Krachendes Zuger Derby

Siegesjubel bei Steinhausen: Links der Vierfach-Torschütze Dave Boog (Bild: SC Steinhausen).

Siegesjubel bei Steinhausen: Links der Vierfach-Torschütze Dave Boog (Bild: SC Steinhausen).

Das Gästeteam aus Steinhausen setzte sich, dank einem fulminanten Endspurt, mit 6:4 gegen die Reserven aus Zug durch. Insbesondere Steinhausens «Bergler» Boog kam mit den winterlichen Bedingungen bestens zurecht.

Steinhausen startete druckvoll in die Partie und übernahm das Spieldiktat, ohne sich jedoch zwingende Torchancen herauszuspielen. Auf der anderen Seite lauerte Zug auf Konterchancen und setzte auf die Karte «schnelles Umschalten». Dafür wären sie auch beinahe belohnt worden. Nach einem zügig vorgetragenem Angriff konnte der Zuger Stürmer nur durch ein Foul gestoppt werden. Der fällige Foulelfmeter verfehlte das Ziel jedoch. Steinhausen verlor nun an Souveränität und Ballsicherheit. Durch ungenaue Zuspiele und falsche Entscheidungen im Spielaufbau, verteilten die Grün/Weissen Geschenke, die es sonst nur an Weihnachten gibt. Doch diese Chancen blieben allesamt ungenutzt, denn Einer blieb souverän. Der junge Portmann hielt den Kasten, durch zum Teil mirakulöse Paraden, rein und somit die Gäste im Spiel. Nach einem seitlichen Freistoss und einem unglücklichen Abwehrversuch blieb jedoch auch er chancenlos. Zug führte zu diesem Zeitpunkt, gemessen an den Chancen, verdient. Gegen Ende von Durchgang eins wurden die Angriffe von Steinhausen zunehmend zwingender. In der 42. Minute wurden sie für diesen Aufwand belohnt. Eine massgeschneiderte Messina Flanke hämmerte Boog Volley in die Maschen. Bei Torgleichheit ging es dann auch in die Kabine zum Pausentee.

Beide Teams mit offenem Visier
Zug kam in Durchgang zwei etwas besser aus den Startlöchern. Dennoch jubelten als erstes die Gäste. Boog war es erneut der nach einem Andermatt Freistoss seine Farben in Führung köpfelte. Kurze Zeit später folgte ein Fauxpas der besonderen Art. Besonders deshalb, weil sie extrem selten sind. Torhüter Portmann rutschte ein vermeintlich harmloser Distanzschuss durch die Finger und über die Torlinie. Einige Zeigerumdrehungen später ging das Heimteam sogar in Führung. Nach einem Freistoss war die Verta/Flores Elf zu unkonzentriert und ein Stadtzuger netzte ein. Es kam noch schlimmer. Die SCS-Hintermannschaft gab einem Zuger zu viel Raum und dieser schloss zur Zwei-Tore Führung ab. Zu diesem Zeitpunkt sprach nicht viel für Grün-Weiss. Zumal der Wettergott auch nicht viel für die Partie übrig hatte.

Einer der sich bei Schnee und Kälte ziemlich wohl fühlte war Goalgetter Boog. Nach einem scharf getretenen Baumann Freistoss reagierte er am schnellsten und versenkte das Leder trocken im Tor. Keine Zeigerumdrehung später musste der Zuger Keeper Durmaz erneut hinter sich greifen. Diesmal stellte Baumann seine Knippserqualitäten unter Beweis. Steinhausen hatte nun Blut geleckt. Vorne drückten die Gäste auf den Führungstreffer und hinten hielt Abwehrikone Schlumpf seine Leute beisammen. In der 82. Minute war es dann soweit und Zug wurde Opfer von der «hürlimannischen» Kaltschnäuzigkeit. Baumann legt uneigennützig auf den mitgeeilten Hürlimann, welcher den Ball ohne Mühe im Tor unterbrachte. Schlusspunkt einer ereignisreichen Partie setzt der an diesem Abend gross aufspielende Boog mit dem 4:6. Gross war die Freude auf dem Platz, noch grösser der Jubel in den Katakomben und wohl am Grössten zu späterer Stunde.

Nächstes Derby, nächstes Saisonhighlight?
Am kommenden Samstag gastiert Steinhausen beim zweitplatzierten FC Baar. Es darf ein offener und fairer Schlagabtausch erwartet werden. Denn auch die Baarer wissen wo das Tor steht, so haben sie am vergangenen Wochenende den SK Root mit 7:3 nach Hause geschickt. Agiert jedoch die Verta/Flores Elf mit derselben Entschlossenheit, Spielfreude und Teamleistung, liegt ein nächster Coup im Bereich des Möglichen.

Telegramm Zug 94 – SC Steinhausen – 4:6 (1:1)
Lättich. Zuschauer 55. Tor: 31: Hegglin, 42. Boog, 50. Boog, 56. Mijajlovic, 69. Mehidic, 73. Nurcaj, 75. Boog, 76. Baumann, 82. Hürlimann, 84. Boog.
Steinhausen: Portmann: Beck, Schlumpf, Agner, Messina, Sigrist, Andermatt, Iten, Boog, Milone, E. Baumann. (Mollo, S. Baumann, Hürlimann, Fruci, Bosshard, Martin).
Zug: Durmaz: Schelbert, Nurcaj, Vasic, Dietrich, Hegglin, Bulut, Özdemir, Mijajlovic, Emini, Mehidic. (Kurtulus, Halef, Marano, Reci).