Hildisrieden mit wichtigem Sieg gegen Hitzkirch

Abklatschen vor der wichtigen Begegnung zwischen Hildisrieden und Hitzkirch (Bild: Reto Estermann).

Abklatschen vor der wichtigen Begegnung zwischen Hildisrieden und Hitzkirch (Bild: Reto Estermann).

Spielbericht Hildisrieder SV

Der Hildisrieder SV gewinnt das Derby gegen den FC Hitzkirch verdient 3:1. Dank einer Serie von 13 Punkten in 5 Spielen rollt der HSV-Express Richtung Ligaerhalt.

An diesem herrlichen Sonntag-Nachmittag trafen zwei Abstiegsgefährdete Mannschaften aufeinander und zudem war auch noch Derbytime angesagt. Dementsprechend wollten die zahlreich angereisten Zuschauer sich diese Partie nicht entgehen lassen.

Die Mannschaften starteten sehr ausgeglichen in die Partie. Dem HSV merkte man an, dass man den FC Hitzkirch schon sehr früh in Bedrängnis bringen wollte. Dies gelang auch zum grössten Teil. Der FC Hitzkirch musste vermehrt mit langen Bällen agieren oder man konnte sie zu Fehler erzwingen. So konnte der HSV diverse Male die Verteidigung vom FC Hitzkirch in Verlegenheit bringen. Auf dem schönen Terrain waren schöne Spielstafetten allerdings eher Mangelware. Die Partie spielte sich im Stil von „Kick-and-Rush“ meistens im Mittelfeld ab. Die Mannschaften gingen so torlos in die Pause.

Nach dem Pausentee kam der HSV besser in die Partie. Es resultierten gute Torchancen, die jedoch nicht in Zählbares umgesetzt werden konnten. Der HSV-Trainer reagierte und wechselte den von monatelanger Verletzung (Kreuzbandriss) zurückkehrenden Severin Emmenegger ein. Dieser benötigte nur einen Ballkontakt und erzielte nach guter Vorarbeit das verdiente 1:0 für den HSV. Leider musste er jedoch gleich nach dem Tor vorsichtshalber wieder ausgewechselt werden. Der ausgewechselte Riccardo Strazzella durfte gleich wieder rein. In der 68. Spielminute war es dann ebendieser Strazzella, welcher dank einem perfekten Seitenwechsel Marcel Wicki anspielen konnte. Dieser konnte dann nur noch mit einem Foul im Strafraum gestoppt werden. Der Unparteiische entschied auf Strafstoss. Den Elfmeter verwandelte Riccardo Strazzella gekonnt. In der 73. Spielminute konnte der FC Hitzkirch nach einem Eigenfehler vom HSV zum 2:1 verkürzen. Die Frischkopf-Elf liess sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen. In der 80. Spielminute war es dann erneut soweit. Der kurz zuvor eingewechselte Rafael Krieger erzielte nach einem Eckball mit einer sehenswerten Direktabnahme das 3:1. HSV-Trainer Frischkopf zeigte ein gutes Gespür in Sachen Einwechslungen bei diesem Derby. Die letzten Spielminuten konnte der HSV mit Cleverness und deutlich mehr Erfahrung gegenüber der jungen FC Hitzkirch-Truppe über die Runden bringen, auch weil sich die Gäste mit einem Platzverweis noch zusätzlich schwächten.

Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung konnte der HSV das Derby für sich entscheiden. Die weiteren Punkte sind für den HSV immens wichtig und sorgen zudem für den Sprung auf Rang 9. Ein spezielles Dankeschön geht auch an die 3 Fanionspieler, welche leider am Ende der Saison den HSV verlassen werden:, Marcel Wicki, Renato Roth, Marco Vrhovac.

Spielbericht FC Hitzkirch: Abstiegskampf nach klarer Derby-Niederlage

Eine Stunde lang ging der Matchplan der Gäste auf, dann liessen erneut haarsträubende, individuelle Fehler das Konzept wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen. Nun braucht der FCH im letzten Heimspiel einen Sieg, um nicht auf fremde Hilfe angewiesen zu sein.

