Spielbericht SK Root
Der SK Root versagt gegen Weggis in der Defensive komplett, zieht den Kopf dank einer starken Willensleistung vermeintlich aus der Schlinge und verschenkt am Schluss doch noch zwei Punkte.
Es war wie in einem schlechten Film. Nach zwei Minuten spazierte Arbia durch die Rooter Abwehr und legte pfannenfertig für Mathis auf. 0:1. Nach 19 Minuten, als die Platzherren endlich das Heft in die Hand genommen hatten, erhöhte gleicher Spieler beim zweiten Weggiser Angriff auf 0:2. Dass auch Root bald jubeln konnte, war trotz latenter Ineffizienz zu erwarten, denn nun spielte sich das Spiel fast nur noch in der Weggiser Platzhälfte ab. Es dauerte aber bis zur 33. Minute, ehe Marku seine Farben mit einem an ihm verschuldeten Foulelfer zurück ins Spiel brachte. Dann aber gleich der nächste Dämpfer: Ein unnötiger Ballverlust im defensiven Mittelfeld, und Mathis schiebt eiskalt zum 1:3 ein. Dies notabene mit dem dritten Angriff.
Die Pause schien den Rootern gut zu tun, denn die zweite Halbzeit war dann Einbahnfussball mit mindestens zehn hochkarätigen Möglichkeiten. Einige davon waren auch von Erfolg gekrönt. In der 67. Minute verkürzte Marku mit einem sehenswerten Kopfball auf 2:3, und sechs Minuten später verwandelte er einen Handspenalty zum längst verdienten Ausgleich. Root wollte nun den Sieg. Die Aussichten dazu verbesserten sich eine Minute nach dem 3:3, als Ernst mit der zweiten Gelben vom Platz flog. Die Weggiser wussten kaum noch, wie ihnen geschah. Nach 80 Minuten zeigte der Unparteiische nach einem Foul an Marku zum dritten Mal auf den Penaltypunkt. Diesmal verwandelte Miro Schenk sicher. Nach dem 4:3 hätten wohl nicht mal mehr die optimistischsten Weggiser auf einen Punktgewinn gewettet. Doch Root tat den Gästen den Gefallen: In der 88. Minute ein letzter hoher Ball in den Sechzehner, Joker Pirker erbt zum glücklichen Ausgleich.
Während Weggis dank einer 100-prozentigen Chancenverwertung einen Punkt ergatterte, sündigte Root hinten wie vorne massiv. Viel Zeit für Korrekturen bleibt allerdigns nicht. Bereits am Sonntag (15.00 Uhr, Unterallmend) steht das nächste Heimspiel gegen Zug 94 an.
Spielbericht Weggiser SC: Penalty-Orgie, ein Doppel Hattrick und die Hand Gottes erlebt ihr Comeback
Während der FCL am Dienstagabend gegen Thun kein einziges Tor zu Stande brachte, wurden die wenigen Zuschauer, welche sich für die Unterallmend statt für die Swissporarena entschieden hatten, mit einem wahren Torspektakel belohnt.
Kaum hatte die Partie in Root begonnen, tänzelte Captain Benjamin Arbia wie Vreni Schneider zu ihren besten Zeiten durch die Rontaler Abwehrreihen und bediente den völlig freistehenden Mauro Mathis. Die Nummer 10 der Rigi-Kicker hatte keine Mühe, den Ball im gegnerischen Gehäuse unter zu bringen. Nachdem ein Freitsoss von Benjamin Arbia in der 7. Spielminute knapp am Rooter Lattenkreuz vorbei huschte, war die Reihe nun an den Einheimischen, welche immer mehr das Spieldiktat übernahmen. Es folgten 3-4 Torchancen, welche aber dank Orientierungsschwierigkeiten des Heimteams nicht den Weg ins Weggiser Tor fanden. In der 19. Minuten kamen die Gäste zu einem Entlastungsangriff, der junge Luca Küttel bediente Mauro Mathis mustergültig in die Tiefe, welcher den Ball etwas entgegen dem Spielverlauf zu seinem persönlichen zweiten Treffer am Schlussmann vorbeispitzelte. Nach einer guten halben Stunde stellte sich die Weggiser Innenverteidigung dann nicht besonders geschickt an und der Rooter Stürmer nahm das Geschenk des bereitstehenden Beins dankend an – Penalty! Dieser wurde sicher verwandelt und so kehrte die Spannung in die Partie zurück. Kurz vor der Pause waren es nochmals die Weggiser, welche einen Ball in der gegnerischen Hälfte erobern konnten. Mauro Mathis fasste sich ausserhalb des Strafraums ein Herz und schob das Runde ins Eckige – persönlicher Hattrick!
