Der SC Cham unterliegt Rapperswil-Jona mit 2:4. Das vierte Gegentor kurz vor Spielschluss ist umstritten.
«Sie haben ein sehr starkes Umschaltspiel» meinte Assistenztrainer Carlos da Silva, der den SC Cham ein paar Mal beobachtet hatte, vor dem Spiel. Ein erstes Mal spielte der SC Cham in der 4. Minute diese Stärke aus, nur Leite konnte den heranstürmenden Chamer noch stoppen. Doch das war es dann auch für längere Zeit in Sachen Chamer Offensivpower. Der FCRJ übernahm das Spieldiktat und schon in der 6. Minute war es Gele, der den FCRJ mit 1:0 in Führung brachte. Er profitierte von einem Abspielfehler in der Chamer Defensive, und drückte den Ball aus 18 Meter flach in die rechte Ecke.
Das Wembley-Tor
In der 31. Minute kam er – der Knaller aus dem nichts. Dem Wembley-Tor gleich, knallte Miani den Ball aus achtzehn Meter an die Latte, von wo er offensichtlich hinter der Linie landete. Auf alle Fälle zeigte der Schiedsrichter unmissverständlich auf Tor für Cham. Der FCRJ war zu diesem Zeitpunkt in allen Belangen überlegen, doch das änderte sich mit diesem Tor. Denn vier Minuten später kam es noch schlimmer. Eine Flanke von Cham wird rückwärts abgewehrt, da stand Foschini, der seelenruhig zum 2:1 Halbzeitresultat einschiessen konnte.
Animierte zweite Halbzeit
Die zweite Halbzeit war animiert und ohne grosses taktisches Geplänkel. Die 285 Zuschauer kamen voll auf ihre Rechnung. Chancen über Chancen, und dies auf beiden Seiten, Kampf um jeden Ball, so waren diese 45 Minuten geprägt. In der 50. Minute war es Gele, der Brunner anspielte und dieser konnte mit einem Lupfer zum 2:2 ausgleichen. In der 67. lanciert Ciftci Frick, und dessen Flanke landet bei Gele, welcher aus kurzer Distanz Goalie Blättler keine Chance liess. Gele, «man of the match» stand des öfteren im Zentrum des Geschehens, das je näher das Ende kam, um so ruppiger wurde. Keine Taktik mehr, kein gepflegtes Aufbauspiel, jetzt wollte Cham à tout prix den Ausgleichstreffer holen. Kurios dann die Situation in der 90. Minute. Der Ball war vom Torhüter schon wegspediert, da musste Goalie Blätter wohl noch einmal nachgetreten haben. Der Schiedsrichter zeigte auf den Penaltypunkt – Elmer liess sich dieses Abschiedsgeschenk nicht nehmen und erzielte das Schlussresultat von 4:2.
Roland Schwegler fasste gegenüber der «Zuger Zeitung» treffend zusammen: «Wir standen defensiv zu wenig kompakt. Zudem machte sich der Kräfteverschleiss bemerkbar. Rappi war cooler.» Sportchef Marcel Werder haderte: «Nach dem frühen 0:1 haben wir mit zwei Toren aus wenig viel herausgeholt. Danach verloren wir wieder den Faden. Beim Stand von 2:3 hatten wir plötzlich wieder Torchancen, aber wir vermochten sie nicht zu nutzen.»
Telegramm SC Cham – FC Rapperswil-Jona 2:4 (2:1)
Eizmoos. – 285 Zuschauer. – SR Kanagasingam. – Tore: 7. Gele 0:1. 31. Miani 1:1. 35. Foschini 2:1. 67. Gele 2:3. 90. Elmer (Foulpenalty) 2:4. – Cham: Blättler; Bender (61. Muff), Niederhauser, Stefanovic, Bozic; Riedmann (78. Le Bigonsan), Cecchini, Foschini, Miani; Rüedi (74. Herger); Wicht (71. Festic). – Rapperswil-Jona: Leite; Stettler, Kllokogi, Markaj, Elmer; Rohrbach, Kubli, Brunner (90. Hebib); Ciftci (78. Eberle), Frick (77. Pasquarelli), Gele (85. Güntensperger). – Bemerkung: 13. Lattenkopfball Gele.