Unterschiedlicher hätten die Gemütslagen der beiden Spielergruppen auf dem Bogenhüsli nach dem Schlusspfiff nicht wahrgenommen werden können. Auf der einen Seite standen die konsternierten, ratlos wirkenden Gäste um die Spielerbank herum und haderten mit dem erneuten Spielausgang. In der Spielfeldecke vor der Steintribüne feierten die ausgelassenen Einheimischen mit ihren Fans den verdienten Sieg und den Klassenerhalt mit einem Zirkeltanz, obwohl die Ligasicherung rein rechnerisch ja noch nicht ganz unter Dach und Fach ist.
Hitzkirchs Trainer Kusi Winiger wartete vor Spielbeginn mit einer kleinen Überraschung auf, indem er nur eine Dreierabwehr mit Yannick Escher im Zentrum, dafür aber ein 5-Mann-Mittelfeld aufstellte. Diese Marschroute schien lange Zeit aufzugehen. Die beiden Teams neutralisierten sich eine Stunde lang gegenseitig und liessen praktisch keine Abschlüsse zu. Einzig Livio Lombardo nach einem tollen Durchspiel über Samuel Nurmi und Marc Syfrig (25.) sowie Fabian Amhof nach einer Kopfballverlängerung von Sandro Frischkopf (27.) brachten echte Torgefahr vor das Gehäuse der Gäste. Die gar einzige Chance der Einheimischen im ersten Umgang hatte Alves, der mit einem Diagonalschuss das Tor von Badic knapp verfehlte.
Nach dem Seitenwechsel ging es vor der stattlichen Zuschauerkulisse erstmal im gleichen Stile weiter. Viel Kampf und Engagement, aber kaum Tor- oder Strafraumszenen.

Bis ein fataler Aussetzer in der inzwischen umgestellten Hitzkircher Hintermannschaft dem HSV das einfache Führungstor ermöglichte. Adrian Ineichen legte für Emmenegger mustergültig auf, der Badic im Tor keine Chance liess (60.). Emmenegger wurde erst eine Minute zuvor für Strazzella eingewechselt und musste nur eine Minute nach seinem Treffer wieder durch denselben Spieler ersetzt werden. Ein Kurzeinsatz, der es allerdings in sich hatte. Und nur wenige Minuten später konnte der bedauernswerte Michael Winiger nach einem üblen Stellungsfehler den eben ein- und ausgewechselten Strazzella im Strafraum nur regelwidrig vom Ball trennen. Dieser nahm das Geschenk dankend an und verwertete den Elfmeter sicher zur 2:0 Führung (68.). Zwar keimte bei den Gästefans nochmals etwas Hoffnung auf, als Simon Trottmann kurze Zeit später verkürzen konnte (72.), aber ein Aufbäumen der Gäste fand nicht wirklich statt. Im Gegenteil, wiederum nur wenige Minuten später besiegelte Krieger mit einer gekonnten Direktabnahme nach einem Eckball (78.) das Schicksal der Gäste.

Kusi Winiger war nach dem Spiel enttäuscht ob der Leistung seines Teams. „Wir haben das im Training unter der Woche noch thematisiert, dass wir in Hildisrieden nur über den Kampf bestehen können.“ Die beiden, die sich das in der Schlussphase, als das Spiel aus den Händen glitt, noch am meisten beherzten, zahlten ihr Engagement mit einer gelben (Frischkopf) und gar einer gelb/roten (Dos Santos) Karte.

Am Samstag (Hegler, 18:00) geht’s gegen Hergiswil II ums nackte Überleben. Mindestens ein Punkt muss her, um zumindest den wiederauferstandenen SC Eich auf Distanz zu halten. Denn bei Punktgleichheit (Eich hat drei Punkte weniger) würden die Strafpunkte im Moment gegen Hitzkirch sprechen. Mit einem Sieg ist der Klassenerhalt selbst bei 8 Absteigern aus der 3. Liga gesichert. Grund genug, ob dieser Ausgangslage am Samstag nochmals auf den Hegler zu pilgern und das Team zu unterstützen.

Telegramm Hildisrieder SV – FC Hitzkirch 3:1 (0:0)
Raiffeisen-Arena Bogenhüsli – 180 Zuschauer. – SR Bortolas. – Tore: 60. Emmenegger 1:0, 68. Strazzella (P) 2:0, 73. Trottmann 2:1, 80. Krieger 3:1.
Hildisrieder SV: R. Wicki; Schmid, Vrhovac, J. Ineichen, Bucher; M. Wicki, Roth, Burri, Alves; Strazzella, A. Ineichen (Thaqi, Krieger, Emmenegger, Wiederkehr).
FC Hitzkirch: Badic; Syfrig, Escher, Meier; Moos, Nurmi, Moura dos Santos, Frischkopf, Winiger; Amhof, Lombardo (Bieri, Jungo, Trottmann, Rosenberg, Koller).
Bemerkungen: 82. Lattenschuss Frischkopf, 83. Gelb-Rote Karte für Moura dos Santos.