Spielbericht Hildisrieder SV
Am Samstag kam es auf dem Bogenhüsli zum ersten Saisonderbytime. Der FC Hitzkirch stieg als Favorit in die Partie, zumal der HSV einen grossen Umbruch hinter sich hat und mit einem sehr jungen unerfahrenen Kader in die Saison startet.
Gleich von der ersten Minute war ordentlich Zündstoff in der Partie. Man spürte überdeutlich den hohen Stellenwert der Begegnung. So musste der Schiedsrichter die hitzigen Gemüter durch kleinere Unterbrechungen vorerst beruhigen. Während Hitzkirch mit einer dreier Abwehrkette agierte und somit für eine kleine Überraschung sorgte, versuchte der HSV vorerst abzuwarten und die Räume im Mittelfeld eng zu halten, den Gegner permanent im Zentrum anzulaufen. Die Taktik von Trainer Bosshard ging in der Startphase auf. Hitzkirch wirkte ideenlos, musste immer wieder seine offensiven Bemühungen abbrechen und hinten herum agieren. Durch die laufintensive Taktik blieb jedoch der HSV selbst vorerst nach vorne wirkungslos. Ein hoher Ball brachte die erste Abschlussmöglichkeit von Hitzkirch, entstand jedoch eher zufällig. Torhüter Joel Lang parierte glänzend.
Ein grober Bock unterlief der ansonsten souverän agierenden HSV-Abwehr in der 22. Minute. Ohne Druck passte ein HSVler genau in die Füsse eines Hitzkircher Spielers, der mit seinem anschliessenden Pass in den Strafraum eine ideale Torvorlage für seinen Teamkollegen bot. Das 1:0 zeichnete sich nicht unbedingt ab. Das Tor entstand einmal mehr durch die gütige Mithilfe aufgrund eines Eigenfehlers. In kollektiver Schockstarre über den Rückstand, liess der HSV nur 1 ½ Minuten später zu viel Raum im Zentrum. Der Angriffsball kam erneut über die Seite, führte so zu einer ähnlichen Situation wie beim ersten Gegentor. Hitzkirch führte nach 24 Minuten mit 2:0. Mit viel Laufarbeit und Leidenschaft hielt zwar der HSV dagegen, wirkte jedoch nach der Mittelinie manchmal zu hektisch und unüberlegt. Es blieb bis zur Halbzeit beim 2:0 für die Gäste.
Die zweite Halbzeit bot keine Fussballkost, aber immerhin sahen die zahlreichen Zuschauer einen HSV, der nie aufsteckte und pausenlos ackerte, während sich Hitzkirch den Ball planlos hin- und her aber nach der zwei Tore Führung verständlich, denn die Gäste waren nicht gezwungen das Spieldiktat in die Hand zu nehmen. Der HSV behielt fortan in der zweiten Halbzeit die spielerische Oberhand, bemühte sich, blieb leider offensiv hingegen weiterhin selten druckvoll oder verlor in der Vorwärtsbewegung leichtfertig den Ball. Raffael Ruckli hatte dann aber den Anschlusstreffer auf dem Fuss, scheiterte am gut reagierenden FCH Torhüter. Wer weiss, wie das Spiel verlaufen wäre, hätte der ansonsten effiziente Stürmer Ruckli den Ball eingenetzt. Weitere Abschlussmöglichkeiten folgten ohne Ertrag. Vor allem aus den Standardsituationen machte der HSV viel zu wenig. In den letzten 10 Minuten stellte der HSV auf eine Dreierkette um, brachte einen zusätzlichen Stürmer. Hierdurch schaffte Hitzkirch mit einem Konter die Vorentscheidung.
Dennoch, und dies war augenfällig, gab die HSV-Truppe nie auf, arbeitete unermüdlich bis zum Abpfiff weiter. Ein starkes Signal für die positive und intakte Moral des Teams. Am Ende verliessen die routinierten Hitzkircher grundsätzlich verdientermassen den Platz als Sieger, sie zeigten sich in den entscheidenden Situationen cleverer und abgebrühter, doch so klar wie das Resultat auf dem Papier erscheint, war es mit Sicherheit nicht. Trainer Bosshard sagte nach der Partie folgendes: «Das Resultat ist schmerzhaft und um 1-2 Tore zu hoch ausgefallen. Wir dürfen nicht vergessen, dass ein sehr grosser Umbruch hinter uns liegt und Hitzkirch ein erfahrenes Drittligateam stellt. Leider bringen wir uns mit teils unerklärlichen Aussetzern und Eigenfehlern oftmals selbst in die Bredouille. Wir lassen bestimmt nicht locker, versuchen Verbesserungen anzubringen und blicken zuversichtlich den nächsten Wochen entgegen». Das nächste Spiel findet schon am kommenden Freitagabend in Rothenburg statt. Beim Gruppenfavoriten will sich der HSV mit einer engagierten Leistung beweisen.
