Der Höhenflug des SC Cham in der Promotion League ist auch das Verdienst von Marco Trangoni (50). Der Torhütertrainer liefert seit Jahren hervorragende Arbeit ab.
Marco Trangoni, der unter anderem das Tor des damaligen NLB-Klubs SC Zug hütete, beendete seine Aktivkarriere beim SC Emmen in der 2. Liga interregional. Wenig später drohte dem Luzerner Vorortclub unter Trainer Mark Adams (heute bei Zug 94), der im Verlauf der Vorrunde entlassen wurde, der Abstieg in die 2. Liga regional. Marco Trangoni, heute 50-jährig und inzwischen mit dem B-Diplom des Schweizer Fussballverbandes ausgestattet, wurde als Trainer engagiert. Der erhoffte Erfolg blieb aus, Emmen stieg ab. Thomas Wyss der wenig später als Trainer des soeben aus der Challenge League abgestiegenen SC Cham verpflichtet wurde, holte ihn als Torhütertrainer in seinen Staff.
Er entdeckte Merlo
Trangoni blieb dem Sportclub bis auf den heutigen Tag treu. Der Aufstieg in die Promotion League im vergangenen Sommer und der derzeitige Höhenflug ist nicht zuletzt auch sein Verdienst. Zum einen, weil er die Verpflichtung von Torhüter Alessandro Merlo angeregt, und zum anderen, weil er ihn innert kurzer Zeit zu einem starken Rückhalt geformt hat. Trangoni erzählt: «Als ich gesehen habe, mit welch starken Paraden Alessandro im Tor des FC Wettswil-Bonstetten aufwartete, habe ich unserem Sportchef Marcel Werder empfohlen, ihn zu verpflichten.» Trangoni stellte schnell einmal fest, dass sein ansonsten ausgezeichneter Torhüter beim Herauslaufen einige Probleme bekundete. Er sagt: «Da er sich vornehmlich in seiner Komfortzone aufhält, verpasste er es hin und wieder, die gegnerischen Steilpässe rechtzeitig zu unterbinden.» Das richtige Verhalten in solchen Situation könne fast nicht trainiert werden. Er hätte Überzeugungsarbeit leisten müssen, dass sein Torhüter weiter vorn stehe. Merlo hat auf seinen Trainer gehört. Seit dem Beginn der laufenden Saison ist er kaum mehr wiederzuerkennen. Er fängt die Gegenangriffe bereits weit vor seinem Tor ab. Trangoni nimmt erfreut zur Kenntnis, dass der Keeper betont: «Ich spüre, dass mir diese Spielweise behagt. Ich habe ein enormes Selbstvertrauen erlangt.»
Trangoni weiss aus eigener Erfahrung, dass sich Torhüter gerne als starke Kerle aufspielen, obschon sie sensibel und gegenüber Kritik sehr fragil sind. Er sagt: «Ein Keeper ist nur gut und stark, wenn er über genügend Selbstvertrauen verfügt. Deshalb ist es wichtig, dass er auch mental geschult wird.»
Seine langen zu einem Pferdschwanz zusammengebundenen Haare verleihen dem grossgewachsenen Marco Trangoni das Aussehen eines Künstlers. Es überrascht nicht, dass er sich im Kreise von Kunstschaffenden wohl fühlt. Mit seiner Ehefrau Daniela Trangoni-Gauch, die als freischaffende Künstlerin in Küssnacht ein eigenes Atelier und eine dazu- gehörende Galerie besitzt, kann er stundenlang über Kunst philosophieren. «Der Besuch von Kunstausstellungen ist unser gemeinsames Hobby. Darüber hinaus treiben wir Sport und legen Wert auf eine gesunde Ernährung. Sie müssen wissen», schiebt Marco Trangoni nach, «meine Frau ist eine ausgezeichnete Köchin.»
Cham empfängt den Letzten
Heute um 16 Uhr trifft Cham auf dem Eizmoos auf den Tabellenletzten Etoile Carouge, das im Hinspiel mit 3:0 besiegt wurde. «Da wir unsere letzten drei Spiele nicht mehr zu gewinnen vermochten, erwarte ich eine harte Auseinandersetzung. Wir werden aber mit Bestimmtheit alles geben, um unsere Ungeschlagenheit auf dem eigenen Platz bewahren zu können», verspricht Marco Trangoni.