
Nach zwei Siegen in Serie nutzen die Grosswanger-Ettiswiler die Chance nicht, sich vorentscheidend vom (Abstiegs-) Strich zu distanzieren.
Im vorgezogenen Spiel vom Osterwochenende treffen mit Grosswangen-Ettiswil und Wolhusen zwei Teams aufeinander, welche beide am Wochenende ungewollt spielfrei waren. Sowohl das Spiel in Wolhusen (gegen Schüpfheim) wie aus dasjenige von Grosswangen-Ettiswil in Entlebuch fielen dem Schnee zum Opfer. Wolhusen konnte so die Niederlage vom letzten Spiel in Schötz besser vergessen, Grosswangen-Ettiswil konnte sich scheinbar nicht mehr an die gute Leistung in Triengen erinnern.
Anders ist der Auftritt des Heimteams kaum zu erklären. Von Beginn weg spielten sie zurückhaltend und inkonsequent, zudem liefen sie permanent hinter Ball und Gegner her. Die Wolhuser ihrerseits, nicht gerade mit Selbstvertrauen gesegnet, starteten aber eher besser ins Spiel. Man merkte ihnen den Willen an, dass sie von Anfang an Punke vom Gutmoos mitnehmen wollten. Zwingende Aktionen gab es anfänglich aber nicht. Chancen waren mehrheitlich aus Zufallsprodukte aus Offensivaktionen und defensiven Fehlern. Wie aus dem Nichts zauberten die Platzherren eine herrliche Kombination auf den Rasen: Ausgehend vom Captain Marciel Chaves wurde über links, zurück in die Mitte, dann ganz nach rechts zu Zeder gespielt. Dieser suchte für einmal mit Zug die Grundlinie, flankte scharf zur Mitte, wo Dedaj seinen Gegenspieler so unter Druck setzte, dass dieser den Ball mit der Brust ins eigene Tor lenkte. Die Grosswanger-Ettiswiler kamen so zum Führungstreffer wie Maria zum Kinde. Wer nun das Gefühl hatte, dass Ruhe und Abgeklärtheit ins Spiel der Einheimischen einkehrte, täuschte sich. Nur gerade zwei Minuten nach dem 1:0 wurde der sehr präsente Wolhuser Captain Alain Brunner in die Tiefe angespielt. Ein Tackling von Wilhelm im Strafraum taxierte der Unparteiische als Foul. Der fällige Elfmeter versenkte der Wolhuser Tomaj sicher zum Ausgleich. Immer wieder kamen die Wolhuser über die rechte Abwehrseite von Grosswangen-Ettiswil. So auch in der 18. Minute, wo Jonas Wicki seine Schnelligkeit ausspielte und einen Pass in die Tiefe erhielt. Er liess sich nicht zweimal bitte und netzte zur 1:2 Führung ein. In der Folge war es mehr ein Gekicke und kein gepflegtes Fussballspiel. Katastrophale Fehler auf Seiten von Grosswangen-Ettiswil wurden glücklicherweise von Wolhusen nicht ausgenutzt. So war für die Blasucci-Elf das Resultat zur Pause noch das Beste.
Auf Seiten von Grosswangen-Ettiswil hätte es 11 Gründe für einen Wechsel gegeben. Dennoch kamen beide Teams unverändert aus der Garderobe. Mit dem Unterschied, dass Wolhusen den Kopf dabeihatten. Anders ist die erste Szene in der zweiten Halbzeit nicht zu erklären. Zuerst wieder ein unmotiviertes Verhalten von Tarashaj, was zu einem Einwurf für Wolhusen führte. Diese führten diesen schnell aus, Burri wurde nicht angegriffen, so zog er aus 25 Meter ab. Ein Sonntagsschuss am Dienstag. Keine Abwehrchance für Mändi Tarashaj im Tor von Grosswangen-Ettiswil. In der 54. Minute dann der ersehnte (Doppel-) Wechsel auf Seiten der Platzherren. Hofstetter und Luternauer brachte sogleich Schwung und Aggressivität ins Spiel. Kaum auf dem Platz wurde genau dieser Luternauer in die Tiefe angespielt und traf mit seiner ersten (!) Ballberührung zum Anschlusstreffer. Nur eine Minute später wurde auch noch Hofstetter mustergültig lanciert. Leider konnte im letzten Moment noch ein Wolhuser zum Eckball klären. Zwei Aktionen innert zwei Minuten. Ein Strohfeuer. Danach fielen alle wieder ins alte Fahrwasser. In der 65. Minute kam Wolhusen zu einem Freistoss. Die Position des Torhüters hinter der Mauer, war nicht für alle Zuschauer nachvollziehbar. Immerhin konnte er mit einer tollen Parade das Tor noch verhindern. Der Abpraller konnte dann aber Tomaj extrem alleine mit einem Direktschuss im Tor versenken. So war das Spiel bereits gelaufen. Einzig in der 82. Minute kam fast nochmals Hoffnung auf: Nach einer Freistossflanke von Marciel Chaves köpfelte ein Wolhuser an den eigenen Pfosten. Zwei Eigentore an einem Abend wäre aber doch etwas gar viel gewesen. In der 85. Minute erzielte der eingewechselte Küng gar noch das 2:5. Er dribbelte sich locker leicht durch drei oder sogar vier Abwehrspieler von Grosswangen-Ettiswil durch und schloss gekonnt ab. Auf Grund der sehr schlechten Leistung von Grosswangen-Ettiswil auch in dieser Höhe verdienter Sieg für Wolhusen.
