
Wie die «Luzerner Zeitung» schreibt, befindet sich der FC Sarnen in einer Krise – gar eine Vereinsauflösung sei möglich.
Am vergangenen Mittwoch wurden die Mitglieder zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Die Vereinspräsidentin Nathalie Giger, richtete zu Beginn einen flammenden Appell an die 180 anwesenden Mitglieder. Sie definierte Sinn und Zweck eines Vereins, bat um mehr Engagement und Herzblut für den FC Sarnen – «jeder nach seinen Möglichkeiten», präzisierte sie. «Wir im Vorstand sind unterbesetzt und teilweise kaum noch handlungsfähig. Uns fehlen die Ressourcen und in der Folge auch die notwendigen Einnahmen», gab Giger zu bedenken.
Die Fakten
Der Vereinsvorstand besteht seit längerer Zeit aus lediglich fünf Mitgliedern. Die Statuten schreiben ein Minimum von sieben vor. Folgende Ressorts sind seit Monaten unbesetzt oder sie werden nur interimistisch betreut: Präsidium, PR/Sponsoring, Nachwuchs, Administration, Infrastruktur, Eventkoordinator. Auch an Funktionären fehlt es: Sportkoordinator, Juniorentrainer, Redaktor Vereinsheft, Platzwart. Insgesamt sind das elf Vakanzen.
«Die Spirale zeigt nach unten, jetzt können wir noch etwas ändern», bekräftigte die Vizepräsidentin. Und Änderungen müssten auf Beschluss des Restvorstandes bis Ende Januar 2020 auf dem Tisch liegen. Nathalie Giger weiter: «Wir spielen euch hier und jetzt den Ball weiter, bringt ihn wieder ins Rollen. Wenn das nicht gelingt, endet der FC Sarnen in einem Crash. Wir wollen heute Abend keine Diskussion, sondern die Bereitschaft spüren, dass ihr etwas ändern wollt.»
Szenario Vereinsauflösung
Wie die «Luzerner Zeitung» weiter schreibt, gab Administrator Camillo Omlin auch ein Szenario zur unmittelbaren Vereinsauflösung bekannt. Es müsste umgehend eine ausserordentliche Generalversammlung, hauptsächlich zur Beschaffung von beträchtlichen finanziellen Mitteln, anberaumt werden. «Schliesslich kostet die unumgängliche Auslagerung von Führungsarbeit an Dritte ausserhalb des Vereins eine Menge», betonte Omlin. «Ohne weiteres Geld müsste der FC Sarnen aufgelöst werden, obwohl wir zurzeit finanziell noch recht gesund sind.»
Die Diskussion schaffte keinen Turnaround aber immerhin Klarheit über die Notlage und die Bedürfnisse. Positiv ist, dass das defizitäre Seerestaurant Eleven ab kommender Saison von der Supportervereinigung des Clubs bewirtschaft wird, und damit nicht mehr die Vereinskasse belasten wird. Zum zweiten gab es bereits einige Interessenten für die Vakanten Stellen im Anschluss an die Versammlung. Die nächsten Wochen und Monate werde zeigen, wie es mit dem Verein weitergehen wird.