.
Am Samstag (Hegler, 18:00) trifft die Schwegler-Elf auf das momentan auf einem Abstiegsplatz liegende Nebikon. Gegen diesen Gegner musste man sich im Herbst nach einem turbulenten Spiel mit einem Remis (3:3) zufrieden geben. Es wird mit Sicherheit eine klar diszipliniertere Leistung erfordern, um wieder auf die Erfolgsspur zurück zu kommen.
Telegramm FC Sempach – FC Hitzkirch 4:3 (3:3)
Seeland. – 150 Zuschauer. – SR Riebli. – Tore: 4. Schnyder 1:0. 6. Joel Müller 2:0. 19. Eigentor Sempach 2:1. 20. Herzog (Foulpenalty) 2:2. 38. Sager 2:3. 45. Velic (Foulpenalty) 3:3. 84. Kevin Schnider 4:3. – Sempach: Helfenstein; Stirnimann, Furrer, Velic, Kevin Schnider, Luca Müller, Adrian Schnider, Schnyder (22. Häfliger), Florin, Fölmli (82. Zust), Joel Müller. – Hitzkirch: Marty; Stefan Bucher, Sager, Heini, Herzog, Hunkeler (42. Graf), Widmer, Patrick Bucher, Zimmermann, Dos Santos, Weibel (66. Tomasulo).