Verdienter Erstfelder Sieg

Die Erstfelder ware meist in Überzahl in Ballnähe (Bild: Marco Eberli).

Die Erstfelder ware meist in Überzahl in Ballnähe (Bild: Marco Eberli).

Spielbericht ESC Erstfeld:

Zum zweiten Heimspiel in Folge kam mit Hildisrieden das Schlusslicht auf die Pfaffenmatt. Die Erstfelder wollten diesen Sieg unbedingt und gingen dementsprechend druckvoll und engagiert zur Sache. Dank drei Toren in der ersten halben Stunde war der Sieg dann auch nie in Gefahr und die Einheimischen konnten weitere 3 Punkte aufs Konto buchen.

Die Marschrichtung der Urner war mit Anspiel vom HSV gleich klar. Die Luzerner wurden tief in der eigenen Hälfte bereits unter Druck gesetzt, dies führte bereits in der ersten Minute zu einem Eckball, welcher jedoch noch nicht zum Erfolg führte. Anders in der 5. Minute, Gian-Luca Tresch auf Fabian Gerig welcher sich gekonnt durchsetzte und zur frühen Führung einköpfelte. Ein erstes Ziel war also erreicht, aber es gab kein Nachlassen. In der 11. Minute eine gute Flanke von Sven Tresch von rechts auf Michael Baumann, welcher diese jedoch noch nicht nutzen konnte, dies sollte sich dann aber noch ändern, denn 2 Minuten später war eben dieser Michael Baumann auf der richtigen Position am ersten Pfosten als ihn Fabio Tresch mustergültig bediente. 2:0 und noch keine Viertelstunde gespielt.

Vom HSV kam nicht viel, sie wurden in der eigenen Hälfte eingeschnürt und Samuel Baumann hätte in der 20. Minute mit einem Abschluss das Score beinahe erhöht. In der 26. Minute dann ein Foul im Sechzehner vom HSV, Gian-Luca Tresch lief an, der Torhüter noch dran, konnte den Ball jedoch nur knapp ablenken. 3:0 für die Einheimischen, das Spiel lief genauso wie man es sich gewünscht hatte. Kurz vor der Pause der Ball wieder im Tor der Luzerner, ein Eckball von Gian-Luca Tresch verwertete Nino Epp mit dem Kopf, der Schiedsrichter sah in dieser Aktion jedoch ein Foul und gab den Treffer nicht. Fast mit dem Pausenpfiff entwischte ein Luzerner Stürmer der Abwehr, lief alleine auf Markus Bürgler los und nutzte seinen Freiraum schlussendlich mit einem schönen Abschluss zum 3:1 Pausenstand. Schade, dieser Treffer war zu diesem Zeitpunkt völlig unnötig und man war gespannt ob er Auswirkungen auf die zweite Halbzeit haben würde.

Klare Verhältnisse
Die Erkenntnis war, nein, der Treffer vor der Pause bewirkte auf beiden Seiten nichts, das Spiel lief nachwievor zugunsten der Platzherren. In der 51. Minute Freistoss Gian-Luca Tresch wieder auf den Kopf von Fabian Gerig, dieser verfehlte diesmal jedoch sein Ziel. Wenige Zeigerumdrehungen später war es dann wieder Michael Baumann welcher sich in der Mitte den Ball eroberte, sich drehte und vom Anspielkreis sein Glück versuchte. Der Ball flog perfekt über den Torhüter und so sicherte sich Michael Baumann das Tor des Tages zum 4:1. Der Jüngste auf dem Platz somit Doppeltorschütze. Wiederum wenig später wurde er von Janick Gisler schön bedient und schloss aus spitzem Winkel sofort ab. Hier wäre ein Querpass vermutlich erfolgreicher gewesen. Dann war sein Bruder Silvan an der Reihe, in der 62. Minute bediente dieser Janick Gisler welcher das Ziel aus spitzem Winkel jedoch verfehlte, fünf Minuten später eroberte er sich den Ball im Sechzehner und konnte diese grosse Chance jedoch nicht nutzen. Schade, so wäre das Bruderduo wieder erfolgreich gewesen.