Nach dem Pausentee war es dann nur noch das Heimteam, welches das Spielgeschehen bestimmte. So kam es, wie es kommen musste! Ein schöner Kopfball und Root verkürzte auf 2-3. Und in der 73. Spielminute konnte die Partie von vorne beginnen. Ein eigentlich ungefährlicher Flankenball flog einem Weggiser Spieler an den Oberarm. Die Gäste haderten mit dem Penalty-Entscheid, aber wer soll bei der aktuellen Regelauslegung bezüglich Handspiels noch einen klaren Blick haben. Der Rooter Stürmer nahm auch diese Einladung dankend an und erzielte ebenfalls seinen persönlichen dritten Treffer. Als dann eine Minute später Jannik Ernst nach einem Foulspiel im Mittelfeld mit gelb/rot vom Platz flog, schien es um die Gäste von der Rigi geschehen. Und es kam sogar noch dicker für die Röhrli-Jungs. In der 81 Minute pfiff der Unparteiische erneut einen Elfmeter für Root, was zu weiteren Diskussionen führte. Auch Versuch Nummer drei entschieden die Rontaler für sich und hatten die Partie innert einer Viertelstunde doch tatsächlich gedreht. Doch Weggis wäre nicht Weggis, würde man die Niederlage einfach so akzeptieren. Wie bereits gegen Ibach und Muotathal, musste man in den letzten Minuten einem Rückstand hinterherrennen. Und Dornröschen erwachte doch tatsächlich auch an diesem Dienstagabend aus seinem Tiefschlaf! Die Match Uhr war fast abgelaufen, als André Greter noch einen letzten Freistoss von der Seitenlinie treten konnte. Der Ball flog hoch in den Strafraum und Schlitzohr Nicolas Eyer war in bester Maradona Manier vor dem Torwart am Ball. Das Leder fand den Ball zu A-Junior Michael Pirker, welcher am zweiten Pfosten seinen ersten Pflichtspieltreffer für das Fanionteam feiern durfte. Und weil die Pfeife nach drei Penaltys wie bereits an der WM 1986 in Mexico dieses Mal stumm blieb, durften die Jungs von der Rigi doch noch einen glücklichen, wenn auch nicht unverdienten Punktgewinn feiern.
Am nächsten Sonntag 28. April findet um 14:00 das grosse Rigi-Derby in der Thermoplan Arena statt. Der Weggiser SC und die Kollegen des FC Küssnacht treffen aufeinander – Abstiegskampf pur! Nach 4 Unentschieden in 5 Spielen peilen die Jungs vom WSC endlich den ersten Vollerfolg der Rückrunde an und freuen sich auf zahlreiche und lautstarke Unterstützung.
Telegramm SK Root – Weggiser SC 4:4 (1:3)
Unterallmend. 100 Zuschauer. SR: Elmazi.
SK Root: Josua Barmettler; Wymann, Milojicic, Imfeld, Bächler; Bühler, Simon Barmettler, Theiler, Wigger; Schenk, Marku. (Bucher, Barbosa, Köchli).
Weggiser SC: Bühler; Mundprecht, Greter, Gügler, Hasler; Duschan, Küttel, Ernst, Hegglin; Mathis, Benjamin Arbia. (Pirker, Eyer, Rego De Almeida, Hediger, Ramon Arbia).
Tore: 3. Mathis 0:1, 19. Mathis 0:2, 33. Marku (Foulpenalty) 1:2, 40. Mathis 1:3, 67. Marku 2:3, 73. Marku (Handspenalty) 3:3, 81. Schenk (Foulpenalty) 4:3, 88. Pirker 4:4.
Bemerkungen: 20. gelb Lukas Hasler, 24. gelb SK Root, 63. gelb SK Root, 63. gelb Jannik Ernst, 74. gelb/rot Jannik Ernst, 80. gelb Jan Bühler, 92. gelb Nicolas Eyer.