So haben sich die Rottaler die (Oster-) Eier gleich selbst ins Nest gelegt. Statt sich entscheidend vom Strich zu distanzieren, ist man nun mehr denn je im Abstiegskampf involviert. Und die nächsten drei Spiele bestreitet man gegen den Leader, den Zweiten und den Vierten der Tabelle.
Trainerduo will keine Vertragsverlängerung
Marco Blasucci und Romolo Formicola wollen keine Vertragsverlängerung und werden nächste Saison das Fanionteam von Grosswangen-Ettiswil nicht mehr trainieren. Vier Jahre haben die beiden nun die Geschicke der Rottaler geleitet. Den Verein von der 4. endlich wieder in die 3. Liga geführt und die neue Fussballanlage miteingeweiht. Mit ihrem südländischen Temperament haben sie die Grosswanger-Ettiswiler aus dem „Dornröschenschlaf“ gerissen und den jungen, einheimischen Spieler Perspektiven geboten. „Es waren vier tolle Jahre auf dem Gutmoos. Sie haben aber auch viel Energie gekostet. Es ist an der Zeit, dass das Team neue Impuls bekommt.“ lässt sich Marco Blasucci zitieren.
Spielbericht FC Wolhusen: Wolhuser Lebenszeichen im Rottal
Bei eher garstigem Wetter zeigten die Gäste aus Wolhusen eine kämpferisch starke Partie. Der Sieg über den Tabellennachbarn Grosswangen Ettiswil war ein besonders schönes Lebenszeichen zur richtigen Zeit vor den Ostertagen. Die Rottaler seinerseits wussten genauso um die Wichtigkeit der drei Punkte, was sie indes eher hemmte als Befreite. Mit diesem enorm wichtigen Sieg darf die Diethelm/Imfeld Elf wenigstens befreiter Ostern feiern, ehe am Dienstagabend das Kapitale Nachtragsspiel gegen Schüpfheim erfolgt.
Scharfe Flanke, falsches Bein = Eigentor
Im Vorfeld der Partie sprach einiges zu Gunsten der Platzherren. Mit dem 4:2 Sieg aus der Vorrunde in der Tasche, vier Punkten Vorsprung in der Tabelle und bei den Trisadörflern in Triengen reüssiert. Ein erneuter Sieg hätte Grosswangen Ettiswil die Tür zum vorzeitigen Ligaerhalt Sperrangelweit geöffnet. Aber gerade diese wunderbare Voraussetzung schien die Elf von Marco Blasucci und Romolo Formicola zu hemmen? Dabei begann alles nach Drehbuch der Platzherren, als Remo Zeder in der 9. Spielminute über rechts kommend scharf zur Mitte Flankte und die Wolhuser Hintermannschaft mit einer falschen Beinstellung seinen eigenen Torwart zum 1:0 düpierte. Die Freude über diesen Führungstreffer währte jedoch nicht lange. Praktisch nach Wiederanspiel drang Kapitän Alain Brunner in den Strafraum ein, wo ihn Fabio Wilhelm beim Ballwegschlagen von den Beinen holte. Den Streng gepfiffenen Penalty verwandelte Nikson Tomaj mit dem Glück des Tüchtigen zum 1:1 in den Maschen von Armend Tarashaj, welcher mit den Fingerspitzen das Leder beinahe um den Pfosten lenkte. Mit diesem Ausgleich war eine interessante Startviertelstunde lanciert, bei der die Gäste je länger je mehr die Oberhand erkämpften. Das Plus erarbeiteten sie sich in gewonnenen Zweikämpfen, wenn auch ab und zu etwas zu forsch, was Schiedsrichter Sabahudin Sljivar aus Luzern mit der gelben Karte an die Adresse von Daniel Brunner (14.) unterband. Mit einem schnellen Pass in die Schnittstelle der Abwehr der Platzherren, wurde Jonas Wicki kurz vor dem Strafraum lanciert. Kaum in diesen eingedrungen zog Wicki ab und erwischte den Torwart auf dem falschen Fuss, zum 1:2 (18.). Diesmal versuchte Grosswangen Ettiswil postwendend zu reagieren und verpasste den Ausgleich nur Haarscharf, per Distanzschuss und wenig später per Freistoss. Aus Sicht der Gäste verpasste Nikson Tomaj alleine vor Tarashaj den möglichen Führungsausbau (24.). Sein Flachschuss blieb an den Beinen vom Keeper hängen. Glück bekundete Grosswangen Ettiswil zum Auftakt der Schlussviertelstunde vor dem Seitenwechsel. Alain Brunner verwertete die Rechtsflanke, mit einer sehenswerten Direktabnahme im Zentrum. Der Abseitspfiff von Sabahudin Sljivar liess die Platzherren aufatmen und mit nur einem Tor unterschied die Kabine aufsuchen.