Eine Viertelstunde war noch zu spielen als zuerst Nedal Ahmad und anschliessend Onur Kabatas eine Doppelchance durch den Torhüter verhindert sahen. Gute Aktion des Schlussmannes vom HSV. Dann Glück für die Hausherren als ein Schuss nur den Pfosten traf und dann als ein Luzerner im Strafraum fiel. Ja diesen Penalty kann man, aus Luzerner Sicht natürlich muss man geben. Es war zwar nicht die spielentscheidende Szene, trotzdem löste sie einen ganzen Menge Frust aus, was sich dann noch in gelben Karten auf und neben dem Platz widerspiegelte. Die Luzerner haderten nun noch mehr mit dem Schiedsrichter und die Konzentration aufs Spiel war komplett dahin. In der 89. traf Fabian Gerig dann nochmals die Latte und eine Minute später hätte sich beinahe Michael Planzer mit seinem Schuss noch in die Torschützenliste eingetragen

Pflichtsieg
Die Leistungen der bisherigen Saison haben gezeigt, dass in diesem Spiel ein Sieg für die Erstfelder beinahe Pflicht ist. Die Ausgangslage war klar, man wollte die 3 Heimpunkte gegen das bin anhin noch punktelose Hildisrieden. Die konzentrierte und lauffreudige Leistung setzte die Gäste mal für mal stark unter Druck und sie konnten sich lediglich durch einzelne Aktionen Luft verschaffen. Als sie sich dann mehr und mehr durch den Unparteiischen benachteiligt fühlten, war die Konzentration immer mehr ein Problem, was sich noch zusätzlich auf die Leistung schlug. Alles in Allem war der Sieg für die Platzherren nie in Gefahr und die Punkte blieben verdient in Erstfeld.

Spielbericht Hildisrieder SV: Nichts zu holen in Erstfeld

Sechstes Spiel, sechste Niederlage. Beim ESC Erstfeld blieb der HSV erneut ohne Punkte.

Nach einer dürftigen Leistung beim Heimspiel gegen Horw versuchte der HSV auswärts in Erstfeld ein positives Zeichen zu setzen. Im Vorfeld musste Trainer Bosshard auf einige wichtige Spieler verzichten. Riccardo Strazzella rückte ins Sturmzentrum. Noah Villiger nahm den Platz neben Marcel Wiederkehr ein. Kilian Burkart besetzt die 10er-Position. Joel Lang ersetzte Diego Heller, der ein Aufgebot bei der U17 beim FC Luzern erhielt. Erstfeld drückte in den ersten Minuten ordentlich aufs Gaspedal, setzte den HSV früh unter Druck. Bereits einige Sekunden nach Anpfiff erhielt der ESC den ersten Eckball zugesprochen. Der Ball rauschte gefährlich nah am Tor vorbei. Vorerst fand der HSV kein probates Mittel, sich aus der Umklammerung zu befreien. In der 5. Minute köpfte der ESC zur verdienten Führung. Die Reaktion erfolgte postwendend: Joel Krieger tankte sich auf der Seite durch, bediente den herbeieilenden Riccardo Strazzella in der «Box», der die Hereingabe nur haarscharf verpasste. 13 Minuten waren gespielt als Erstfeld wieder einer seiner energisch vorgetragenen Vorstösse zum 2:0 verwertete.

Der HSV kämpfe, ackerte und versuchte dagegen zu halten. Bei Erstfeld spürte man deutlich, dass es sich um eine 3.-Liga-erprobte und eingespielte Mannschaft handelte, die mit viel Dynamik agierte. In zahlreichen Situationen agierte der HSV zu naiv, verlor wichtige Zweikämpfe oder stand zu weit weg von den Gegenspielern. Ein berechtigter Penaltypfiff erfolgte in der 26. Minute. Folgerichtig blieben Diskussionen über die Entscheidung des Unparteiischen aus. Torhüter Joel Lang erahnte die richtige Ecke, konnte jedoch gegen den Schuss nichts ausrichten – 3:0 für die den ESC. Vor dem Pausenpfiff zeigte Riccardo Strazzella seine technischen Finessen als er einen Ball gefühlvoll über den ESC Torhüter lüpfte. Ein sehenswerter Treffer. Mit dem 3:1 verabschiedeten sich die Spieler bei nasskaltem Wetter in die Kabine.

