Der FC Sursee (1. Liga) hat den angestrebten Sieg nicht geschafft. Dank einem imposanten Endspurt schaute gegen Thun immerhin ein 4:4-Remis heraus.

Die Akte des seit drei Saisons das Surseer Fanionteam betreuenden Trainers Heiri Eggerschwiler ist noch nicht geschlossen. Er teilte den Surseer Vereinsverantwortlichen zwar auf Ende der Saison seinen Rücktritt mit. Die klare Mission Klassenerhalt will er aber unter allen Umständen zu Ende führen. «Es war kein spontaner Entscheid und auch nicht die prekäre Tabellensituation, welche mich zu diesem Rücktritt drängte», erklärte Heiri Eggerschwiler noch vor dem Match gegen Thun. Der Rücktrittsgedanke reifte in ihm aber in «relativ schnellen Schritten». Er wollte mit seinem frühzeitigen Rücktritts-Statement dem Team im Abstiegskampf einen zusätzlichen Schub nach vorn verleihen. Dieser erhoffte Schubgedanke wirkte im Match gegen die Thuner Nachwuchsmannschaft aber nur bedingt.

Viele Fehler auf beiden Seiten
Die spielerisch schwache Partie lebte von beidseits vielen Fehlern. Den ersten leisteten sich die Thuner. Kojo Matic setzte von der Mittellinie zu einem Solo an und brachte Sursee mit 1:0 in Führung. Doch nur eine Minute später floppte auch die FCS-Abwehr – 1:1. Die spielerisch besseren Thuner profitierten in der 29. Minute von einem weiteren Aussetzer: Artian Kastrati nützte die ihm zugestandenen Freiheiten aus – 1:2. «Wir machten ganz einfach zu viele Fehler und standen schon früh unter Druck», ärgerte sich Heiri Eggerschwiler. Immerhin konnte Jonas Bernet, der eine sehr gute Partie spielte, noch vor dem Pausenpfiff zum 2:2 ausgleichen.

Nach der Pause fanden sich die Thuner auf dem schwer zu bespielenden Terrain besser zurecht und gingen mit 4:2 (67./74.) in Front. Der Match schien gelaufen. Doch dann zeigte das Eggerschwiler-Team Charakter und machte das schier Unmögliche noch möglich. In der 77. Minute köpfelte Abwehrspieler Andreas Bieri einen Cornerball von Jonas Bernet zum 3:4-Anschlusstreffer ins Netz. Und in der 84. Minute zeigte der Schiedsrichter nach einem Handspiel eines Thuners auf den Penaltypunkt. Jonas Bernet übernahm die Verantwortung und versorgte den Penaltyball sicher zum 4:4 im Netz.

Abstiegs-Direktduell steht bevor
Der Jubel ob dieses nicht mehr erwarteten Ausgleichs war bei den Surseern überschwänglich. Und dennoch mussten sie nochmals zittern. Es brauchte in der 93. Minute eine Superparade von Goalie Marco Peterhans, um den einen Zähler noch zu retten. «Ein 4:5 wäre brutal gewesen», meinte denn auch Mittelfeldmotor Jonas Bernet sichtlich erleichtert. «Wir müssen uns bei unserem Goalie bedanken, dass wir das 4:4 halten konnten.»

Heiri Eggerschwiler, der wie eh und je mit seinem Team mitlitt, nimmt diesen gewonnenen Punkt gerne mit. Und windet seinem Team ein Kränzchen, dass dieses nach dem 2:4-Rückstand «nie aufgab und mit viel Kampfgeist noch das Unentschieden erzwang». Nach der Niederlage von Wangen b. Olten bei Leader Münsingen konnte Sursee den Vorsprung dank diesem Zähler auf drei Punkte ausbauen. Nächste Woche kommts nun zum grossen Showdown. Denn die Surseer treffen auf ebendieses Wangen. «Dank unserem erfolgreichen Schlussspurt steigen wir mit viel Selbstvertrauen in dieses Sechs-Punkte-Spiel», meinte denn auch Jonas Bernet voller Zuversicht. «Und wir wollen mit einer guten Leistung in den letzten vier Partien auch für unseren scheidenden Trainer spielen.»

Telegramm FC Sursee – FC Thun U21 4:4 (2:2)
Schlottermilch. – 200 Zuschauer. – SR Morais. – Tore: 4. Matic 1:0. 6. Gafner 1:1. 29. Kastrati 1:2. 36. Bernet 2:2. 67. Dzonlagic 2:3. 74. Markovic 2:4. 77. Bieri 3:4. 84. Bernet (Handspenalty) 4:4. – Sursee: Peterhans; Liloia (60. Bolliger), Bieri, Huber, Trost; Kronenberg, Dzombic (72. Vogel), Bernet, Wyder; Graf, Matic (86. Kostuniak). – Thun U 21: Berchtold; Bourquenoud, Gafner, Ribeiro, Hauswirt; Lauper, Hischier (60. Wenger), Scheller (46. Dzonlagic), Kastrati (84. Tifeki); Bärtsch, Markovic.