Burris Geschoss lies Wurstzipfel stecken
Dass es bei dieser Partie um die Wurst ging, lag an der brenzligen Tabellensituation beider Teams. Denn aus vier mach sieben oder eins, je nach Ausgang der Partie? Mit einem Optimalen Start kehrten die Gäste aufs Feld zurück. Es war noch keine Zeigerumdrehung vergangen als Roland Burri auf der linken Strafraumseite sein Geschoss abzog und das Leder im Netzhimmel, hinter Tarashaj zappeln und damit die Wurstzipfel der verdutzten Fans in deren Hals stecken liess. Die Einheimischen waren in der Folge gefordert eine Reaktion auf diesen Torrückstand zu zeigen. Die Betreuer entschieden sich für einen Doppelwechsel mit Erfolg. Praktisch mit seiner ersten Ballberührung sorgte Noel Luca Luternauer für den Anschlusstreffer in der 55. Minute. In dieser heiklen Spielphase wankten die Gäste für einen Moment und es war schon dem konsequenten Einstieg von Livio Imfeld zu verdanken, dass in der 57. Minute Grosswangen Ettiswil nicht zum Ausgleich kam. Wolhusen kämpfte sich in der Folge in die Partie zurück und das benötigte Fortune stand ihnen Mitte des zweiten Spielabschnittes nun ebenfalls Pate. Im Nachschuss verwertete Arsim Selimi aus ähnlicher Distanz wie zuvor Burri auf der linken Strafraumseite und erhöhte in der 64. Minute auf 2:4. Dies sorgte bei den Gastgebern für lange Gesichter. Trotz gut bespielbarem Gutmoosrasen wollte bei ihnen an diesem Abend nichts zusammen passen. Zu sehr schien sie die Möglichkeit einen gewaltigen Schritt Richtung Ligaerhalt zu hemmen. Dafür gelang den Gästen vieles, wo vor Wochenfrist noch Sand im Getriebe steckte. Ein Beispiel dafür zeigte Kevin Küng am rechten Strafraumeck, als der eingewechselte Akteur gleich mehrere Abwehrspieler versetzte und den Ball eiskalt am nahen Torpfosten zum 2:5 einschob. Das Tor in der 85. Minute setzte der überraschend klaren Begegnung den endgültigen Stempel auf.
Showdown nach Ostern
Durch die Spielverschiebung kommt es am Dienstagabend auf der Blindei zum Showdown mit Schüpfheim. Die Affentranger/Zurkirchen Elf wird da wohl seinen letzten Trumpf spielen müssen um noch eine Chance im Kampf um den Ligaerhalt zu haben? Für die Platzherren gilt ebenfalls verlieren verboten. Unter diesen Voraussetzungen muss sich eine spannende Partie ergeben. Das offene Spektakel wird um 20.00 Uhr von Patrick Habermacher aus Beinwil am See angepfiffen.
Telegramm FC Grosswangen-Ettiswil – FC Wolhusen 2:5 (1:2)
Sportplatz: Gutmoos, Zuschauer 120 – Schiedsrichter Sabahudin Sljivar Luzern, Tore: 9. 1:0 Eigentor Wolhusen, 11. 1:1 Nikson Tomaj (Penalty), 18. 1:2 Jonas Wicki, 46. 1:3 Roland Burri, 56. 2:3 Noel Luca Luternauer, 64. 2:4 Arsim Selimi, 85. 2:5 Kevin Küng – Grosswangen Ettiswil: Armend Tarashaj, Endrit Tarashaj, Patrick Bocaj, Fabio Wilhelm, Daniel Bucher, Edison Krasniqi (55. Noel Luca Luternauer), José Manuel Marciel Chaves, Remo Zeder (71. Francesco Nassa), Sven Baumeler (55. Marco Hofstetter), Mark Dedaj (80. Noe Marti), Valon Coli, – Wolhusen: David Wicki, Cyrill Marbacher, Livio Imfeld, Adran Bachmann, Arsim Selimi, Nikson Tomaj (63. Kevin Küng), Daniel Brunner (90. Gianni Supino), Roland Burri, Dario Marti (70. Nikson Tomaj, 74. Karim Kramer), Jonas Wicki, Alain Brunner (88. Nikson Tomaj), Bemerkungen: 10. Fabio Wilhelm (gelb), 14. Daniel Brunner (gelb), 32. Abseitstor von Alain Brunner (annulliert) 37. Mark Dedaj (gelb), 59. Adrian Bachmann (gelb), 89. Francesco Nassa (gelb).