Die zweite Halbzeit zeigte ein leicht verändertes Bild. Erstfeld nicht mehr so zwingend wie im ersten Durchgang, der HSV nun mit ausgeglichenen Spielanteilen. Pech für die Gäste, als ein Erstfelder Spieler in der 53. Minute kurz nach dem Mittelkreis den Ball zu einem perfekten Weitschuss über den sehr weit aufgerückten Torhüter Joel Lang ansetzte. Vielleicht sogar das «Tor des Spiels». Der HSV gab trotzdem zu keinem Zeitpunkt auf, kam zu verschiedenen Abschlussmöglichkeiten. Roelvis Contreras, Raphael Krieger und Riccardo Strazzella verpassten teilweise den idealen Abschlussmoment im Strafraum. Auch Erstfeld hätte ein weiteres Tor erzielen können. Der eingewechselte Silas Gumann hatte viel Pech, als sein abgefälschter Schuss an den Pfosten klatschte. Aufregung dann in den Schlussminuten. Einerseits unterliess es der Schiedsrichter, für das eine oder andere (taktische) Foul im gleichen Masse die Karten zu verteilen, andererseits wurde dem HSV ein berechtigter Penalty verweigert – die gleiche Aktion hatte zuvor zu einem Elfmeterentscheid geführt.

Selbstverständlich war dies beim Stand von 4:1 nicht spielendscheidend, aber man sollte doch fairerweise über die gesamte Spieldauer mit der gleichen Linie pfeifen. Verständlich also, nervte man sich beim HSV über die inkonsequente Haltung. Grundsätzlich ein positives Signal für die intakte Moral, dass man sich bei einem deutlichen Rückstand nicht hängen lässt und bis zur letzten Minute ackert. Auch wenn die Emotionen dabei am Ende kurzzeitig überkochten, wobei das Heimteam daran auch nicht völlig unbeteiligt war. Wie heisst es so schön: Siege, aber triumphiere nicht!

Für den HSV geht es am Dienstag mit der Cuppartie gegen Schattdorf weiter. Der Zweitligist schob sich nach dem Wochenende auf den dritten Platz vor und dürfte somit ein sehr harter Brocken sein, um die Sensation zu bewerkstelligen.

Telegramm ESC Erstfeld – Hildisrieder SV 4:1
Pfaffenmatt – 115 Zuschauer – SR Santhakumar Nagargi – Tore: 5. Fabian Gerig 1:0; 13. Michael Baumann 2:0; 26. Gian-Luca Tresch (Penalty) 3:0; 45. Riccardo Strazzela 3:1; 53. Michael Baumann 4:1.
Erstfeld: Markus Bürgler, Michael Baumann, Nino Epp, Silvan Baumann, Fabian Gerig, David Schuler, Michael Arnold, Sven Tresch, Samuel Baumann, Fabio Tresch, Gian-Luca Tresch (Onur Kabatas, Nedal Ahmad, Janick Gisler, Michael Traxel, Michael Planzer).
Hildisrieden: Joel Land, Raphael Estermann, Fabian Burri, Manuel Estermann, Silvan Ineichen, Marcel Wiederkehr, Noah Villiger, Kilian Burkart, Rafael Krieger, Joel Krieger, Riccardo Strazzella (Roelvis Contreras, Fabio Ruckli, Silas Gumann, Marcel Schnmid, Andreas Christen).
Bemerkungen: 20. Gelbe Karte Joel Krieger, 28. Gelbe Karte Manuel Estermann, 60. Gelbe Karte Samuel Baumann, 77. Gelbe Karte Riccardo Strazzella, 87. Gelbe Karte Marcel Wiederkehr, 88. Gelbe Karte Simon Bosshard.