Zwar dominierten die technisch versierten und spielstarken Zuger diese Partie weitgehend. Echte Torchancen spielten sie aber sehr wenige heraus, so dass die sehr kompakt und einsatzfreudig auftretenden Gäste die drei Punkte – wenn auch etwas glücklich – mitnehmen konnten.

Zug 94 startete sehr stark in diese Partie. Von Beginn weg zeigten die Gastgeber gute Kombinationen und Spielverlagerungen. Altdorf schien beeindruckt und zwar so sehr, dass es bis zur 9. Minute dauerte, bis die Urner erstmals richtig nach vorne kamen. Bei diesem Angriff wurde ein Altdorfer gelegt und der anschliessende Freistoss Di Seclis zischte – leicht abgelenkt – knapp am Zuger Gehäuse vorbei. Dies war dann aber auch schon die einzige gefährliche Szene in der ganzen ersten Hälfte die sich vor dem Zuger Tor abspielte. Sonst spielten nur die Gastgeber. Spätestens an der Sechzehnmeterlinie wurden die Zuger jedoch dank starker Urner Abwehrleistung, zumeist abgefangen. Einzige Ausnahme ein Schuss eines Zugers in der 18. Minute, der vom Querbalken ins Feld zurücksprang. Positiv zu vermerken also die Abwehrstärke Altdorfs. Äusserst mangelhaft jedoch die Angriffsauslösung. Kaum einmal gelang es den Ball in den eigenen Reihen zu behalten und die Stürmer wurden aus der Defensive nie derart genau angespielt, dass diese den Ball solange hätten behaupten können, bis jemand aus dem Mittelfeld nachrückte. So ging es nach 45 weitgehend ereignislosen Minuten mit 0:0 in die Pause.

In den ersten zehn Minuten des zweiten Spielabschnitts ging es im selben Stil weiter. Zug spielbestimmend, Altdorf hinten sehr sicher, nach vorne harmlos. In der 55. Minute der erste schnell vorgetragene Angriff Altdorfs. Elias Scheiber umkurvte am Ende der Kombination den Zuger Hüter, legte den Ball an diesem vorbei und wurde von ihm von den Beinen geholt. Der Schiedsrichter tat, was das Reglement vorschreibt: Rote Karte und Penalty. Samuel Lustenberger verwandelte sicher zum 0:1. Zum einen war dieser Angriff sicher ein Tor wert, zum andern muss einmal mehr festgestellt werden: Klar verhinderte der Zuger Hüter mit seiner Intervention ein sicher scheinendes Tor, aber rot, Penalty, Sperre, Strafpunkte für ein keineswegs brutales oder hinterhältiges Foulspiel ist einfach zu viel der Strafe.

Danach waren die Zuger – auch mit neun Feldspielern – weiterhin spielbestimmend. Aber die Altdorfer hielten durch viel Kampf, Einsatz und Laufbereitschaft die Gefahr meist weit von ihrem Tor weg. In der 77. Minute fiel dann der zweite Treffer für Altdorf. Markus Zurfluh setzte sich auf der rechten Seite durch, lief zur Grundlinie und Andrea Petruccelli konnte dessen Rückpass zum 0:2 verwerten. Nun warf Zug alles nach vorne und nachdem den Gastgebern in der 82. Minute mittels Freistoss der Anschlusstreffer gelungen war, hatte Altdorf noch einige brenzlige Momente zu überstehen. Zum einen, weil der verletzte Andrea Petruccelli nicht mehr ersetzt werden konnte, da das Auswechselkontingent bereits ausgeschöpft war, zum andern weil der Ball auf dem zunehmend nassen Untergrund viel Fahrt aufnahm und oft billardkugelartig im Urner Sechzehner herum flitzte. Schliesslich brachte Altdorf den Vorsprung über die Zeit. Auch wenn vieles misslang, wenig zusammenpasste, für sein Engagement, die mannschaftliche Geschlossenheit und das „Jeder für den andern gehen“ an diesem garstigen Fussballabend verdient das Team ein Lob.

Telegramm Zug 94 II – FC Altdorf 1:2 (0:0)
FC Altdorf: Luca Bernasconi, Granit Metaj, Marino Faustinelli, Philipp Zurfluh, Luigi Di Secli, Markus Zurfluh  (78. Raphael Gisler), André Gnos  (15. Elias Scheiber), Andrea Petruccelli, Samuel Lustenberger, Silvan Kempf, Calderon Mavembo  (55. Marco Asaro).