Reglementsänderungen im Hinblick auf die Saison 2016/17
Der Verbandsrat des Schweizerischen Fussballverbandes (SFV) hat an seiner ordentlichen Versammlung vom 23. April 2016 verschiedene Statuten- und Reglementsänderungen verabschiedet. Die beschlossenen Änderungen sind in den offiziellen Mitteilungen des SFV publiziert. Besondere Erwähnung verdienen die drei folgenden Neuerungen:

Freies Ein- und Auswechseln in der 3. Liga
(Offizielle  Mitteilung  des  SFV)  Nachdem  Pilotversuche  in  einigen  Regionalverbänden  positiv verlaufen sind, können ab der Saison 2016/17 in der 3. Liga überall alle auf der Spielerkarte aufgeführten Spieler eingesetzt und bei Spielunterbrüchen frei ein- und ausgewechselt werden, so  wie  dies  in  der  4.  und  in  der  5.  Liga  schon  seit  mehreren  Saisons  üblich  ist.  Mit  dieser Änderung wird der Philosophie nachgelebt, dass im Breitenfussball möglichst vielen Spielern die  Teilnahme  am  Spielbetrieb  ermöglicht  werden  soll,  dies  v.a.  auch  nach  Beendigung  der Juniorenzeit.

Kommentar Präsident IFV:
Der  IFV  tut  sich  sehr  schwer  mit  diesem  Entscheid.  Wir  hatten  an  den Versammlungen  der Amateur Liga des SFV interveniert und danach noch mit einem Schreiben an die Mitglieder des Verbandsrates   insistiert   und   wollten   dem   Verbandsrat  in Zusammenarbeit   mit   dem Aargauischen Fussballverband eine „kann“ Formulierung erreichen, das hätte bedeutet, dass jede  Region  selber  entscheiden  kann,  ob  sie  das Freie  Ein-  und  Auswechseln  in  der  3.  Liga umsetzen  will  oder  nicht.  Diesem  Antrag  wurde  bereits  auf  der  Stufe  Amateurliga  nicht stattgegeben.   Das   Anliegen   kam   vor   allem   aus   der   Westschweiz   und   wurde   vom Fussballverband Region Zürich, als einer der Pilotverbände, unterstützt. Da schlussendlich die Mehrheit der Regionalverbände sich für diese Regelung entschieden hat, müssen wir uns den Vorgaben des SFV beugen. Ich persönlich und auch die Mehrheit des Verbandsvorstandes und der Wettspielkommission sind gegen das Freie Ein- und Auswechseln in der 3. Liga, denn wir entfernen uns damit immer weiter von der Basis des Fussballspiels und unsere zweithöchste Liga wird  damit bestimmt nicht aufgewertet. Aber einem demokratischen  Entscheid  hat der Verband Folge zu leisten. Die neue Regel wird demzufolge in der nächsten Saison im IFV eingeführt und umgesetzt.

Trainerdiplom C+ erlaubt Führung eines Teams der 2. Liga regional
(Offizielle Mitteilung des SFV) Ab der Saison 2016/17 darf bereits mit dem Diplom C+ ein Team der  2.  Liga  regional  der  Männer  gecoacht  werden.  Bis  anhin  war  hierfür  das  B-Diplom erforderlich. Die Aufwertung der unteren Diplome in den letzten Jahren, insbesondere des C+-Diploms, für welches neu eine Prüfung abgelegt werden muss, rechtfertigen diese Lockerung.
 
Kommentar Präsident IFV:
Auch bei dieser Regelung sehe ich einen Qualitätsverlust. Aus meiner Sicht müssen die Trainer
ein  gewisses  Know-how  mitbringen,  um  unsere  Fussballer  auf  der  höchsten  Regionalstufe auszubilden  und weiterzubringen. Wir sprechen immer wieder über die Qualität der Trainer und  unternehmen  immer  wieder  Anstrengungen,  um  die  Trainer  optimal  auszubilden.  Vor allem wollen wir bei den Kindern und Juniorinnen und Junioren gut ausgebildete Trainer. Daran arbeiten   wir   auch   weiter.   Ich   bin   aber   der   Meinung,   dass   die   gute   Ausbildung   der Fussballerinnen  und  Fussballer  nicht  aufhören  darf  und  darum  auch  bei  den  Aktiven  die Qualität der Trainerinnen und Trainer gesichert werden muss.

Es  ist  mir  nicht  ganz  klar,  warum  diese  beiden  Qualitätsminderungen  eingeführt  werden müssen. Hier hätte man den Regionalverbänden ohne Probleme Autonomie zugestehen und somit  die  Unterschiedlichkeit  der  13  Regionalverbände  berücksichtigen  können.  Es  bestand weder ein Zwang noch ein Bedürfnis. Der IFV schreibt es sich auf seine Fahne, den Fussball zu fördern. Aus meiner Sicht wird mit diesen Massnahmen der Fussball weder gefördert noch wird die Ausbildung verbessert. Aber der Innerschweizerische Fussballverband hat es in der Hand zu beweisen. Wir, der Innerschweizerische Fussballverband und seine Vereine werden alles daran setzen, um die Qualität in unserem Regionalfussball zu sichern.

Zulassung des Nichtamateur-Status im Frauenfussball
Die generell sehr erfreuliche Entwicklung und die Professionalisierung des Schweizer Frauen-Fussballs in den letzten Jahren haben dazu geführt, dass die Spitzenklubs des Landes zunehmend bereit und auch in der Lage sind, jedenfalls ihre besten Spielerinnen für ihren grossen Aufwand zu entschädigen. Entsprechend hat der Verbandsrat beschlossen, ab Beginn der Saison 2016/17 Spielerinnen mit Nichtamateur-Status in Teams der National-Liga A und B sowie der U-19 für spielberechtigt zu erklären.