Dieses Cupspiel, es hätte eine volle Hütte verdient gehabt. Da war alles drin was ein tolles Fussballspiel ausmacht. Leidenschaft, Dramatik, feine Spielzüge und viele, viele umkämpfte Aktionen.
Servette biss sich an Kriens die Zähne aus, eigentlich über die ganze Spielzeit. Die Krienser standen solidarisch und liessen den spielfreudigen Genfern kaum Räume zur Entfaltung.
Richtig gefährlich wurden die Gäste so, gemessen an den Spielanteilen, eher selten. Die Innerschweizer dagegen kickten frech nach vorne, gingen zweimal verdient in Führung. Liri Mulaj wunderbar auf David Mistrafovic und 12 Minuten vor dem Ende dann Dario Ulrich wunderbar auf den Kopf von Helios Sessolo. Dazwischen erspielte sich der SCK immer wieder Gelegenheiten, gute Gelegenheiten. Dani Follonier hatte eine, Liri Mulaj nach der Pause eine andere.
Die Krienser hatten den Tabellenzweiten der Super League am Rande einer Niederlage. Riskierten dann aber für einmal etwas zu viel, suchten die Offensive trotz Führung, leisteten sich einen Fehlpass und kassierten im Konter prompt den Ausgleich, sechs Minuten vor dem Ende. Ein Tor, dass eigentlich nicht zur SCK-Defensivleistung passte, das aber zeigt, wie schnörkellos Servette eben sein kann.
Wer nun dachte, das Spiel würde auf die Seite von Servette kippen, der irrte. Klar, die Genfer hatten mehr vom Spiel, blieben aber nicht wirklich zwingend. Es war eine Ecke, die ihnen die erstmalige Führung brachte. Ein «Stochertor». Nach 108 Minuten.
Jetzt mussten die Krienser plötzlich in die Offensive gehen, waren gezwungen zu reagieren. Und das taten sie. Servette stand um den eigenen Strafraum, Mann an Mann. Und dann hatte Mark die Kugel zum Ausgleich auf dem Fuss, der Ball aber sprang ihm etwas weit weg und Frick hechtete dazwischen. Das war sie, die Chance auf das 3:3.
So bleiben den Kriensern einfach 124 Minuten voller Kampf und Leidenschaft. Das krönende Ende, die Belohnung für diese Leistung gegen eines der besten Teams der Landes konnten sie heute nicht einfahren. Und dennoch, wenn der SCK so weitermacht, sind sie bestens gewappnet für die anstehenden Duelle in der Challenge League.
Telegramm SC Kriens – Servette FC 2:3 n.V. (1:0)
Stadion Kleinfeld – keine Zuschauerinnen und Zuschauer
Tore: 24. Mistrafovic 1:0 (Mulaj), 67. Cognat 1:1, 78. Sessolo 2:1 (Ulrich), 84. Kyei 2:2, 107. Ondua 2:3.
SC Kriens: Brügger, Alessandrini (83. Berisha), Urtic, Costa, Kryeziu, Selasi (109. Maloku), Mistrafovic, Sessolo (83. Bürgisser), Mulaj (74. Busset), Djorkaeff (46. Marleku), Follonier (59. Ulrich).
Servette: Frick; Sauthier (58. Diallo), Rouiller, Sasso (83. Kyei), Wieland (46. Vouilloz); Cognat, Ondoua, Imeri (46. Azevedo), Stevanovic; Kone (112. Holcbecer), Schalk (71. Fofana).
Bemerkungen: SC Kriens ohne Yesilcayir, Ali und Luan (alle verletzt), Souare, Tadic, Kukeli, Zizzi und Sadrijaj (alle nicht im Aufgebot).


























