Mit insgesamt 8 Testspielen in den Beinen ging es diesen Sonntag in den Grenzhof zum ersten Ernstkampf. Aus den vergangenen Saisons wusste man, dass mit Südstern eine heissblütige Mannschaft aufwartete.
Die äusseren Temperaturen und der enge Spielstand trugen dann auch noch dazu bei, dass das Spiel von vielen kleinen Nicklichkeiten begleitet wurde. Der Schiedsrichter zögerte jedoch lange mit den ersten Karten und half so nicht mit, die Emotionen aus der knappen Partie herauszunehmen. Schlussendlich mussten die Erstfelder nach Penaltyschiessen als Verlierer vom Platz.
Die Gastgeber starteten besser in die Partie. Ein Fehlpass im Aufbau der Erstfelder ermöglichte einen ersten Abschluss, welcher jedoch noch deutlich sein Ziel verfehlte. Eine Minute später, dann jedoch wieder ein Angriff, die Befreiung jedoch in die Füsse eines Luzerners, welcher einen Pass in die Tiefe spielte. Da die Verteidigung das Abseits aufhob konnte der Stürmer dann beinahe ungehindert zu einem schönen Schlenzer ansetzen, gegen den Markus Bürgler machtlos war. Schönes Tor, Duftmarke gesetzt, nun waren die Erstfelder gefordert. Wenige Minuten später erobert Samuel Baumann auf der linken Seite den Ball, zieht los und lässt mit einem nicht weniger schönen Schlenzer dem Schlussmann auf der anderen Seite ebenfalls keine Chance. Nicht nur der Spielstand, sondern auch die schönen Tore waren nun wieder ausgeglichen. Das Spiel konnte also wieder von Neuem beginnen. Die Erstfelder kamen nun ein bisschen besser ins Pressing, konnten jedoch wie schlussendlich durch den ganzen Match ihr Passspiel nie richtig aufziehen und den Gegner laufen lassen. Dann ein Freistoss aus gefährlicher Position für die Einheimischen, der Ball sprang an die Latte von da ins Spielfeld zurück wo ein Luzerner am schnellsten reagierte und ihn zur abermaligen Führung einnetzte. Wieder mussten die Gäste einem Rückstand hinterherrennen, dies jedoch ohne den bis dahin flinken Flügelflitzer Samuel Baumann welcher nach einem Zweikampf verletzt rausmusste. Kurz vor der Pause dann ein Einwurf durch Bernhard Loretz, im Gewühl vor dem Tor stand Nino Epp goldrichtig und knallte den Ball zum 2:2 Pausenstand ins Tor.
Gleiches Bild nach der Pause
Gewisse Gemüter konnten sich auch während dem Pausentee noch nicht abkühlen und so blieb das Spiel von Unsauberkeiten mit und ohne Ball geprägt. Spielfluss wollte auf beiden Seiten keiner aufkommen und die Spannung blieb. Nach 50 Minuten musste der zweite Erstfelder nach einem Zweikampf verletzt vom Feld geführt werden. In der Folge hatten beide Teams ihre Chancen, Fabio Tresch wie später auch Fredi Euler scheiterten jedoch aus besten Positionen. So kam es, dass man in der Hitze noch in die Verlängerung musste.
Besserer Start für Erstfeld
Kaum war die Verlängerung angepfiffen lief ein Angriff der Erstfelder. Silvan Baumann spielte den Ball zur Mitte auf seinen jüngeren Bruder Michael Baumann, welcher in seiner gewohnt coolen Art den Ball zur erstmaligen Führung verwertete. Nun hiess es die Führung über die Runden zu bringen. In der 113. Minute ein Foul an Michael Baumann welches zu einem Penalty führte. Der Captain Bernhard Loretz übernahm die Verantwortung und lief an. Der nicht sehr platzierte Schuss wurde vom Torwart dann jedoch geblockt und die Spannung blieb im Spiel. Von diesem Moment aufgeputscht stürmten die Luzerner nochmals wild aufs Erstfelder Tor. Kurz vor Schluss war es dann tatsächlich soweit, eine auf gut Glück geschlagene Hereingabe fand einen Luzerner welcher den Ball noch zum Ausgleich ins Tor spedierte.
Penaltyschiessen
Logisch dass ein solches Spiel in diesem Lotteriespiel enden muss. Erstfeld begann und legte jeweils vor. Die ersten 5 Schützen jedes Teams verwerteten ihre Versuche, wobei Markus Bürgler beim 5. noch dran war, schade. Der 6. Versuch der Erstfelder wurde dann vom Torhüter pariert und so konnte der Spieler von Südstern alles klarmachen und behielt tatsächlich seine Nerven.
Fazit
Das Spiel war definitiv kein Augenschmaus. Spielerisch konnten die Erstfelder ihr eigentliches Können während des ganzen Spiels nie auspacken. Passkombinationen waren eine Seltenheit, wären in dieser Hitze aber dringend nötig gewesen. So lief man viel unnötig dem Ball und Gegner hinterher. Gut war jedoch sicherlich, dass man sich von der aufgeheizten Stimmung nicht allzusehr anstecken liess, einen zweimaligen Rückstand aufholen konnte und versuchte weiterhin ruhig zu bleiben. Am Schluss musste das Penaltyschiessen entscheiden und dort hatte Südstern die besseren Nerven. Mund abputzen, regenerieren und sich nun auf den Meisterschaftsstart am Samstag, 22. August vorbereiten, denn dort wartet mit dem FC Rothenburg ein erster Kracher. Die Luzerner um den Trainer Marc „Odo“ Odermatt waren in der Herbstrunde mit dem Punktemaximum alleiniger Leader in der 3. Liga Gruppe und haben in der Vorbereitung gleich wieder gezeigt, dass sie gewillt sind gleich wieder dort anzusetzen.
Telegramm FC Südstern (4. Liga) – ESC Erstfeld (3. Liga)
Aufstellung ESC Erstfeld: Bürgler Markus, Gerig Fabian, Tresch Gian-Luca, Baumann Silvan, Epp Nino, Loretz Bernhard, Arnold Michael, Baumann Samuel, Baumann Jeremias, Tresch Fabio, Tresch Sven (Epp David, Euler Frederic, Baumann Michael, Tresch Sven).
Tore: 4. FC Südstern 1:0; 6. Samuel Baumann 1:1; 16. FC Südstern 2:1; 45. Nino Epp 2:2; 92. Michael Baumann 2:3; 118. FC Südstern 3:3.
Bemerkungen: Penaltyschiessen ESC Erstfeld begann, je 5 Schützen trafen, 6. Schütze ESC nicht, Südstern machte alles klar.