Spielbericht FC Hitzkirch: Klarer Sieg beim Saisonauftakt
Ein Doppelschlag der Gäste entschied ein emotionsarmes Derby schon in der ersten Halbzeit. Vom Heimteam kam während des gesamten Spiels zu wenig, um die vor allem in der ersten Halbzeit souverän wirkenden Seetaler in echte Bedrängnis zu bringen.
Für eine kleine Überraschung sorgte Hitzkirchs Trainer Markus Winiger schon vor Spielbeginn, setzte er doch für das wichtige Derby auf eine Dreier-Abwehrkette und beliess „Turm“ Raphael Haas vorerst auf der Ersatzbank. Zwei Stunden später konnte Winiger mit Genugtuung feststellen, dass er und sein Team an diesem Abend fast alles richtig gemacht haben. Eigentlich hätten die spielerisch überlegenen Gäste schon nach 10 Minuten in Führung gehen müssen, aber der von Ümit Ürkmez ideal eingesetzte Colin Moos scheiterte in aussichtsreichster Position am hervorragend reagierenden HSV-Keeper Joel Lang. Trotzdem entschieden die Gäste das Spiel noch in der Startphase. Erst luchste Fabian Amhof im Pressing HSV-Verteidiger Marcel Wiederkehr den Ball ab und legte mustergültig für Michael Winiger auf, der kein Problem mehr hatte, sein Team in Führung zu bringen (22.). Und nur zwei Zeigerumdrehungen später setzte Patrik Dos Santos zum wiederholten Male mit einem Laserpass Nick Heer am rechten Flügel ein, dessen Hereingabe diesmal mit Ürkmez einen Abnehmer fand. Der schönste Angriff des Abends bedeutete gegen das zwar wacker kämpfende, aber spielerisch doch limitierte Heimteam bereits die Vorentscheidung.
Enttäuschend dann aber, was die beiden Teams den Fans in der 2. Halbzeit boten. Hitzkirch schaltete mit der scheinbar sicheren Führung einen Gang zurück, und weil die Fehlerquote gegenüber dem ersten Umgang erheblich stieg, fiel der Unterhaltungswert des Spiels rapide ab. Aber selbst von diesem Nachlassen konnte der HSV nicht profitieren. Die erste und einzige nennenswerte Torchance des Heimteams machte Gäste-Goalie Alex Rechsteiner mit einem tollen Reflex zunichte (70.) und bewahrte so sein Team vor einer möglicherweise hektischen und unangenehmen Schlussphase. Erst in den Schlussminuten zogen die Gelbschwarzen nochmals das Tempo etwas an und wurden dafür mit dem dritten Treffer belohnt. Erneut Amhof legte dem eingewechselten Nico Bachmann fast pfannenfertig auf.
Winiger war nach dem Spiel zufrieden mit dem Auftritt seines Teams. „Wir wollten dem HSV wenig Platz und Entfaltungsmöglichkeiten geben, und das hat richtig gut geklappt.“ Und was ihn besonders freute: „Wir haben wieder kein Gegentor kassiert und haben uns keine Karten geholt.“ Etwas, was es vor allem im Derby nur selten gab.
Am Samstag gastiert mit Ebikon ebenfalls ein Startsieger auf dem Hegler (18.00). Gegen diesen Gegner konnte der FCH zu Hause noch gar nie gewinnen. Zeit, diese nicht gerade verheissungsvolle Bilanz ein wenig zu frisieren. Mit einem weiteren Punktegewinn könnte man von einem durchaus gelungenen Saisonstart reden und weiter Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben tanken.
Telegramm Hildisrieder SV – FC Hitzkirch 0:3 (0:2)
Bogenhüsli. – 130 Zuschauer. – SR Visar Salihu. – Tore: 20. Winiger 0:1. 22. Ürkmez 0:2. 86. Bachmann 0:3. – Hildisrieden: Lang; Burri, Ineichen, Manuel Estermann, Wiederkehr; Thaqi, Burkart; Contreras, Fabio Ruckli; Villiger, Capasso. (Strazzella, Raffael, Ruckli, Joel Krieger, Raffael Krieger, Stocker). – Hitzkirch: Rechsteiner; Meier, Meyer, Bucher, Heer; Rosenberg, Moura Dos Santos, Moos; Ürkmez, Winiger, Amhof. (Nurmi, Bachmann, Haas).