Im Halbfinalspiel der C-Junioren am Finalturnier der CCJL in Bern kam es zu unschönen Szenen. Nach dem Schlusspfiff stürmten zahlreiche Eltern und Angehörige das Spielfeld und gingen auf die Spieler aus dem Team OG Kickers aus Luzern los.

Dramatik pur im Halbfinalspiel
Am Sonntag spielte das Team OG Kickers gegen den CS Italien GE in der Kategorie Junioren C (14- bis 15jährige Spieler) um den Einzug ins Final um den Schweizermeistertitel der Coca-Cola Junior League. Es entwickelte sich ein spannendes und hochklassiges Spiel. Bereits während dem Spiel musste der anwesende Sicherheitsdienst die emotionalen Eltern der Genfer mahnen den Abstand zum Spielfeld einzuhalten. 10 Minuten vor Schluss schickte der Schiedsrichter einen Genfer Spieler mit rot unter die Dusche. Schon in diesem Moment kochten die Emotionen der Spieler über. Nur Dank dem Einsatz gemässigter Mitspieler konnte ein Übergreifen auf den Schiedsrichter verhindert werden (siehe Bildstrecke). Den Luzernern gewann in der letzten Spielminute der entscheidende Treffer zum 3:2 und damit zur Finalteilnahme.

Eltern ticken aus
Dies war einigen Spielern zuviel. Nach dem Schlusspfiff atackierten die enttäuschten Genfer Spieler zuerst verbal die Luzerner. Erst das beherzte Eingreifen des Luzerner Trainers verhinderte schlimmeres (siehe Bildstrecke). Doch es war noch nicht vorbei! Jetzt stürmten Eltern und Angehörige der Genfer auf das Spielfeld und überrumpelten die Luzerner (siehe Video). Es kam zu wüsten Szenen. Nachdem die Schiedsrichter, Funktioniere und auch der Sicherheitsdienst mit mehreren Personen eingegriffen haben, konnten sich die Spieler und der Staff der Luzerner aus der Gefahrenzone entfernen. Doch die Ausschreitungen gingen weiter. Nun prügelten sich die Eltern und Spieler des CS Italien GE untereinander. Der Sicherheitsdienst hatte alle Mühe die Kontrahenden zu trennen. Danach musste der Sanitätsdienst eine Frau des Genfer Anhangs medizinisch betreuen.

Spieler unter Schock
Bei den Siegern, den Spielern des Team OG Kickers, stand der Schock ins Gesicht geschrieben. Einige der Spieler weinten und mussten von ihren Angehörigen betreut werden. Neben Striemen im Halsbereich fanden sich auch Abdrücken von Schuhsohlen von Erwachsenen (!) vorne auf den weissen Hosen der Spieler. Davon überzeugte sich unser Reporter vor Ort mit eigenen Augen. Die Spieler der Luzerner mussten mit Security-Bewachung in ihre Garderoben begleitet werden um dem Mob zu entgehen.

Eltern in die Pflicht nehmen
Es darf nicht sein, dass sich Spieler auf ihr persönliches Saison-Highlight freuen und dann solche Szenen die starken Leistungen der 14- bis 15-jährigen Spieler zunichte machen. Falls die Eltern weiterhin derart Probleme bereiten (siehe der Vater der letzte Woche den Trainer schlägt) müssen sie vom Spielfeldrand verbannt werden. Damit könnten sich die Spieler wieder auf sich und ihre Sportart konzentrieren. Weiter ist es unglaublich, dass ein grosses Aufgebot von Security Juniorenspiele im Breitenfussball begleiten müssen. Hier muss sich dringend etwas ändern.

Das Team OG Kickers verliert das Finalspiel gegen Richemond mit 0:1. Das Team Sempachersee verliert das kleine Finalspiel der B-Junioren um Platz drei mit 1:3 Toren. Der Bericht und die Bilder zu den sportlichen Leistungen werden wir in einem eigenen Artikel würdigen.