Als erster Club spielt GC wieder vor Zuschauern und gewinnen dabei den Testmatch gegen Kriens 3:1. Beim Testspiel zwischen dem Grasshopper Club und dem SC Kriens sind 300 Zuschauer zugegen und sehen, wie GC in Niederhasli gewinnt. Die auserwählten Fans haben zuvor von GC eine Eintrittsbestätigung vom Ticketing erhalten.
Wie ultranervöse Rennpferde in der Startbox stehen sich bereits anderthalb Stunden vor Spielbeginn zahlreiche Fans vor den Toren des GC/Campus die Füsse platt. Nach dreimonatigem, unfreiwilligem Verzicht auf Live-Fussball ist die Lust und Sucht bei den 150 Zuschauern, die sich ein Ticket rechtzeitig sichern konnten, bis in die hintersten Haarspitzen zu spüren. An diesem Vorabend stimmt einfach alles. Dass GC den Ligakonkurrenten 3:1 bezwingt, ist erfreulich, an diesem speziellen Tag aber zweitrangig. Es ist der Tag, an dem die GC-Fans und Fussball-Interessierten die schönste Nebensache der Welt zurückhaben. Natürlich: Mit Desinfektionsmittel frisch eingeriebenen Händen und auf der Tribüne zum Sitznachbar feinsäuberlich eingehaltenem Zweimeterabstand einen GC-Match zu verfolgen, ist gewöhnungsbedürftig. Und dennoch macht’s einfach Spass.
Für grossen Spass und noch mehr Applaus sorgt Petar Pusic. Der Ur-Hopper spielt und wirbelt, als wäre Covid-19 nur ein Inhalts-Aufhänger eines schlechten Science Fiction-Films und als hätte das Virus den Fussball gar nie zum Erliegen gebracht. Nach sieben Minuten nickt der Blondschopf eine Zuckerflanke stilsicher in die Maschen und doppelt nach einer Viertelstunde mit einem brillanten Fernschuss nach. Die Augen der Zuschauer auf der Tribüne glühen ab diesen Szenen genauso wie der Grill am Spielfeldrand. Der saftige Bratwurstduft, der durch die aufkommende Brise auch den letzten Winkelzug des GC/Campus erreicht, macht jedem Zuschauer klar: Der Live-Fussball ist, mit allem, was dazu gehört, zurück.
Asumah Abubakars Anschlusstor für die Krienser, beantwortet Giotto Morandi kurz darauf mit dem dritten Treffer für den Grasshopper Club Zürich. Es ist der letzte Höhepunkt in einem Spiel, das in der zweiten Halbzeit zum Kehrausmatch wird. GC tritt in Spielhälfte 2 mit einer komplett neuen Formation an. Grasshopper-Speaker Gustav Ahmeti kann zwar seine sonore Stimme nicht mehr zu einem GC-Torjubel fibrieren lassen und auch die Raben, die bei Spielschluss über dem GC-Trainingsgelände ihre Kreise ziehen, müssen hungrig wieder abziehen. Wurst und vor allem Brot sind ausverkauft und so fliegen die Räuber der Lüfte ohne Beute wieder von dannen. Wenn aber gar das Schweizer Fernsehen ein Kamerateam an einem Dienstagvorabend zu einem Vorbereitungsspiel in den Campus delegiert und zur besten Sendezeit über den GC-Match einen ausführlichen Bericht sendet, ist der Alltag nicht mehr fern.
Was bleibt, ist der Hunger nach mehr Fussball bei allen. Dieses Testspiel ist ein weiterer Schritt zurück zur Normalität. Der Grasshopper Club Zürich dankt allen Matchbesuchern für ihr Kommen und freut sich schon sehr auf ein baldiges Wiedersehen. Zuerst steht aber für GC am nächsten Samstag das zweite Testspiel vor Wiederaufnahme der Meisterschaft gegen den Super Leaguesten FC Lugano an. Die Begegnung gegen die Bianconeri in Altdorf findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Es ist der Geistertest vor dem Meisterschafts-Geisterspiel gegen den FC Aarau.
Telegramm Grasshoppers Zürich – SC Kriens 3:1
Tore: 7. Pusic 1:0. 15. Pusic 2:0. 18. Abubakar 2:1. 25. Morandi 3:1. – Kriens: Brügger; Alessandrini (46. Berisha), Elvedi (74. Allessandrini), Mijatovic, Ulrich (46. Tadic), Sadrijaj (66. Wiget), Bürgisser (46. Kukeli), Follonier (74. Ulrich), Costa (66. Urtic), Dzonlagic (66. Yesilçayir), Abubakar (66. Hoxha).
































