Trennung mit Nebengeräuschen in Schötz

Ab Sommer nicht mehr Trainer bei Schötz: André Grüter (Archivbild: FC Schötz).

Ab Sommer nicht mehr Trainer bei Schötz: André Grüter (Archivbild: FC Schötz).

Der Schötzer Trainer André Grüter verlässt den Verein. Dies sorgt beim 1.-Ligisten für Unstimmigkeiten, wie die «Luzerner Zeitung» berichtet. Im Winter lag Schötz nur auf Rang neun.

Die Planungen für die neue Saison laufen trotz Corona-Krise auf Hochtouren. Schötz setzt dabei neu auf das Trainerduo Roger Felber und Reto Purtschert, die aktuell noch in Willisau als Trainer tätig sind (REGIOfussball.ch berichtete). Damit trennen sich die Schötzer vom Trainerduo André Grüter und Zenun Selini. Grüter war fast 20 Jahre Spieler der 1. Mannschaft und seit September 2018 Cheftrainer.

Warum die Trennung?
Grüter selber zeigt sich gegenüber der «Luzerner Zeitung überrascht, noch im Februar habe der FC Schötz die Zusammenarbeit mit ihm verlängern wollen. «Ich selber sagte, dass ich zunächst vier Spiele abwarten möchte», verrät der 41-Jährige und erklärt: «Unser Ziel war es, vorne mitzuspielen. Dass wir dies in der Vorrunde nicht schafften, war ein Kopfproblem, denn die fussballerische Qualität stimmt. Ich wollte einen guten Start in die Rückrunde und beweisen, dass ich die Spieler charakterlich zu einem Spitzenteam formen kann.»

Bis vor wenigen Wochen wollte der Schötzer Präsident Ivo Frey tatsächlich noch mit Grüter verlängern. Aus sportlichen Gründen gebe es keine Gründe gegen Grüter. Eigentlich sei er kein Mensch, der seine Meinung nicht verändere, doch dann hätten sie vom Interesse des Willisauer Trainerduos an einer Veränderung erfahren. Nach deren Präsentation war ihm klar, dass Schötz mit ihnen den neuen Weg begehen möchten.

Schötz mit neuem Weg
Der neue Weg bestehe darin, den Fokus auf regional Spieler zu verstärken und das Budget bis 2022 zu reduzieren. «Wir werden in Zukunft nicht mehr 14 gestandene 1.-Liga-Akteure im Kader haben. Wir möchten uns vermehrt in unteren Ligen umschauen», erläutert Frey in der «Luzerner Zeitung» und hält fest: «Roger Felber hat dafür das richtige Netzwerk, während Grüter in der 1. Liga super vernetzt war.» Auch Felber spielte jahrelang für Schötz, zuweilen an der Seite von Grüter und er war später Chefcoach der 2. Mannschaft. Zudem verfügt er privat über Analysetools, um die Leistungswerte der Spieler zu messen. «Felber und Purtschert sind fussballverrückt – während 24 Stunden am Tag und an sieben Tagen in der Woche. Für uns bieten sie als Gesamtpaket eine einmalige Chance», betont Frey.

Das Vorgehen sorgte bei vielen Spielern für Unverständnis. Der Präsident nimmt nach eigener Aussage sogar einen Abstieg in die 2. Liga inter in Kauf, der Anspruch sei aber auch künftig in der 1. Liga zu spielen.