Nachwuchsmannschaften und der SC Cham passen einfach nicht zusammen. Die Ennetseer verlieren auswärts gegen den abstiegsbedrohten FC Zürich II mit 0:2. Dabei zeigte man über weite Strecken eine enttäuschende Leistung und musste die Heimreise ohne Punkte antreten.

Die Rückkehrer
Zum ersten Mal seit Wochen, ja sogar Monaten, durfte sich heute Ueli Sturzenegger wieder das Chamer Dress überziehen. Nach überstandener Verletzungspause feierte er heute sein Comeback und übernahm neben Dejan Jakovljevic den Platz in der Innenverteidigung. Im Mittelfeld konnten die Chamer zudem wieder auf die Dienste von Pascal Bader zählen, welcher am letzten Wochenende krankheitshalber fehlte. Ja und ebenfalls wieder mit dabei, allerdings vorerst auf der Ersatzbank, war Roman Herger. Der 22-Jährige musste zuletzt wegen einer Fussverletzung rund einen Monat pausieren. Verzichten mussten die Chamer dafür auf Jessy Nimi, welcher nach seiner vierten Verwarnung für ein Spiel gesperrt war.

Auf ins Spiel
Die Chamer starteten mit viel Druck in die Partie und versuchten von Beginn an, die Gastgeber früh zu stören und nicht ins Spiel kommen zu lassen. Dies gelang auch ziemlich gut und die Gäste waren die klar aktivere Mannschaft. Trotz Feldüberlegenheit konnte man sich jedoch keine wirklichen Torchancen erarbeiten. Nach einer Viertelstunde fanden dann aber auch die Zürcher immer besser ins Spiel und setzten erste Akzente. Zudem schlichen sich im Spiel der Chamer vermehrt Fehler ein und die entscheidenden Zweikämpfe gingen verloren. So änderte sich das Spielgeschehen von Minute zu Minute und die Zürcher übernahmen das Zepter.

Zuerst Pech und das eigene Unvermögen
Auf der Sportanlage Heerenschürli lief die 24. Spielminute, als sich die Ereignisse quasi überschlugen. Zuerst war es Cyrill Gasser, welcher mit einem Freistoss aus ca. 18 Meter an der Torlatte scheiterte. Ja und im direkten Gegenzug stellte sich die Abwehr der Ennetseer, vorsichtig ausgedrückt, ziemlich unglücklich an. Dies nutzten die Zürcher perfekt aus und es war Andre Ribeiro, welcher nach tollem Flügellauf von Nils von Niederhäusern zum 1:0 einschieben konnte. Da war sie nun die Führung für die Zürcher, was man im Chamer Lager unbedingt verhindern wollte. In der Folge flachste das Spiel auf beiden Seiten deutlich ab und die anwesenden 450 Zuschauer wurden nicht wirklich verwöhnt. So war wohl niemand wirklich böse, als der Schiedsrichter die erste Halbzeit beendete. 45 Minuten, mit denen man beim SC Cham nicht wirklich zufrieden sein durfte. Einmal mehr tat man sich gegen eine Nachwuchsmannschaft enorm schwer und konnte die eigene Leistung nicht wirklich abrufen.

Mit Kampf zurück ins Spiel
Irgendwie mussten die Chamer nun ein Rezept finden, um wieder ins Spiel zu kommen. Ein solches Element war der Kampf. Dies versuchten die Ennetseer nach Wiederanpfiff anzuwenden und kamen auch tatsächlich zu Strafraumszenen. Es war zweimal Severin Dätwyler, welcher zum Abschluss kam, den Ausgleich aber verpasste (48./52.). Auf der anderen Seite hatte man aber auch viel Glück, dass man in dieser Phase nicht das 0:2 kassierte. Nach einem erneuten Stellungswechsel kam der Zürcher Janjicic frei zum Abschluss, scheiterte jedoch am glänzend reagierenden Alessandro Merlo im Tor der Chamer. Etwas später war aber auch er machtlos und einmal mehr zeigte man sich in der Defensivbewegung alles andere als souverän. Schlussendlich kam auch noch viel Pech dazu, lenkte Pascal Nussbaumer den Ball via Innenpfosten ins eigene Netz (62.). Sollte dies nun tatsächlich bereits die Entscheidung sein?

Trainer und Geburtstagskind Jörg Portmann wollte dies so nicht akzeptieren und schickte mit Petar Ugljesic und Roman Herger zwei neue Offensivkräfte aufs Feld. Nun gab es kein taktieren mehr, nun musste man alles auf eine Karte setzen.

Ohne Glück im Abschluss
Und tatsächlich, mit dem Messer am Hals und die drohende Niederlage vor Augen, setzten die Chamer zu einem Sturmlauf an. Immer wieder kam es im Zürcher Straufraum zu gefährlichen Szenen. Doch irgendwie wollte es einfach nicht klappen. Entweder kam man den entscheidenden Schritt zu spät, verpasste den Ball im letzten Moment oder die Zürcher klärten in höchster Not. So auch in der 72. Minute, als Nicolas Stettler einen Schuss von Roman Herger auf der Linie noch abwehren konnte. Auch in der Folge blieben die Chamer zwar bemüht, fanden aber keine Lücke. Zudem spielten die Zürcher nun sehr geschickt und verteidigten die Führung souverän. So blieb es bis zum Schluss beim nicht unverdienten Erfolg für die Platzherren. Der SC Cham hingegen zeigte, wie schon mehrmals in dieser Saison, eine enttäuschende Leistung gegen eine Nachwuchsmannschaft.

So geht es weiter
Am nächsten Samstag geht es für die Chamer wieder im Eizmoos weiter. Auf dem Programm steht das Heimspiel gegen Etoile Carouge.

Telegramm FC Zürich II – SC Cham 2:0 (1:0)
Sportanlage Heerenschürli – Zuschauer: 450 – SR: Michael Brunner (Mirco Bürgi und Ramon Lisci). Tore: 24. Ribeiro 1:0, 62. Nussbaumer (Eigentor) 2:0. FC Zürich II: Baumann; Di Gregorio, Sadrijaj, Stettler; Zoller, Salija, Cirelli, V. Niederhäusern, Janjicic (69. Pagliuca), Ribeiro (63. Ben Balla); Sulejmani (79. Gebistorf). SC Cham: Merlo; Keller, Sturzenegger, Jakovljevic, Nussbaumer; Gasser (78. Walker), Bader, Schilling, Scherer; Stojanov (66. Herger); Dätwyler (66. Ugljesic). Bemerkungen: SC Cham ohne Nimi (gesperrt), Balaj, Wüest (verletzt) und Thöni (abwesend), 24. Lattenschuss Gasser. Verwarnungen: 27. Scherer, 70. Herger, 75. Salija, 80. Cirelli, 84. Schilling.