Ab dem kommenden Wochenende dürfen in den grossen Schweizer Fussball- und Eishockeystadien wieder mehr als 1000 Zuschauerinnen und Zuschauer Platz nehmen. Eigentlich. Der SC Kriens verzichtet freiwillig darauf, wieder mehr Menschen an seine Heimspiele zu lassen und begrüsst im Kleinfeld nicht mehr als 700 Fans. SCK-Präsident Werner Baumgartner erklärt.
Werni Baumgartner, weshalb hat sich der SCK dazu entschieden, nicht mehr als 1000 Zuschauerinnen und Zuschauer ins Kleinfeld zu lassen?
Das Stadion Kleinfeld hat Platz für 3600 Zuschauer. Davon sind 2600 Stehplätze, die bei Anlässen von über 1000 Besuchern nicht besetzt werden dürfen. Es wäre für uns viel zu teuer und zu risikoreich die Stehplätze zu Sitzplätzen umzubauen.
Der FC Aarau baut Schalensitze auf die Stehplätze, in Winterthur werden Nummern auf die Stehrampen gesprayt, damit man sich dort hinsetzen kann. Weshalb ist sowas im Kleinfeld nicht machbar?
In Winterthur werden Stehplätze in einem einfachen Verfahren zu Sitzplätzen gemacht. Diese Tribüne ist allerdings gedeckt und war schon beim Bau als mögliche Sitzplätztribüne konstruiert worden. Beim FC Aarau ist man bereit diese Kosten in Kauf zu nehmen. Der Verein versucht so den vielen Saisonkartenbesitzern entgegenzukommen. Aber man muss auch immer daran denken, dass die Regeln jederzeit geändert werden können, sollte sich die Situation ent- oder wieder verschärfen. Es ist also eine Investition mit ungewissem Ausgang.
Wir sind unter allen Clubs der Swiss Football League in der ungemütlichsten Lage
Die Swiss Football League schreibt in ihrem Schutzkonzept, dass in der Challenge League auch mit mehr als 1000 ZuschauerInnen Stehplätze erlaubt sein können, weshalb ist das im Kleinfeld nicht möglich?
Das liegt in der Kompetenz der Kantone. Bis jetzt lässt der Kanton Luzern hier Vorsicht walten. Wir sind im ständigen Kontakt mit den zuständigen Dienststellen und hoffen, dass wir, mit mehr Wissen und positiven Erfahrungen, über eine Lockerung reden können.
Nun sind 100 Personen pro Stehplatzsektor erlaubt, in anderen Kantonen sind es 300 Fans. Wie ärgerlich ist diese ungleiche Situation?
Dies ist für uns tatsächlich sehr unglücklich. Wir sind damit unter allen Clubs der Swiss Football League in der ungemütlichsten Lage. Wir hätten das Potential für mehr Zuschauer, sind aber wegen der Limitierung bei den Stehplätzen, der strengen Sektorenregelung des Kantons und den SFL eigenen Vorschriften im Sandwich, so dass wir nur noch rund 700 Zuschauer zulassen können.
Auf der Kleinfeld-Tribüne muss jeder zweite Sitz freibleiben, trotz Maskenpflicht. Das KKL hingegen darf seinen Konzertsaal füllen, ohne Abstände in den Sitzreihen. Weshalb?
Ich verstehe das Unverständnis. Als regelmässiger Besucher des KKL muss ich aber sagen, dass ein Vergleich fast nicht möglich ist. Bei einem Konzert ist der Vortragende zufrieden, wenn der Zuschauer möglichst ruhig bleibt und zuhört. Eine Maske ist da schon fast «hilfreich». Beim Fussball ist das komplett anders. Lautstarke Unterstützung ist sehr erwünscht. Entsprechend ist das Verhalten der Besucher ganz anders. Zudem geniesst man beim Fussball gerne ein Bier oder eine Wurst, im KKL gibt es hingegen keine Konsumation.
Der SCK kann momentan ungefähr halb so viel Zuschauer an den Heimspielen begrüssen wie sonst durchschnittlich erscheinen. Wie kann man die wegfallenden Einnahmen kompensieren, gibt es dazu schon Überlegungen?
Die Situation ist für uns im Moment ausserordentlich schwierig. Anders als beim KKL oder beim FCL helfen uns die Lockerungen per 1. Oktober überhaupt nicht. Ohne Zuschauer und ohne Hilfe kann weder ein Fussballclub noch ein Theater oder Konzertsaal überleben. Wir sparen wo wir können, aber Vorführungen, in diesem Fall Fussballspiele, ohne Zuschauer, das geht auf längere Zeit nicht.
Das gilt ab sofort und bis auf Weiteres im Kleinfeld:
Zuschauerzahl
Das Stadion Kleinfeld wird in vier Sektoren unterteil. Drei Stehplatzsektoren (Horwerstrasse, Schlundstrasse und Sportweg) mit je 100 ZuschauerInnen und als vierter Sektor die Tribüne mit gut 400 Sitzplätzen. Etwas über 400 Tribünenplätze werden abgesperrt und dürfen nicht benutzt werden.
Maskenpflicht
Die Maskenpflicht gilt auf der ganzen Tribüne. Wer etwas essen oder trinken möchte, darf dies nur auf seinem Sitzplatz tun. Dort darf die Maske heruntergezogen werden. Die Maskenpflicht auf den Stehplätzen entfällt.
Einzeltickets
Der SC Kriens bietet im Vorverkauf Stehplatztickets an. Öffnungszeiten Fanshop: Mi und Fr 15 bis 18 Uhr / Do 09 bis 11.30 Uhr. Sitzplatztickets gib es vor dem Heimspiel an der Abendkasse zu kaufen, geöffnet ab 16.00 Uhr. Es können keine Tickets reserviert oder online bestellt werden.
Saisonkarten
Unsere Saisonkarten sind alle normal gültig. SaisonkartenbesitzerInnen auf der Tribüne erhalten allerdings einen neuen Sitzplatz zugeteilt, damit die Schutzmassnahmen eingehalten werden können. Sponsoren mit Saisonkarten und Mitglieder unserer Gönnervereinigungen bitten wir, sich für die Heimspiele im Kleinfeld bei uns anzumelden -> Mail an info@sckriens.ch.
Ausweise
Weiterhin sind alle Arbeitskarten, Junioren- und Aktivkarten des SC Kriens und Verbandskarten ungültig.
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Melde dich bei uns, info@sckriens.ch